Grünstadt Außerirdische und Zukunftsvisionen

Zum zehnjährigen Bestehen der Science-Fiction-Tage (Sci-Fi-Days) 2013 landete ein Raumschiff vor Bilderrahmen-Haaß in Grünstadt. Darauf wird in diesem Jahr verzichtet. Dafür ist das Programm der elften Auflage des inzwischen weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bekannten Treffens der Fans von Außerirdischen und Zukunftsvisionen noch umfangreicher. Morgen, parallel zum Kindertag, und am Sonntag ist es wieder so weit.

Das ganze Wochenende steht die Stadt nicht nur unter einem guten Stern, sondern unter vielen. Und deren Bewohner werden dafür sorgen, dass in dem Mittelzentrum die Betten knapp und die Restaurants voll werden. „Wir steigern den Bekanntheitsgrad Grünstadts, ziehen Leute hierher“, sagt Ink-Attack-Inhaber Frank Luschnat, einer der Hauptorganisatoren seit der Premiere der jährlichen Veranstaltung im März 2004 in Herxheim am Berg. Rund 1500 Besucher dürften es auch diesmal werden, die am Samstag zwischen 9 und 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr das Weinstraßencenter stürmen. Mindestens 20 Aussteller, fantasievoll kostümierte Einzelpersonen wie Fangruppen, auch Händler, präsentieren dort Figuren, Fahrzeuge, Fluggeräte und Waffen aus Science-Fiction-Filmen, oft selbst gebastelt. In kunst- und liebevoll gebauten Dioramen – darin hat Luschnat viel Erfahrung – sind bekannte oder ausgedachte (Kampf-)Szenen in aller Ruhe zu betrachten. Die Ruhe muss man sich allerdings bewusst nehmen, denn erfahrungsgemäß herrscht ein ziemliches Gedränge und Geschiebe in den Gängen zwischen den Tischen mit den Utensilien, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Außerdem kann es durchaus passieren, dass sich plötzlich ein Padawan und ein Jedi-Ritter mitten zwischen den Besuchern mit Lichtschwertern duellieren. Eigentlich ist für solche gespielten Auseinandersetzungen die Bühne reserviert. Dort wird es nach der offiziellen Eröffnung der Sci-Fi-Days durch den Bürgermeister Klaus Wagner nebst der noch amtierenden 64. Weingräfin des Leiningerlandes, Johanna Kolb aus Kirchheim, am Samstag um 13 Uhr einige Darbietungen geben: Lichtschwertshows mit anschließender Jedi-Schule um 14 und um 17 Uhr, dazwischen wirbeln erstmals die Hip-Hop-Tänzer der TSG Grünstadt übers Parkett und machen „Space Hopping“. Am Sonntag analysiert Lars Adler in einer multimedialen Performance die Martial-Arts-Szenen aus Filmen auf ihre Realitätsnähe. Erneut werden Lichtschwertkämpfe gezeigt (13 und 16 Uhr), dazu ein Sketch, und es findet ein Kostümwettbewerb statt. Unter die Erdbewohner draußen vor der Tür mischen sich die Stormtrooper, Klingonen, Vulkanier und Darth Vaders bei zwei Paraden durch die Fußgängerzone: um 10.30 und um 15 Uhr. „Wir werden wohl bei Farben-Krämer hineinmarschieren und bis zum Schillerplatz laufen, dort umdrehen und dann in die Bahnhofstraße gehen, die in diesem Jahr erstmals für den Fahrzeugverkehr gesperrt ist“, kündigt Luschnat an. Auch neu sei bei den elften Sci-Fi-Days das besonders große Angebot an Vorträgen, die im Stunden-Takt in einem Nebenraum des angrenzenden Brauhauses laufen. Dabei wird spannenden Fragen nachgegangen, zum Beispiel: Wie aussichtsreich ist es, intelligentes Leben im Universum zu finden? Wie hat sich die Tricktechnik entwickelt, um Drachen im Film lebendig werden zu lassen? Wie sehen Tiere eines galaktischen Zoos aus? Wie verifiziert man die Existenz anderer Planetensysteme? Dazu gibt es eine Menge Autoren-Lesungen. Der Erlös der zweitägigen Veranstaltung in der Grünstadter Innenstadt kommt, wie auch der vor dem Laden Ink Attack startende Verkauf von Kuchen mit einem Darth-Vader-Motiv, den die Bäckerei Wilhelm gestiftet hat, der Deutschen Kinderkrebshilfe zugute. (abf)

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