Grünstadt Die Töpelkings kommen

Die Kulturarbeit in Tiefenthal wird immer vielfältiger. In diesem Jahr stellt die Gemeinde – neben privaten Veranstaltern – erstmals drei Konzerte auf die Beine. „Im Prinzip arbeiten wir mit diesen Konzerten auf die 700-Jahr-Feier im Jahr 2018 hin“, sagt Ortsbürgermeister Edwin Gaub. Den Anfang machen am Sonntag, 18 Uhr, die Mundart-Musiker Töpelkings in der Feldscheune im Ebertsheimer Weg.

Dass eine Gemeinde mit unausgeglichenem Haushalt Konzerte veranstaltet, sei zwar ungewöhnlich, doch die Finanzierung der Kulturreihe laufe über Sponsoren, so Gaub. Die Gemeinde müsse keine Mittel aufwenden. „Wir schaffen es sogar, in sehr geringem Umfang Rücklagen aufzubauen“, so der Ortsbürgermeister. Die Musiker werden über die Sponsorengelder finanziert, die Vereine übernehmen die Bewirtung, den Spielort stellt Gaub in Form seiner Feldscheune des ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens seiner Eltern zur Verfügung. „Nur so ist es zu lösen, bekannte Musiker mit überregionalen Ruf nach Tiefenthal zu locken“, sagt Gaub. Diesmal konnte die Gemeinde die Töpelkings verpflichten. Frontmann der Band ist der Kabarettist und Songschreiber Armin Töpel, der von Erwin Ditzner am Schlagzeug und Michael Herzer am Kontrabass unterstützt wird. „Hier spielen die guten Kontakte von Tilman Weingart eine große Rolle. Er schafft es immer wieder, die Musiker zu überreden, in Tiefenthal aufzutreten“, sagt Gaub. „Das macht die ganze Sache für die Gemeinde auch sehr leicht. Wir sind seitens der Verwaltung weitgehend außen vor, Weingart und Wolfgang Thomeczek sind hier die treibenden Kräfte. Alles, was sie bislang angepackt haben, war auch stets von Erfolg gekrönt“, sagt Gaub im Rückblick auf das Konzert mit den Otterstädter Musikanten im Frühjahr, das 2015 am 15. März wiederholt werden soll. Eine große Rolle spielen auch die Kontakte zu den Vanecek-Brüdern Roland und Bernhard, die seit vielen Jahren mit wechselnden Formationen nach Tiefenthal kommen. Die beiden werden am 28. November erneut ebenda gastierten. Jetzt stehen aber die Töpelkings auf dem Programm, der Kartenverkauf läuft. Hier packt der Masurenhof an, der den Vorverkauf regelt, ohne dass sich die Gemeinde kümmern muss. Die Töpelkings lassen auf der Bühne etwas Unverwechselbares entstehen. Geschmeidig wickeln die drei Musiker ihr Publikum um den Finger, so Gaub. Ditzner und Herzer standen im letzten Jahr beim Feldscheunen-Konzert mit der Formation „Les primitifs“ in Tiefenthal auf der Bühne. Damals gab es donnernden Applaus. Dieses Mal gebe es nicht nur instrumentalen Genuss, sondern feinsinnige Texte, die erzählen und verblüffen, zum Lachen oder auch zum Nachdenken bringen. Arnim Töpel, der gebürtige Heidelberger mit Berliner Eltern, bringt seine beiden Seelen auf die Bühne: Muttersprache Hochdeutsch trifft Heimatsprache Dialekt. Arnim Töpel wurde für seine „musikalische Klasse und sprachliche Eleganz“ mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Kleinkunstpreis (Förderpreis) und der Hermann-Sinsheimer-Plakette. Die erste CD der Töpelkings „Fa umme - Mundart Grooves“ wurde für den deutschen Schallplattenpreis nominiert. (jös)

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