Kindenheim Bauarbeiten für neues Gemeindehaus haben begonnen

Planer, Gemeinderat, Bürgermeister Frank Rüttger, Ortschef Albrecht Wiegner, Bürger und Bauarbeiter beim Spatenstich am Freitag.
Planer, Gemeinderat, Bürgermeister Frank Rüttger, Ortschef Albrecht Wiegner, Bürger und Bauarbeiter beim Spatenstich am Freitag.

Der Spatenstich für das neue Gemeindehaus am Michelsberg 2 ist am Freitag offiziell gesetzt worden – im Beisein von Vertretern der Orts- und Verbandsgemeinde, der Architektin, Bauarbeitern und etlichen Bürgern. Nun hoffen die Verantwortlichen, dass es zügig weitergehen wird.

Die Bauphase für das neue Gemeindehaus in der Dorfmitte falle in eine schwierige Zeit, meinte Ortsbürgermeister Albrecht Wiegner (FWG) sowohl mit Blick auf Putins Krieg in der Ukraine als auch auf den allgemeinen Bauboom, der zu Terminschwierigkeiten und Preissteigerungen führen könnte. Begonnen hat die Umsetzung des Projekts aber schon vor vier Jahren – und zwar mit dem Ankauf des maroden Altbestands am Michelsberg 2. Vergangenen Juni folgte der Abriss des Altbaus. Die Halle daneben blieb stehen und wird künftig als Lager-, Geräte - und Materialraum genutzt. Sie soll ein neues Dach erhalten.

Wiegner ging in seiner Ansprache auf die „zukunftsweisende Ausrichtung“ des Gemeindehauses im Zuge der Dorferneuerung ein. Wichtig seien bei dem neuen Gebäude Barrierefreiheit und die zentrale Lage abseits der stark frequentierten Hauptstraße. In der Vergangenheit wurde auch eine aufwendige Modernisierung des ortsbildprägenden und unter Denkmalschutz stehenden alten Schul- und Rathausgebäudes als Alternative debattiert, erinnerte er. Allerdings wären die Kosten dafür sehr hoch gewesen. Der Gemeinderat habe schließlich entschieden, es stattdessen zu verkaufen und etwas Neues am Michelsberg zu bauen.

Altes Rathaus könnte Wohnraum bieten

Laut Wiegner fanden das nicht alle Kindenheimer gut. Er erklärte in seiner Rede jedoch, dass mit dieser Entscheidung der Erhalt des alten Rathauses gesichert werden soll. Das Traditionsgebäude könne – voraussichtlich aber nur unter sehr hohen Kosten – einer sinnvollen Nutzung als Wohnraum zugeführt werden.

Er selbst und der Rat seien zu dem Schluss gekommen, dass ein Neubau der richtige Weg sei. So könnten die Unterhaltungskosten für den Treffpunkt im Dorf für die Zukunft auf ein tragbares Niveau gebracht werden, was auch die Handlungsfähigkeit der Gemeinde erhalte, die weiterhin schuldenfrei bleiben will. Bei 80 Prozent Abgaben durch Umlagen sei dies keine leichte Aufgabe.

Wärmepumpe und PV-Anlage geplant

Das neue Gebäude soll mit Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage energetisch optimiert werden und trotz leichter Hanglage barrierefrei erreichbar sein. Das obere Stockwerk ist für die Jugend gedacht, im Erdgeschoss werden Gemeindebüro, Archiv, ein Mehrzweckraum mit Küchennutzung und sanitäre Anlagen eingerichtet. Es sei auch denkbar, in dem Gebäude kleine Veranstaltungen oder einen Ausschank zu organisieren, meinte Wiegner.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Frank Rüttger (CDU), betonte, dass Gemeinden zukunftsfähig sein müssten, damit sich junge wie alte Bürger dauerhaft wohlfühlen. Außerdem hob er die Fördermöglichkeiten durch das Dorferneuerungskonzept hervor: Die Kosten für den Neubau liegen bei 786.000 Euro und es gibt eine Förderung in Höhe von 371.000 Euro.

Aktuell verrichtet die Firma Assenza aus Frankenthal Fundament- und Rohbauarbeiten in der Baugrube am Michelsberg. Beim offiziellen Spatenstich konnten sich die Bürger eine Schautafel mit Skizzen sowie Plänen des Neubaus ansehen und Fragen an die anwesenden Fachleute stellen. Dazu gab es einen kleinen Umtrunk und Brezeln.

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