Grünstadt „Der Kontakt wird mir fehlen“
Zum 31. Dezember schließt in Sausenheim die Geschäftsstelle des Katholischen Pfarrverbandes (PVB) Grünstadt. Peter Becker leitete die Geschäftsstelle seit 1981 und wird nun, wie auch seine Sekretärin Hedwig Grundhöfer-Heil, in die neu geschaffene Regionalverwaltung Neustadt wechseln. Verabschiedung ist am morgigen Donnerstag.
Der Biedesheimer verlässt Sausenheim nach so langer Zeit mit ein bisschen Wehmut; auf die neuen Aufgaben ist er aber schon gespannt. „Was in der Regionalverwaltung auf uns zukommt, ist völliges Neuland. Es wird also sehr spannend, wie sich alles entwickelt und was passieren wird. Eines wird mir aber ganz sicher fehlen: der Kontakt zu den Menschen“, meint Peter Becker. Den nämlich habe er in den 33 Jahren seiner Tätigkeit in Sausenheim sehr genossen. Immer wieder seien haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter persönlich mit ihren Anliegen vorbeigekommen. „Ich glaube, es hat in all den Jahren keinen gegeben, der unsere Geschäftsstelle verlassen hat, ohne dass ihm geholfen werden konnte“, erzählt Becker. Meist seien es die kleinen Dinge gewesen, die die Mitarbeiter beschäftigten, der Ablauf der Gottesdienste etwa oder Verwaltungsfragen. Damit wird sich Peter Becker in der Regionalverwaltung in Neustadt nicht mehr befassen: Ab Januar betreut er den Bereich Kindertagesstätten mit dem Schwerpunkt Finanzen und Personal. Ein Gebiet, in dem sich der 61-Jährige auskennt: „Als ich hier in Sausenheim angefangen habe, war das Spektrum meiner Aufgaben sehr breit. Schnell kamen neben der Unterstützung der Kirchengemeinden und Mitarbeiter auch die Kitas des Pfarrverbands dazu – von der Haushaltsrechnung über die Personalsachbearbeitung bis zur Vollverwaltung in Vertretung der Trägerschaft“, so Becker. Insgesamt rund 60 hauptamtlichen Mitarbeitern plus unzähligen Ehrenamtlichen stand er zuletzt gemeinsam mit Sekretärin Hedwig Grundhöfer-Heil tatkräftig zur Seite. Auch die Organisation von Großveranstaltungen wie die Wallfahrt der Diözese nach Lourdes oder die Katholikentage in Johanniskreuz lagen in Beckers Verantwortung. Dass er über die Jahre auch den Wandel der Zeit in zahlreichen Umstrukturierungen und technischen Errungenschaften miterlebt hat, blieb natürlich nicht aus. So seien zu Beginn seiner Arbeit 1981 die Kirchenbücher und Pfarrkarteien noch per Hand geführt worden: „Einmal im Monat gab das Einwohnermeldeamt die Daten durch, und wir haben die Änderungen erfasst. Da hatte man ein ganzes Leben mit den familiären Beziehungen in einer Kartei. Heute geht per EDV natürlich alles schneller, aber es wird nur noch die betreffende Person angezeigt, die Familiengeschichte nicht mehr.“ Eine Arbeitserleichterung bedeutet die EDV aber allemal, bestätigt Sekretärin Hedwig Grundhöfer-Heil: „Der ,Pfarrbote’ zum Beispiel lässt sich jetzt viel einfacher erstellen und layouten als früher. Damals hat man noch Bilder kopiert und aufgeklebt, heute läuft alles digital.“ Damit das Wissen nicht auf der Strecke bleibt, wenn sie als künftige Assistentin des Pfarrverbandsleiters nach Neustadt wechselt, hat die Kirchheimerin die Pfarrsekretärinnen bereits in Workshops eingewiesen. Auf ihre neuen Aufgaben freuen sich beide: „Es wird sicher etwas ganz anderes sein, aber ich bin offen für alles“, meint Grundhöfer-Heil. Ihr künftiger „Ex-Chef“ Peter Becker wird kurz wehmütig: „Je näher der Termin rückt, desto mehr dämmert es einem so langsam“. Dann ist er aber gleich wieder voller Tatendrang: „Wir geben wie immer vollen Einsatz, damit auch der Neuanfang gut gelingt.“ (kcs)