Eisenberg Casa Verde mit neuem Konzept: Blumen und Ballett

Maria Dardis-Ulbrich, die Inhaberin des Casa Verde, hat ihren Laden neu aufgestellt.
Maria Dardis-Ulbrich, die Inhaberin des Casa Verde, hat ihren Laden neu aufgestellt.

Das Blumengeschäft Casa Verde in Eisenberg exisitiert zwar schon seit mehr als 20 Jahren. Doch in der Pandemie hat der Laden sein Konzept auf ungewöhnliche Art und Weise geändert. Seit rund zwei Jahren findet dort auch Ballettunterricht statt – und man kann einen Raum für kleinere Workshops mieten. Wir haben nachgefragt, ob sich die Neuausrichtung gelohnz hat.

Eigtentlich war „Casa Verde“ zunächst ein reiner Blumenladen. Im Juni 2001 hatte Maria Dardis-Ulbrich ihn in Eisenberg gegründet – und dann eben ganz klassisch so betrieben. Bis 2019, als dann das Schicksal zuschlug. „Ein ganzes Jahr war mein Geschäft damals wegen Krankheit geschlossen“, erinnert sich die 49-Jährige mit Wehmut. Als Birgit Hemmer aus Eisenberg am Ende von Dardis-Ulbrichs Krankheitsphase Kontakt mit ihr aufnahm, weil sie auf der Suche nach einem Raum war, in dem sie Ballettunterricht geben konnte, reifte langsam eine neue Idee. „Ich hatte mich tatsächlich auch schon mit dem Szenario Verkauf beschäftigt, aber durch Frau Hemmer konnte ich diese Gedanken schnell ad acta legen“, sagt die Blumenfrau.

Bei mehreren Spaziergängen der beiden Frauen wurde die Idee immer konkreter und schließlich war klar, Dardis würde einen Raum für Hemmers Ballettunterricht zur Verfügung stellen. „Natürlich waren einige Umbaumaßnahmen erforderlich, bauliche Veränderungen wurden größtenteils in Eigenarbeit und mit Unterstützung des neuen Mieters vorgenommen, so wurde beispielsweise ein spezieller Boden, der schwingt, eingebaut und auch neue Toiletten“, fasst Dardis zusammen. Auch ein kleines Ankleidezimmer für die Ballett-Mädchen wurde eingerichtet, alt mit neu wurde kombiniert. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen betrugen rund 12.000 Euro.

Laden soll ein offenes Haus sein

Und wie ist das Konzept angenommen worden? „Inzwischen haben schon einige schöne Veranstaltungen in dem neuen Raum stattgefunden, denn Ballett und Pilates belegen den Raum nur etwa zur Hälfte der Woche“, sagt sie. In dem rund 70 Quadratmeter großen Raum, der Sitzplätze für rund 15 Personen bietet, gab es beispielsweise schon Yoga-Workshops, Blumenbindekurse, eine Bilderausstellung, einen Töpfer-Workshop, den Verkauf von Kleidung und auch das 20-jährige Jubiläum von Casa Verde habe mit einem kleinen Kunsthandwerker-Markt mit sieben Marktständen in diesem Raum stattgefunden.

„Mit Beginn der zusätzlichen anderen Nutzung des ehemaligen reinen Blumengeschäftes konnte ich meine Idee eines offenen Hauses, das Raum für Ideen bietet, umsetzen“, sagt Dardis.

2020 habe sich auch die Idee der Blumenstation entwickelt, die sie zunächst im offenen Carport realisierte. „Alles war sehr provisorisch, weil ich auch durch die Krankheit anfangs nur drei Stunden pro Tag arbeiten konnte“, erinnert sie sich. Im Laufe der nächsten Wochen sei der Unterstand immer komfortabler geworden, Wände wurden verkleidet, Schilder angebracht, Regale montiert. Für Kunden bestand die Möglichkeit, vorgefertigte Sträuße und Blumenarrangements abzuholen und das Geld dafür in einem Briefumschlag in einen Briefkasten zu werfen.

Blumenstation gut angenommen

Schon bald habe sie bemerkt, dass ihr Carport nicht mehr ausreiche für das Angebot und so sei die Blumenstation entstanden, ein kleines Häuschen mit Fenster und Tür, die Wände isoliert. „Mein Vater hat mir viel geholfen und eine Freundin hat mit Teilen eines alten Weinfasses eine Wand dekorativ verkleidet“, erzählt sie. Das Räumchen sei immer bestückt. Es gibt es jetzt einen Schlitz in der Wand, durch den die Umschläge mit dem Geld geworfen werden können. Die Blumenstation ist ab 6 Uhr morgens geöffnet, Bestellungen könnten auch über WhatsApp aufgegeben werden.

Dardis wird von zwei Mitarbeiterinnen unterstützt, davon ist eine Meister-Floristin. Sie erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 115.000 Euro, sagt sie. Dardis sagt: „Durch die Öffnung meines Hauses möchte ich Raum für Ideen bieten und bin gleichzeitig offen für neue Wege rund um die Kreativität.“

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