Grünstadt Dauerbrenner im Rat: Spielen und Einkaufen

Der Ortsgemeinderat Bockenheim beschäftigt sich heute mit dem geplanten Mehrgenerationenplatz rund um den See und das weitere Vorgehen in der Supermarkt-Frage. Die Sitzung startet um 19 Uhr in der Festhalle Emichsburg in der Jakob-Böshenz-Straße 15 a.

Vertreter von Ministerium, Aufsicht- und Dienstleistungsdirektion, Kreis-, Verbandsgemeinde- und Gemeindeverwaltung haben sich kürzlich getroffen, um über den Förderantrag für den geplanten Mehrgenerationenplatz zu sprechen. Das Ergebnis: Die zuwendungsfähigen Kosten liegen derzeit bei 356.000 Euro, wie es in den Ratsunterlagen heißt. Laut Behördenvertretern soll die Gesamtsumme bei maximal 300.000 Euro liegen. Auf diese Summe hatte sich in der Vergangenheit bereits der Rat geeinigt. Von Seiten der Behördenvertreter wurde zur Kostenreduzierung vorgeschlagen, den geplanten Wohnmobilstellplatz und die Festwiese sowie die dafür vorgesehenen Strom- und Wasseranschlüsse zurückzustellen (wir berichteten). Das für den Spiel- und Freizeitplatz beauftragte Planungsbüro Stadt und Natur, Schäfer/Berger, Annweiler, legte danach eine neue Gesamtsumme von 293.000 Euro vor – der Rat soll dieser Summe zustimmen. Auch forderten die Behördenvertreter von der Gemeinde eine Auflistung der Eigenleistungen für den Platz. Da „landespflegerische Ausgleichsverpflichtungen“ bestehen, wie es Amtsdeutsch in den Unterlagen heißt, könnten vor allem hier Kosten eingespart werden. Auf RHEINPFALZ-Anfrage erklärte VG-Bauamtsleiter Erwin Fuchs, dass „in früheren Zeiten Ausgleichsflächen ausgewiesen wurden, und zwar im Bereich Haus der Deutschen Weinstraße, die aber nie umgesetzt wurden“. Jetzt böte sich eine Gelegenheit, die Flächen mittels Pflanzmaßnahmen als Ausgleichsflächen umzusetzen, was ein VG-Vorschlag wäre. Kämen für Bodenbearbeitung und Pflanzungen Eigenleistungen dazu, könnte Geld eingespart werden, sagte Fuchs. Nachdem der Netto-Discounter einer Ansiedelung für den das Gebiet „Jakob-Böshenz-Straße, Schule und Kindergarten“ aus wirtschaftlichen Gründen eine Absage erteilte – nicht aber generell dem Standort Bockenheim – soll heute der große Festplatz als neuer Discounterstandort „angestoßen werden“, wie Fuchs es sagte. Damit verbunden sei die Frage, wohin der Festplatz verlegt werden könnte. Diskutiert wurde auch die Pferdekoppel neben dem Festplatz als weiterer Alternativstandort für einen Markt. Es müsste mit den Eigentümern gesprochen werden, so Fuchs. Zudem stehe die Mauer, die die Pferdekoppel eingrenze, unter Denkmalschutz, was Schwierigkeiten mit sich bringen könnte. Wie der Bockenheimer CDU-Vorsitzende Karsten Vautz in einem RHEINPFALZ-Gespräch betonte, erachteten die Christdemokraten die jetzige Pferdekoppel als Standort für einen Supermarkt als ideal. Vautz ist selbst kein Ratsmitglied. Er sagte, er sehe es nicht als mögliches Problem an, dass diese Koppel Ortsbürgermeister Kurt Janson (parteilos) gehöre: „Es gibt sonst innerorts keine alternative Fläche“, so Vautz, der hervorhob, dass dieser Standort zentral liege und so auch das Winzerfest weiterhin am heutigen Standort abgehalten werden könne. Die CDU stehe „zu 100 Prozent“ hinter der Wohnbebauung an der „Böshenz-Straße, Schule und Kindergarten“, fügte der Vorsitzende an. Der letzte Tagesordnungspunkt in der Sitzung ist die Einwohnerfragestunde. Im nichtöffentlichen Teil soll es um Grundstückangelegenheiten gehen, die den Bebauungsplan „Jakob-Böshenz-Straße, Schule und Kindergarten“ betreffen.

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