Grünstadt Ein Kegler mit Leib und Seele

Er ist gut drauf: Fabian Buch, Topspieler der Ersten Herrenmannschaft der Keglervereinigung Grünstadt.
Er ist gut drauf: Fabian Buch, Topspieler der Ersten Herrenmannschaft der Keglervereinigung Grünstadt.

«GRÜNSTADT.» Dass die Erste Herrenmannschaft der Keglervereinigung Grünstadt schon eine ganze Weile an der Tabellenspitze der Zweiten Bundesliga Mitte steht (aktuell mit 14:6 Zählern), ist zum Teil auch das Verdienst von Fabian Buch. Der 24-Jährige führt gegenwärtig die Top-Liste der Aktiven an – mit einem durchschnittlichen Heim- und Auswärts-Gesamtergebnis von 988,2 Holz. Den Sport mit der Kugel betreibt er mit Leib und Seele.

Zum ersten Mal an der Bahn gestanden hat Buch, kaum dass er laufen konnte. „Als Kleinkind habe ich meinen Vater Ralf auf die Deutsche Meisterschaft nach München begleitet“, erzählt er. Mit sieben Jahren, dem frühestmöglichen Zeitpunkt, hat er mit dem Kegeln begonnen. „Mir blieb gar nichts anderes übrig“, sagt der junge Mann lachend. Schließlich sei auch seine Mutter Andrea diesem Sport „verfallen“. Kegeln habe ihm von Anfang an Spaß gemacht. Das offensichtlich in die Wiege gelegte Talent und regelmäßiges Üben führten auch zu manchem Erfolg. So war Fabian Buch mit der A-Jugend Deutscher Meister und hat darüber hinaus mehrmals an Deutschen Meisterschaften in Einzel- und Mannschaftswettbewerben teilgenommen. Zwischendurch konnte der Grünstadter berufsbedingt nur noch selten ins Training gehen: Er war permanent unterwegs auf Montage. Das hat sich vor einem halben Jahr durch einen Job-Wechsel geändert: „Ich bin nun Maschinenführer bei Gienanth in Eisenberg.“ Das bedeutet zwar Schichtdienst für den Industriemechaniker, aber er kommt jeden Tag nach Hause. Der etwas entspanntere Alltag wirkt sich positiv auf Buchs Leistungen aus. Letztlich aber beruhe der aktuelle Erfolg der KVG I vor allem darauf, dass im Team einfach alles passe, betont er. „Uns eint ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl, das gewachsen ist, als wir drei Jahre lang gegen den Abstieg gekämpft haben. Wir sind auch privat befreundet“, so der Verlobte von Lea Beitz, Spitzenkeglerin des Ersten Damenteams. Selbstverständlich ist Buch auch stets bei den Partien der Frauen dabei und feuert an. „Wenn die Saison rum ist, dauert es keine drei Wochen und ich vermisse das Kegeln“, sagt er. Dass er in den vergangenen Monaten mit sehr guten Ergebnissen an der Bahn glänzte, hat vermutlich die Erwartungshaltung seiner Kollegen erhöht. Einen besonderen Druck verspürt der 24-Jährige deshalb aber nicht: „Wenn es mal nicht so gut läuft, hadere ich selbst mit mir, aber die anderen in meiner Mannschaft machen mir keine Vorwürfe. Was zählt, ist das Team.“ Thomas Hartig, Timo Fingerle und Roland Walther, der mit seinem Erfahrungsschatz viel Ruhe bringe, seien ebenso stark wie er. Mit Rainer Perner aus Mutterstadt hat die KVG I zudem einen fantastischen Joker in der Hinterhand, der bei Personalmangel einspringt – so wie beim jüngsten Spiel gegen Hemsbach (wir berichteten). „Am Freitag vor der Partie sah es so aus, als könnten wir nur zu fünft antreten. Da hab` ich Rainer angerufen und er ist am Samstag gekommen, obwohl er direkt vorher schon gespielt hatte“, so Buch. Ungern würde er als Sportwart Akteure aus der Reserve abziehen. „Die Zweite steht in der Landesliga I auch an der Tabellenspitze. Ich will sie nicht schwächen.“ Buch schaut zufrieden auf die Hinrunde: „Besser kann es kaum laufen.“ Die drei Niederlagen waren zu verschmerzen. „Gegen die zwei starken Heimmannschaften Gerolsheim und Hainhausen darf man ruhig mal verlieren“, findet Buch und freut sich schon auf die Revanche in der Uhlandstraße. Insbesondere auf das Derby gegen den TuS Gerolsheim. Sein Ziel: Den ersten Tabellenplatz behaupten und in die höchste Klasse wechseln – obwohl die Grünstadter davon ausgehen könnten, in der Ersten Bundesliga ein Abstiegskandidat zu sein. Das Risiko ist groß: „Die drei Letztplatzierten von den zehn Teams müssen wieder absteigen. Zusätzlich gibt es noch einen Relegationsplatz.“ Noch sei das alles ein Traum, bleibt Buch realistisch: „In unserer Liga sind die Teams leistungsmäßig so nah beieinander, dass man sich sehr schnell im Mittelfeld wiederfinden kann.“ DIE NÄCHSTEN SPIELE Herren, KVG I – KSC Frankfurt-Bockenheim (Samstag, 8. Dezember, 15 Uhr); KVG II – TS Rodalben (Samstag, 8. Dezember, 10.30 Uhr); PSV Ludwigshafen II – KVG IV (Samstag, 8. Dezember, 14 Uhr); SKC Viktoria Miesau II – KVG II (Sonntag, 9. Dezember, 16 Uhr).

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