Kommentar Deutsche Glasfaser: Nichts als Murks

Wochenlange Baustellen zieren das Leiningerland und überall (hier in Carlsberg) ragen dicke Kabel aus den Gehwegen, die zu Stolp
Wochenlange Baustellen zieren das Leiningerland und überall (hier in Carlsberg) ragen dicke Kabel aus den Gehwegen, die zu Stolperfallen werden können.

Eine Schneise der Verwüstung zieht sich durchs Leiningerland. Wie lange will man der Deutschen Glasfaser noch neue Chancen geben?

Fassungslos steht man vor den Schäden, die die Bautrupps von Inexio in der Verbandsgemeinde Leiningerland hinterlassen haben. In Carlsberg müssen bis zu 90 Prozent der „Arbeitsergebnisse“ wieder herausgerissen werden. Das Dorf hat dabei das Nachsehen – wieder einmal. Denn 2010 fiel es als einziger Ort in der damaligen VG Hettenleidelheim beim Ausbau auf DSL 50.000 hinten herunter, weil die meisten Haushalte bereits Anschlüsse mit sechs bis 16 Mbit/s hatten.

Dass diese Übertragungsraten schon in naher Zukunft nicht mehr ausreichen würden, war Land und Bund egal: Gefördert wurde der Breitbandausbau nur dort, wo man noch langsamer auf der Datenautobahn unterwegs war.

Wenn etwas schiefläuft, ist keiner greifbar

Die Verträge fürs schnelle Internet wurden mit der erst im November 2007 mit 20 Mitarbeitern gestarteten Inexio geschlossen. Schon damals lief nicht alles rund, aber die kleine Telekommunikationsfirma aus Saarlouis war stets präsent, die Geschäftsführer jederzeit ansprechbar. Das hat sich nach der 2020 erfolgten Fusion mit der Deutschen Glasfaser (DG) geändert. Das 2011 gegründete Unternehmen hat 1700, häufig wechselnde Beschäftigte. Wenn etwas schiefläuft, ist keiner greifbar.

Man fragt sich, wie lange man der Deutschen Glasfaser, welcher bereits vor dem ersten Spatenstich in der Region ein zweifelhafter Ruf vorauseilte, noch neue Chancen geben will.

Steuergelder werden verschleudert

Unbeirrt fördern Land und Bund den Breitbandausbau durch diese Firma weiter, sorgen dafür, dass wegen des Pfuschs noch mehr Ressourcen und Steuergelder verschleudert werden.

Aus Erfahrungen scheint man nicht lernen zu wollen. Und die unterste Ebene muss die Entscheidungen von oben ausbaden. Die Leute vom Bauamt der VG Leiningerland können einem wirklich leidtun – und die Bürger mit den verkorksten Einfahrten an den kaputtverlegten Straßen auch.

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