Grünstadt Benefiz-Radtour für kranke Kinder: Hier kommt das Weinfest ins Spiel

Hans-Josef Bracht (links) und Dieter Saueressig von der Vor-Tour der Hoffnung.
Hans-Josef Bracht (links) und Dieter Saueressig von der Vor-Tour der Hoffnung.

Rund 120 Radfahrer und Radfahrerinnen rollen am Weinfestwochenende im Juli mit ihrer Benefiz-Aktion „Vor-Tour der Hoffnung“ durch Grünstadt. Sie sammeln Spenden für krebskranke und hilfsbedürftige Kinder. Wie die Aktion funktioniert undwer sich alles einbringen kann, darüber ist jetzt im Weinstraßen-Center informiert worden.

Die größte privat organisierte Benefiz-Radtour durch Deutschland findet seit 1983 jedes Jahr statt. Sie heißt Tour der Hoffnung, und bei ihr steht das Wohl krebskranker Kinder im Vordergrund. Daraus hat sich im Jahr 1996 die Vor-Tour der Hoffnung entwickelt, die der eigentlichen Tour vorgeschaltet ist und vor allem der Spendeneinnahme dient. Durch sie wurden in den vergangenen 27 Jahren mehr als 5,7 Millionen Euro gesammelt – allein 2022 waren es 702.000 Euro.

„Ein Drittel der Spendensumme wird während der Vor-Tour gesammelt, zwei Drittel bringen die Radfahrer mit, in dem sie eigene Aktionen starten und dabei Geld sammeln“, erklärte Hans-Josef Bracht. Zusammen mit seinem Tour-Kollegen Dieter Saueressig war er am Mittwoch im Weinstraßen-Center, um interessierten Firmen und Vereinen über die Aktion zu berichten.

Die Ideen zur Einnahme von Geld seien ganz unterschiedlich sagte er: Zum Beispiel sei ein Wein mit dem Namen „Hope“ geschaffen worden, von dem bisher 18.000 Flaschen verkauft wurden und pro Flasche 1,50 Euro vom Winzer an die Tour gespendet worden seien.

Drei Touren durch die Pfalz

„Die Spenden gehen zu 100 Prozent an verschiedene Organisationen“, berichtete Bracht. 2022 sei der größte Teil – 450.000 Euro - an Vereine gegangen, die sich für Leukämie- und krebskranke Kinder einsetzten, ein weiterer Teil an kinderonkologische Kliniken. „Dort wurde von unseren Spendengeldern das bezahlt, was über die medizinische Versorgung hinausgeht und im psycho-onkologischen Bereich liegt“, so Bracht. Auch Nachsorgeeinrichtungen, wie etwa die Villa Kunterbunt in Trier, hätten von den Spenden profitiert.

„Wir denken zudem immer an Kinder in ärmeren Ländern dieser Welt und geben einen Anteil der Spenden in Zusammenarbeit mit der Organisation Flying Help an sie“, erzählte Bracht. So seien vergangenes Jahr 50.000 Euro nach Nepal gegangen, wo in einem abgelegenen Teil des Landes eine Schule gebaut, Brunnen gebohrt und Schuluniformen gekauft werden konnten.

Drei Touren durch die Pfalz

Dieses Jahr ist die Vor-Tour der Hoffnung vom 21. bis 23. Juli in der Pfalz unterwegs. Laut Bracht sind unter den rund 120 Radfahrern auch immer Prominente aus Fernsehen, Sport, Politik und Wirtschaft, die mit ihrem Engagement Hoffnung stiften wollen und gern bereit sind, Autogramme zu geben. Start der drei Tagestouren in der Region ist immer in Bad Dürkheim, wo die Radfahrer in einem Hotel untergebracht sind, das sie aus eigener Tasche bezahlen.

„Am Freitag, 21. Juli, geht es von Bad Dürkheim aus zunächst in den Holiday Park, dann weiter nach Speyer, Rülzheim, Offenbach, Maikammer und über Mußbach wieder zurück nach Bad Dürkheim – insgesamt rund 118 Kilometer“, berichtete Bracht. Am Samstag führe die Tour zuerst nach Mutterstadt, ginge dann weiter zur Bundesgartenschau nach Mannheim und über Frankenthal und Worms schließlich nach Grünstadt – insgesamt rund 97 Kilometer. „Hier freuen wir uns dann, auf dem Grünstadter Weinfest begrüßt zu werden, wo wir zwischen 16.15 Uhr und 17.15 Uhr Station machen“, sagt er.

Übergabe auf dem Weinfest

Am Sonntag stehe die Abschlussfahrt mit rund 45 Kilometern auf dem Programm, die die Radfahrer zunächst nach Wachenheim führe, dann weiter über Fußgönheim an den Lambsheimer Weiher und über Freinsheim und Ungstein zurück nach Bad Dürkheim. „Der Tross wird von der Polizei begleitet, die dafür sorgt, dass Kreuzungen frei sind, bevor wir sie passieren und dass Ampeln auch bei Rot von uns Radfahrern überfahren werden können“, erklärt Saueressig das Prozedere für die einzelnen Touren.

Spenden können Firmen, Vereine und Organisationen, die sich mit eigenen Aktionen einbringen wollen. Es gibt ein Spendenkonto, auf das eingezahlt werden kann. Am 22. Juli soll das Geld gesammelt auf der Bühne des Grünstadter Weinfests an die Vor-Tour der Hoffnung übergeben werden, wie Stadtbürgermeister Klaus Wagner erklärte.

Frank Rüttger, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Leiningerland, wies darauf hin, dass ein Leitfaden zur Benefiz-Radtour von der Webseite der VG abgerufen werden kann. Ein Film zu der Aktion stehe auf der Webseite von Vor-Tour der Hoffnung zum Ansehen bereit. „Und wir können interessierten Firmen und Vereinen auch Spendendosen, Flyer und andere Werbeartikel zur Verfügung stellen“, erklärte Sabine Sprinz, die bei der Stadtverwaltung Grünstadt für den Tourismus zuständig ist.

Info und Kontakt

sabine.sprinz@gruenstadt.de, Telefon 06359 805-220 oder www.vortour-der-hoffnung.de.

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