Adventskalender (21) Das ist der Wunsch der Kerweborsch: „Endlich mal wieder gescheit feiern können“

Thomas Mann
Thomas Mann

Die Antwort auf die Frage, was er und „sein“ Verein sich vom Christkind wünschen würden, kommt bei Thomas Mann wie aus der Pistole geschossen: „Dass Corona endlich vorbei ist.“

Als Vorsitzender des eingetragenen Vereins der Tiefenthaler Kerweborsch hat er die Auswirkungen der Pandemie auf die Veranstalter von Konzerten und Festen sozusagen hautnah mitbekommen. Sowohl geplante Konzerte als auch die Kernaufgabe des gut 20 Mitglieder zählenden Vereins, die fünftägige Tiefenthaler Kerwe, waren zunächst ganz ausgefallen oder konnten nur unter Auflagen durchgeführt werden. Corona sei und ist noch immer für die Tiefenthaler Kerweborsch, wie für so viele andere Vereine auch, finanziell eine riesige Belastung. Schließlich sind durch die Corona-Einschränkungen die Einnahmen im ersten Jahr zunächst komplett weggebrochen und danach nur langsam wieder angelaufen. „Zum Glück hatten wir noch Rücklagen, um das auffangen zu können“, sagt der 60-jährige Vorsitzende des Vereins. Im kommenden Jahr sollen neben der Kerwe auch andere Feste in Tiefenthal wieder für Einnahmen des Vereins sorgen. Die Weichen für einige Veranstaltungen wurden – wie gewohnt in enger Abstimmung mit der Ortsgemeinde – bereits gestellt.

Pläne für das kommende Jahr

So wurde die (fast rein weibliche) Rockband Gracefire aus Stuttgart für das Sommerfest zum fünften Jubiläum der „neuen Mitte“ verpflichtet, ebenso die original Rodensteiner an der Kerwe im August; auch der „legendäre, selbst eingelegte Spießbraten“ ist schon beim Metzger für das Vatertagsfest bestellt. Die Original Otterstädter Musikanten haben ebenfalls wieder ihr Kommen zugesagt, und eine Abordnung spielt zudem eine offene Probe bei einem gemütlichen Zusammensein in der Dorfmitte.

Im kleinen Tiefenthal soll also übers nächste Jahr mal wieder groß gefeiert werden. Um die Feste stemmen und Gewinne erzielen zu können, braucht es aber etliche engagierte und ehrenamtliche Helfer. „Da kann ich vor den Jungen wirklich nur den Hut ziehen – die sind nach wie vor mit Feuereifer dabei, freuen sich schon darauf, in der Gemeinschaft zufriedene Gäste bewirten zu dürfen“, ist Mann stolz auf die Mitglieder, insbesondere den Vereinsnachwuchs. Der jüngste „Kerweborsch“ ist 14 Jahre alt, Mann mit 60 Jahren der älteste. „Als wir die Ideen für die Feiern vorbesprochen haben, waren die Jungs und Mädel gleich wieder Feuer und Flamme – so macht das Ganze natürlich richtig Spaß“, ist der Ur-Tiefenthaler optimistisch, dass am Ende des Jahres ein anderer Wunsch Wirklichkeit werden könnte – falls das Christkind das Ende der Pandemie erhören sollte: der Kauf „einer Gewerbespülmaschine für 100 Prozent sauberes Geschirr und Gläser für unsere Gäste“.

Adventskalender

In unserem „Adventskalender“ versteckt sich hinter jedem Türchen ein Verein aus dem Verbreitungsgebiet der Unterhaardter Rundschau. Wir geben den Ehrenamtlichen nicht nur die Gelegenheit, zu beschreiben, wie sie mit ihrem Verein durch die Krisen gekommen sind und weiterhin kommen wollen, sondern fragen auch, was auf ihren Wunschlisten steht. In der besinnlichen Zeit soll zudem mit den Beispielen gezeigt werden, was die von Ehrenamtlichen getragenen Vereine übers gesamte Jahr ihren Mitmenschen schenken.

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