Grünstadt dritte halbzeit:
Vor einigen Wochen hatten fünf Alte-Herren-Mannschaften aus unserer Region ihre Teilnahme am Kleinfeldturnier in Rodenbach abgesagt. Am Samstag waren nun – nach der Absage von Neuleiningen – mit der SG Großkarlbach/Kirchheim und den Sambucca Juniors die einzigen Kleinfeld-Teams aus der näheren Umgebung beim Ebertsheimer Raimund-Diemer-Gedächtnisturnier am Start. Die sieben anderen kamen aus Ludwigshafen, Worms, Speyer, Frankenthal – oder England. Offensichtlich haben Tages- oder besser gesagt Halbtagesturniere für die Vereine aus dem Leininger Land keinerlei Anziehungskraft mehr. Egal, ob – wie nun in Ebertsheim – auf einem echten Rasenteppich gespielt und kein Startgeld verlangt wird, es relativ hohe Siegprämien und für alle Mannschaften ein Weinpräsent gibt – seit dem ersten Raimund-Diemer-Gedächtnisturnier im Jahr 2008 hat die Anzahl der teilnehmenden Vereine aus dem näheren Umfeld abgenommen. Schade eigentlich – nicht nur fürs Andenken des in unserer Region als tadelloser Sportmann bekannten Raimund Diemer. Nein, offenbar scheint für die heutige AH-Generation etwas nicht mehr so wichtig zu sein wie es das früher einmal war: das gesellige Beisammensitzen mit den eigenen Mannschaftskameraden, aber auch mit den „Gegnern“. Inzwischen gilt offenbar auch bei den Alten Herren verstärkt das Motto „Spielen, Duschen und Tschüss“. Für den AH-Fußball im Besonderen und die Vereine im Allgemeinen ist das keine gute Entwicklung. Den 2:0-Erfolg beim als heimstark bekannten BSC Oppau am vergangenen Samstag hat Fußball-Landesligist VfR Grünstadt teuer bezahlt. So musste Alexander Simon, einer der beständigsten Stammakteure des Teams von Spielertrainer Fabian Herchenhan, bereits nach zehn Minuten durch Christopher Lampert ersetzt werden. „Bei Simon wurde von Mannschaftsarzt Thomas Rupp eine Sprunggelenkverletzung mit Verdacht auf Außenbandabriss am rechten Knöchel diagnostiziert“, informierte gestern Karlheinz Schneider, Erster Vorsitzender des VfR. Der Defensivakteur werde einige Wochen ausfallen. Ähnlich auch die Situation bei Tobias Haffke, der nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt wieder in das Team zurückkehrte. Der sympathische Innenverteidiger verletzte sich in der 70. Minute (für ihn kam Jeffrey Liedtke) so schwer, dass er mit Verdacht auf Bänderabriss in der Schulter wie Simon ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. „Eine Schultereckgelenkverletzung wurde von unserem Mannschafsarzt festgestellt, die mindestens drei Wochen Pause für Tobias bedeutet“, so Schneider. Beide Akteure sind beim Landesligisten nur sehr schwer ersetzbar. |lor