Grünstadt Burschen mit bunten Birken

Die Burschenschaft hatte den schwersten Job: die Kerwebäume wurden durch Bockenheim geschleppt und vor den Gaststätten mit einem
Die Burschenschaft hatte den schwersten Job: die Kerwebäume wurden durch Bockenheim geschleppt und vor den Gaststätten mit einem Schoppen geweiht.

Mit der traditionellen Verspätung ist am Sonntag in Bockenheim der Kerweumzug gestartet. Bei optimalem Wetter schlängelte sich der Umzug vorbei an zahlreichen Zuschauern. Und weil der Weinstraßentag diesmal Bockenheim nicht aussparte, schauten sich auch viele Radler das Geschehen an.

Die „Zeppler“ hatten wohl die Verspätung verschuldet, waren sie doch nicht rechtzeitig mit ihrer Hauptaufgabe fertig geworden, bei jeweils 20 Weingütern in Groß- und Kleinbockenheim seit morgens Wein zu testen und diesen dann mit zum Umzug zu bringen, um ihn auszuschenken. Angeführt wurde der Lindwurm von der Burschenschaft mit dem Kerwekranz und den bunt geschmückten Birkenbäumen. „Vor jedem Lokal führen wir die traditionelle Kerwestraußweihe durch, wobei der Kerwebaum dort mit einem Schoppen geweiht und dann vor dem Lokal abgestellt wird“, verrät Timo Benß, Vorstand des Kerwekomitees. Als besondere Gäste waren fünf Mitglieder der Jungburschenschaft 1837 Eberschwang aus Österreich mit dabei, die Partnerburschenschaft der Bockenheimer. Für flotte Guggenmusik sorgten die Wingerts Geischder aus Bechtheim in originellem Weinbergsdress, gefolgt von der 68. Weingräfin des Leiningerlandes, Laura I., in einer Isetta – für die Bockenheimerin ein Heimspiel. Nicht fehlen durfte die Erinnerung an die legendäre Disco „Knigge“. Das Haus, in dem sie war, ist wie berichtet, abgerissen worden: „Die Knigge werd jetzt abgerisse – ich glaab, mer wern se all vermisse.“ Ein Hingucker war ohne Zweifel die Kindertagesstätte mit einer Vielzahl von Laufrad-, Fahrrad- und Bobby-Car-Kindern sowie zwei Doppel-Kettcars mit größeren Kindern. Die Jugendfeuerwehr Boki – was Bockenheim-Kindenheim bedeutet – war mit einem Tankkraftspritzenanhänger, mit dem früher Feuer gelöscht wurde, mit von der Partie. Es folgten die Puzzlegarde des Karnevalvereins sowie die Landfrauen und die Bockrumer Wingertshexen, die mit einem flotten Tänzchen auf der Straße gute Stimmung verbreiteten. Ein Wagen könnte unter dem Motto: „Worüber man spricht“ gestanden haben, war doch das Weinstraßenhaus nachgebaut und mit dem Spruch „Mol widder zu verkaafe??“ versehen. Unterstützt wurde die Burschenschaft aus Bockenheim von Kerwekomitees aus Dreisen, Ebertsheim, Sausenheim, Kirchheim, Kleinkarlbach, Quirnheim, Kindenheim und Hertlingshausen.

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