Grünstadt Bürgermeisterwahl: Wer will noch mal?
Leiningerland: In einem Jahr werden die Ortsbürgermeister neu gewählt. Wir haben die Amtsinhaber in den 21 Gemeinden der Verbandsgemeinde Leiningerland gefragt, ob sie wieder antreten wollen. Sieben Amtsinhaber wollen erneut kandidieren, neun wissen es noch nicht. Fünf Bürgermeister sagen schon jetzt: Es reicht.
, der seit 2009 in Altleiningen Ortsbürgermeister ist, wird kommendes Jahr nicht noch einmal zur Wahl antreten. „Die Doppelbelastung ist für mich als Selbstständiger nicht mehr zu schaffen. Die Anforderungen an ehrenamtliche Bürgermeistermeister werden immer mehr, das lässt sich mit meinem Beruf nicht mehr vereinbaren.“ Er sei bereit, als Mitglied des Gemeinderats an der Gestaltung des Ortes mitzuarbeiten und wolle auch die nach ihm benannte Wählergruppe weiter anführen, sagt der 50-jährige Gärtnermeister mit eigenem Betrieb. Battenberg Wolfgang Pahlke (parteilos) kann sich durchaus vorstellen, noch einmal als Ortsbürgermeister zu kandidieren, allerdings sei diese Entscheidung noch nicht abschließend gefallen. „Es gibt noch einige Projekte, die ich gerne umsetzen würde, beispielsweise im Bereich der Dorferneuerung oder der Ortskernsanierung“, sagt der 56-Jährige, der seit 2015 Ortsbürgermeister von Battenberg ist. Bevor er über eine Kandidatur entscheide, müsse er noch mit seiner Familie sprechen. Bissersheim Heinrich Krauß (parteilos) ist noch unentschlossen, ob er erneut für das Amt zur Verfügung steht. In Bissersheim wurde der Gemeinderat nach dem System der Mehrheitswahl zusammengestellt. Dieser wählt dann aus seiner Mitte den Ortsbürgermeister. „Das hängt in erster Linie auch von den Stimmen ab, die ich bei der Wahl bekommen werde, aber ich habe mir darüber bislang noch keine Gedanken gemacht“, sagt der 70-jährige Amtsinhaber, der seit 2012 Ortsbürgermeister ist. Bockenheim Kurt Janson (parteilos) wird „keinesfalls“ noch einmal antreten. Drei Amtsperioden reichten. „Ich habe immer gesagt, dass ich diese Zeit durchstehen werde, aber 15 Jahre sind jetzt genug“, sagt der 66-Jährige, der seit 2004 der Gemeinde Bockenheim vorsteht. Carlsberg Werner Majunke (CDU) hat die Entscheidung, ob er noch einmal antreten will, noch nicht getroffen. „Das weiß ich derzeit noch nicht“, sagt der 70-Jährige, der seit 2004 die Amtsgeschäfte in Carlsberg führt. „Diese Frage muss mit der Partei und auch mit meiner Familie noch besprochen werden. Ich halte das derzeit bewusst offen“, sagt Majunke, der sich bis zum Sommer entscheiden will. Dirmstein Bernd Eberle (FWG) kann jetzt noch nicht sagen, ob er erneut für das Amt kandidieren wird. „Die Entscheidung werde ich nach der Ernte Ende Oktober treffen. Das wissen auch die Freien Wähler“, sagt der 58-jährige Obstbauer, der seit 2009 Ortschef ist. Ebertsheim Bernd Findt (FWG) will in jedem Fall noch einmal Ortsbürgermeister werden. Für den 59-Jährigen steht außer Frage, 2019 zu kandidieren. „Mir macht das Amt eine Menge Spaß und wir konnten im Gemeinderat einige Projekte anstoßen, die ich zu Ende bringen möchte.“ Er nennt die Sanierung und Umgestaltung des ehemaligen Schulhauses und die Renaturierung am Eisbach. Findt ist seit 2014 im Amt. Gerolsheim Erich Weyer (FWG) ist noch in der Findungsphase, für die er sich bis zur Jahreshauptversammlung der Freien Wähler im Juli Zeit gibt. Als sechsfacher Großvater will er in der Familie klären, ob er weitermacht, sagt der 70-Jährige. „Wenn man älter wird, werden die Schritte kürzer und die Erholungsphasen größer. Mit starker Unterstützung wären weitere fünf Jahre möglich, aber das muss man sich gut überlegen.“ 2019 wird er 15 Jahre Ortsbürgermeister gewesen sein. Großkarlbach Ralf-Peter Riegel (SPD) hat bereits im März angekündigt, dass er einen Schlussstrich unter sein lokalpolitisches Engagement ziehen wird. „Nächstes Jahr werde ich 65 Jahre alt und war dann 20 Jahre Ortsbürgermeister. Irgendwann muss man Platz für Jüngere machen, die neue Ideen haben.“ Riegel hat vorgebaut und nicht mehr bei der Wahl des Verbandsgemeinderats kandidiert und sich vor drei Jahren aus Ausschüssen zurückgezogen. Seinen Entschluss gab er seiner Partei früh bekannt. „Denn es wird ja immer schwerer, jemanden zu finden.“ Hettenleidelheim Steffen Blaga (CDU) möchte weiterhin die Geschicke seiner Heimatgemeinde in den Händen halten. „Ich habe in jedem Fall vor, zu kandidieren“, sagt der 46-Jährige. Seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2016 sei eine große Anzahl an Projekten angestoßen worden, die er auch nach der Wahl vorantreiben möchte. Er listet die Umsetzung des Baugebiets Schulwiesengraben, die Einführung der wiederkehrenden Beiträge, die Sanierung der Alten Schule und die Gründung der Anstalt des öffentlichen Rechts für den Betrieb der Schwimmbäder der ehemaligen Verbandsgemeinde Hettenleidelheim als wichtige Dinge auf, an denen er weiter mitarbeiten möchte. Kindenheim Albrecht Wiegner (FWG) sagt: „In meiner Brust schlagen da noch zwei Herzen. Endgültig ist die Frage einer erneuten Kandidatur noch nicht entschieden.“ Die Tendenz gehe allerdings schon in Richtung einer weiteren Amtszeit, so der 62-Jährige, der seit 2009 Ortsbürgermeister ist. Angefangene Projekte wie die Dorferneuerung oder die Sanierung des Sport- und Freizeitzentrums seien für ihn der Grund, warum er gerne weitermachen würde. „Ich will nicht mittendrin in manchen Dingen das Handtuch werfen.“ Kirchheim Robert Brunner (CDU) antwortet auf die Frage zu einer möglichen Kandidatur: „Ich weiß es noch nicht, mehr kann ich dazu derzeit nicht sagen.“ Der 73-Jährige ist seit 2009 Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde. Kleinkarlbach Rainer Gierth (FWG) wird sein kommunalpolitisches Engagement komplett beenden. „Nein, ich werde nicht mehr antreten“, sagt der 66-Jährige. Er haben schon 2014 nicht mehr als Ortsbürgermeister kandidieren wollen, sich dann aber doch noch einmal bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. Gierth ist seit dem Jahr 2002 Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde Kleinkarlbach. Er werde auch nicht mehr auf einer Kandidatenliste der FWG erscheinen, sagt er. Nach 17 Jahren sei es an der Zeit, das Amt in andere Hände zu legen. Laumersheim Thomas Diehl (SPD) macht seine Kandidatur von einer Bedingung abhängig: „Ich brauche genügend Mitglieder auf der Liste. Wenn noch mehr Leute mitgehen, dann trete ich gerne wieder an.“ Er möchte Mitstreiter, mit denen er gemeinsam das Programm aufstellen und den Wahlkampf führen könne. Noch eine Periode dranzuhängen, würde für ihn perfekt passen. Denn in den Rat der Verbandsgemeinde Leiningerland wurde er gerade bis 2024 gewählt. Genauso lange könnte er dann als Ortsbürgermeister auch die Interessen des Dorfes vertreten. „Das wäre ein toller Abschluss. Dann wäre ich 20 Jahre Bürgermeister gewesen. Mit 66 Jahren könnte man es dann gut sein lassen.“ Zu tun gebe es genug: fürs Baugebiet Hornungsfleck eine Lösung zu finden, den Eckbach zu renaturieren und zu öffnen wie in Großkarlbach und eine fußläufige Verbindung vom Ortskern zur Schule zu schaffen. Mertesheim Doris Nitzsche (FWG) strebt eine erneute Kandidatur als Ortsbürgermeisterin an. „Nach derzeitigem Stand habe ich das in jedem Fall vor“, sagt die 57-Jährige, die seit 2014 die Amtsgeschäfte in der kleinen Eistalgemeinde führt. „Es geht mir darum, die Gemeinde nach Jahren des Stillstands weiterzuentwickeln, nach Möglichkeit ein Baugebiet zu schaffen, die Arbeit für Jugend und Senioren auszuweiten und auch die begonnene Verkehrsberuhigung in der Eistalstraße weiter voranzubringen.“ Ziel sei außerdem der Schuldenabbau, allerdings ohne die Bürger durch diese Maßnahmen zu belasten. Neuleiningen Franz Adam (CDU) ist seit 1999 Ortsbürgermeister im Burgdorf Neuleiningen und möchte das auch bleiben. „Wenn die Sache so weiterläuft wie bisher und der Gemeinderat weiterhin mitzieht, dann bin ich bereit, weitere fünf Jahre das Amt auszufüllen“, sagt der 69-Jährige. Sein Ziel sei es, die angestoßenen Projekte voranzutreiben. Adam nennt die Dorferneuerung und Ortssanierung, die nötige Sanierung der Brücken im Bereich Neuleiningens und auch die Erneuerungsmaßnahmen im Dorfgemeinschaftshaus. Obersülzen Andreas Lehmann (SPD) möchte auch nach der Kommunalwahl im Jahr 2019 in Obersülzen Ortsbürgermeister bleiben. Seit 2014 führt er die kleine Gemeinde. „Die Aufgabe macht mir Spaß und das Zusammenspiel im Gemeinderat hat sich gut etabliert. Außerdem möchte ich noch einige Dinge umsetzen, beispielsweise die weitere Ausweisung eines Baugebiets. Noch ist nicht sicher, ob wir es in dieser Legislaturperiode noch schaffen, den Jugendtreff im Ort einzurichten.“ Auch der weitere Umbau des Dorfgemeinschaftshauses steht auf der Agenda des 52-Jährigen. Obrigheim Stefan Muth (SPD) hat noch nicht entschieden, ob er bei der Bürgermeisterwahl noch einmal antritt. „Wenn sich jemand im Ortsverein meiner Partei bereit erklärt zu kandidieren, bin ich gerne bereit, zu verzichten. Bislang hat sich allerdings noch niemand in diese Richtung geäußert.“ Er könne sich vorstellen, weitere fünf Jahre die Geschicke der Gemeinde zu lenken, klebe aber keinesfalls um jeden Preis am Amt, sagt der 58-Jährige, der seit dem Jahr 2009 Ortsbürgermeister in Obrigheim ist. Quirnheim Hubert Deubert (SPD) wird „definitiv“ nicht mehr kandidieren. Der 67-Jährige ist seit 40 Jahren ununterbrochen in der Kommunalpolitik tätig, war Fraktionsführer im Gemeinderat, fünf Jahre lang Beigeordneter und ist seit 25 Jahren Ortsbürgermeister in Quirnheim. „Es kommt irgendwann die Zeit, da möchte man mal etwas für sich selbst tun, nicht nur für die Allgemeinheit da sein. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass Jüngere die Führung in Quirnheim übernehmen“, findet Deubert. Tiefenthal Edwin Gaub (CDU) wird im kommenden Jahr erneut antreten. Er will Ortsbürgermeister in Tiefenthal bleiben. Der 55-Jährige, der seiner Heimatgemeinde seit 2009 vorsteht, möchte einige Projekte, die er mit angestoßen hat, vollenden. „Es macht mir Spaß, die konstruktive Arbeit im Gemeinderat zu moderieren, mit allen Fraktionen unseren Ort voranzubringen. Vor allem das Projekt Neue Mitte rund um das Dorfgemeinschaftshaus möchte ich begleiten“, begründet Gaub seine erneute Kandidatur. Wattenheim Andreas Werle (SPD) würde gerne wieder kandidieren, „wenn die Partei mich aufstellt“ und als Ortsbürgermeister weitermachen, „wenn ich von den Wattenheimern gewählt werde“, gibt der 54-Jährige zu Protokoll, der seit 2014 seiner Heimatgemeinde vorsteht. „Fünf Jahre sind zwar genügend Zeit, um Projekte anzustoßen, aber nicht, um sie auch zu realisieren“, sagt Werle. In seiner Amtszeit habe es Wattenheim geschafft, die Dorfmoderation zu beginnen und Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung zu werden. „Es gibt jetzt Projekte, die ich gerne weiterführen möchte. Wir haben ,Wattenheim für Wattenheimer’ eingerichtet und regelmäßige Treffpunkte installiert“, listet Werle einige Initiativen auf. Er wünsche sich noch etwas Zeit im Amt, um die Zukunft Wattenheims weiter begleiten zu können. Die Gespräche mit den Ortsbürgermeistern führten Joerg Schifferstein und Antje Landmann.