Grünstadt „Das Rathaus muss attraktiver werden“

Doris Nitzsche will die Straßenausbaubeiträge abschaffen.
Doris Nitzsche will die Straßenausbaubeiträge abschaffen.

Doris Nitzsche will in Mertesheim Ortsbürgermeisterin bleiben. Die FWG-Kandidatin führt seit 2014 die Geschicke der kleinen Eistalgemeinde und gehörte davor bereits fünf Jahre lang dem Gemeinderat an. Die große Aufgabe der nächsten Legislaturperiode sei die Sanierung des Mehrgenerationen-Spielplatzes hinter dem Dorfgemeinschaftshaus.

Auch das Gebäude selbst müsse innen einige Schönheitsreparaturen bekommen. „Es ist das einzige behindertengerechte öffentliche Haus im Ort, das als optimaler Treffpunkt für die Seniorenarbeit und auch für Jugendliche zur Verfügung steht. Um eine intensivere Nutzung – gerade des Außenbereiches – zu ermöglichen, muss hier angepackt werden.“ Schon heute kämen Großeltern mit ihren Enkeln zum Spielen. Weiterer großer Schwerpunkt sei die Sanierung des Rathauses. Vor allem die Nässe in den Wänden auf der Westseite müsse beseitigt werden, um das Gebäude langfristig für die Bürger zu erhalten, sagt Nitzsche. Das Rathaus sei mehr als nur Treffpunkt des Gemeinderats. Bürger könnten den oberen Raum mieten, und das soll attraktiver werden. Die Investitionssumme schätzt die Ortsbürgermeisterin auf maximal 40.000 Euro. Für diese Aufgabe hat die Gemeinde bereits Landesmittel beantragt. Rund um das Rathaus soll ein öffentlicher Hotspot eingerichtet werden, da Mertesheim immer noch keine ausreichende Internetversorgung habe. Wichtig ist der Ortsbürgermeisterin auch die Abschaffung der Ausbaubeiträge durch das Land. „Auch wenn hier das Land der Entscheidungsträger ist, müssen wir als Gemeinde darauf drängen, dass die Regelung wie sie in Bayern und Baden-Württemberg bereits üblich ist, auch in Rheinland-Pfalz übernommen wird und die Bürger und die Gemeinden nicht mehr zu Ausbaubeiträgen herangezogen werden“, sagt Nitzsche mit Blick auf die große Politik. „In Mertesheim steht aktuell zwar kein Ausbau an, aber da unsere Straßen teilweise schon 30 Jahre alt sind, wird uns das Thema irgendwann beschäftigen müssen.“ Wenn möglich, sollten Wiederkehrende Beiträge eingeführt werden, um enorme finanzielle Belastungen der Bürger zu vermeiden. Mit Blick auf die 2021 bevorstehende 1250-Jahr-Feier denkt Nitzsche über die Bildung eines Festausschusses nach. Dieser sollte sich auch um andere dörfliche Veranstaltungen kümmern, um möglichst viele Bürger und die Vereine mit in die Planungen einzubinden. „Mein Ziel ist, eine einheitliche Regelung zu finden, die auf einer breiten Unterstützung aus der Gemeinde basiert“, sagt Nitzsche. Eine der wesentlichsten Aufgaben sei es aber, die Finanzen in den Griff zu bekommen. Die Kommunen müssten durch das Land besser finanziell ausgestattet werden, damit auch kleine Gemeinden wie Mertesheim handlungsfähig bleiben.

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