Sausenheim Bekommen Erzieherinnen künftig keine Hilfe mehr?

Hilfen für Erzieherinnen zahlt die Stadt freiwillig. Wie lange noch?
Hilfen für Erzieherinnen zahlt die Stadt freiwillig. Wie lange noch?

Die freiwilligen Leistungen in den Kitas überprüfen und möglichst im Haushalt 2023 erhalten: Das hat der Sausenheimer Ortsbeirat am Donnerstag einstimmig dem Stadtrat empfohlen.

Die städtischen Kindertagesstätten, zu der auch die Einrichtung in Sausenheim gehört, erhalten seit rund zwei Jahren freiwillige Leistungen. Darunter fallen Haushaltshilfen und Springerstellen, die über den städtischen Haushalt finanziert werden. Diese Stellen stehen nun auf dem Prüfstand, da sie mit Ende dieses Jahres auslaufen. In den städtischen Gremien muss bald darüber entschieden werden, ob die Kitas auch im nächsten Jahr wieder mit dieser Unterstützung rechnen können.

In Sausenheim handelt es sich hierbei um eine Haushaltshilfe mit zehn Wochenstunden. Jennifer Thierfelder vom Elternausschuss der Kita verdeutlichte dem Ortsbeirat noch einmal das Problem: „Wir brauchen die Haushaltshilfe in der Kita. Sollte die Stelle wegfallen, müssen die Erzieher diese Arbeit übernehmen und haben weniger Zeit für pädagogische Arbeit“, sagte Thierfelder. Schon jetzt gebe es solche Engpässe durch Personalmangel, auch wegen Krankheitsausfällen. Somit würden häufig die Betreuungszeiten gekürzt. Das gehe auf Kosten der Kinder und letztlich auch der Eltern.

Eltern müssen andere Möglichkeiten suchen

Nach der Sitzung erklärte sie gegenüber der RHEINPFALZ: „Zwei Tage in diesem Jahr wird die Kita wegen Personalmangel geschlossen bleiben. Das liegt am neuen Kitagesetz, das zusätzliche Regenerationstage für die Fachkräfte vorsieht.“ Somit müssten sich berufstätige Eltern um andere Betreuungsmöglichkeiten kümmern oder zu Hause bleiben. Nicht jeder Arbeitgeber habe Verständnis für die Situation, fügte Thierfelder an. Vor allem die nicht pädagogische Arbeit der Haushaltshilfe entlaste die Erzieher und dürfe keinesfalls wegfallen.

Karin Schramm (CDU) erkundigte sich nach der Möglichkeit, diese Stelle eventuell mit einer ehrenamtlich tätigen Person zu besetzen. Dies müsse geprüft werden, sagte Ortsvorsteher Gerd Walther. Er war vorsichtig optimistisch, dass diese freiwilligen Leistungen im Kita-Bereich eventuell nicht gestrichen werden. „Es werden harte Verhandlungen, da bin ich mir sicher“, sagte der SPD-Politiker. Er habe zwar Verständnis für angestrebte Einsparungen, bekräftigte aber, dass diese freiwilligen Leistungen dafür nicht infrage kommen. Sie seien enorm wichtig, zumal sie nicht nur Kinder betreffen, sondern ganze Familien.

Bürgermeister Klaus Wagner (SPD) verdeutlichte nochmals die derzeit schwierige Lage angesichts hoher Energiekosten, Inflation, hoher Anforderungen und allgemeiner Kosten, die die Stadt zusätzlich zu tragen habe. Er konnte zwar kein grünes Licht für die freiwilligen Leistungen in den Kitas geben, ließ jedoch verlauten, dass die Chancen dafür gut stünden.

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