Grünstadt Ein Neuer im Präsidium

Ganz großer Bahnhof bei der Mannheimer Polizei: An seinem 63. Geburtstag ist Thomas Köber als Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim in den Ruhestand verabschiedet worden. Seinen Nachfolger hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit Andreas Stenger, dem Vizepräsidenten des Landeskriminalamts, schon dabei. Es sind große Fußstapfen, die Köber hinterlässt. Der gebürtige Düsseldorfer stieg über Schutzpolizei und Wasserschutzpolizei in 43 Dienstjahren – davon 25 in Mannheim – auf der Karriereleiter unaufhaltsam nach oben. Nach zwei Jahren im Innenministerium kehrte er 2000 ins Mannheimer Präsidium zurück, wo er 2008 zum stellvertretenden Polizeipräsidenten und 2014 zum Präsidenten wurde. Ein nahbarer Anführer, der stets ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter hatte – unabhängig von Rang oder Namen. Ein gradliniger, entscheidungsfreudiger Chef, der dazu auch noch seinen Humor behielt. So wird der scheidende Polizeipräsident von Kollegen beschrieben. Eine Anekdote geht laut Strobl so: Köber kam als Einsatzleiter bei einem Großkonzert auf dem Maimarktgelände mit seinem Dienstauto nicht mehr vorwärts. Kurzerhand setzte er sich auf das Motorrad eines Kollegen. „Und weil die Funknamen der Motorräder allesamt ,Libelle’ lauten, hat er sich kurzerhand zur ,Königslibelle’ gemacht“, erzählt der Innenminister. Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Polizei. Das Mannheimer Präsidium ist neben Mannheim für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis und somit für die Sicherheit von einer Million Bürger zuständig. Der 56-jährige Stenger will nach eigenen Worten an Bewährtem festhalten, aber auch neue Schwerpunkte setzen. Der gebürtige Saarländer ist mit seinem neuen Umfeld vertraut. „1981 habe ich als Schutzmann in Käfertal angefangen. Ich bin ein Kurpfälzer“, versicherte der Wahl-Heddesheimer. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen, von denen ihm viele als Weggefährten schon seit Jahren vertraut seien. Thomas Köber wählte diese Abschiedsworte: „Ich bin stolz, Teil einer so leistungsstarken Einheit gewesen zu sein.“ Die Vielfalt in Mannheim habe er immer geschätzt. „Ausgrenzung und Abgrenzung waren nie ein Erfolgsrezept. Ich wollte immer mit der ganzen Mannschaft ins Ziel kommen.“ Köber gab zu, dass er etwas Abstand brauche, um loslassen zu können. Segeln und Motorradfahren, seine beiden großen Leidenschaften, könnten ihm dabei helfen.

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