Grünstadt Bäumchen mit Baustellenband

Mit Rucksack und Spaten sind am Freitagmorgen 47 Wattenheimer Grundschüler in den Wald gezogen, um unter anderem Ebereschen, Linden und Wildkirschen zu pflanzen. Werden hier Eulen nach Athen getragen? Mitnichten, wie Revierleiterin Isabelle Behret bei dem Termin erläuterte. Der Tag des Baumes wurde vielmehr dazu genutzt, eine Ökokontofläche der Ortsgemeinde aufzuwerten.

Auf rund 5000 Quadratmetern im Karsttal sollen sukzessive etwa 400 Stämme von rund einem Dutzend unterschiedlicher Baumarten gesetzt werden. Am Freitag wurde mit knapp 30 Bäumchen ein Anfang gemacht. Zunächst stellten die Kinder unter Beweis, dass sie sich gut vorbereitet haben. „Die Hainbuche kann 150 Jahre alt werden. Sie hat sehr hartes Holz, aus dem früher Werkzeuge und Zahnräder gemacht wurden“, war zum Beispiel von den Abc-Schützen zu erfahren. Dass die Edelkastanie nur in mildem Klima gut gedeiht, das älteste Exemplar nördlich der Alpen 650 Lenze zählt und in Dannenfels steht, berichteten die Zweitklässler. Behret, ihr Forstkollege Otto Decker und Bürgermeister Ernst-Albert Kraft zeigten sich begeistert vom Wissen der Schüler. „Alle Bäume sind wichtige Nahrung für kleine Tiere“, erklärte Behret. So sei die Linde unentbehrlich für die Biene. Nach einer Kurz-Anleitung, wie die Gehölze einzupflanzen sind, ging es an die Arbeit. Selbstverständlich war der Boden schon vorbereitet, damit es die kleinen Gärtner nicht zu schwer hatten. In dem mit Him- und Brombeeren überwucherten Areal hatte vor vier Jahren der Orkan Xynthia gewütet. Wenn so lange Zeit danach die natürliche Verjüngung immer noch auf sich warten lasse, müsse der Mensch nachhelfen, so die Förster. Mit großem Eifer widmeten sich die Jungen und Mädchen dieser Aufgabe. Ortschef Kraft war voll des Lobes. „Der Tag des Baumes hat bei uns eine lange Tradition. Es wird gewandert, und der Förster erzählt etwas. Aber wir pflanzen nicht jedes Jahr Bäume“, berichtete er. Bei Problemen eilten er, Rektor Franz Koos, die Lehrer und auch Eltern schnell zur Hilfe. Manchmal unterstützten sich die Kinder auch gegenseitig. Isabelle Behret kontrollierte alles. Nachdem schließlich jedes Bäumchen mit einem rot-weißen Baustellenband „verziert“ worden ist, damit es im Unterholz als Neupflanzung zu erkennen ist, liefen die Kleinen und ihre Begleiter zur Hütte des Verschönerungsvereins. Dort hatte die Ortsgemeinde eine Vesper vorbereitet. (abf)

x