Grünstadt Alles anders
OBERSÜLZEN. Im Frauenfußball ist alles ein bisschen anders, das musste Sascha Gerber, der Trainer der Verbandsliga-Frauen des SV Obersülzen in der letzten Saison lernen. Seine erste Runde als Coach eines Damenteams war überaus spannend, aber teilweise auch nervenaufreibend. Ein Erlebnis, auf das der 42-Jährige nicht verzichten möchte. Um es vorweg zu nehmen, Gerber bleibt dem SVO und seinen Frauen treu.
Am Ende der Runde standen die SVO-Frauen auf Platz 14 der Verbandsliga, was eigentlich den Abstieg bedeutet hätte. Durch die Fusion von Fortuna Göcklingen und der SG Herxheim-Offenbach konnte die Klasse dennoch gehalten werden. In der nächsten Saison sind zudem in der Verbandsliga nur noch 13 Teams aktiv, da Thaleischweiler-Fröschen abgemeldet hat. Damit wurde das Ziel der Spielzeit doch noch erreicht. Wenn auch auf Umwegen. „In der Winterpause hatte wir nur zwei Punkte auf dem Konto und waren damit eigentlich schon abgestiegen“, blickt Gerber zurück. In die Saison waren die SVO Frauen mit enormen Personalproblemen gestartet, bis zur Winterpause ging nur zweimal die gleiche Besetzung auf den Platz. „So etwas geht normalerweise nicht, in der Verbandsliga schon gar nicht“, sagt Gerber. Nach der Winterpause zeigten die SVO-Mädels endlich das Engagement und die Lernbereitschaft, die Gerber und sein Betreuerteam von Beginn an eingefordert hatten. Den ersten Sieg holten sich die Frauen dann (ausgerechnet auswärts) am 16. November kurz nach dem Rückrundenbeginn in Siegelbach. „Das Spiel, das uns endgültig in die Spur gebracht hat, war die Begegnung gegen Kirn-Sulzbach auf dem eigenen Kunstrasen am Sülzer Tor. 3:2 stand es nach 95 Minuten am 15. März“, resümiert Gerber. Die drei Tore auf dem eigenen Platz waren aus Sicht des Trainers auch die herausragende Leistung seiner Frauen. Spannend sei auch die Partie in Ixheim im April gewesen, bei der in der 89. Minute der Siegtreffer fiel. Lisa Stempel verwandelte damals einen Freistoß und sicherte dem SVO so den Sprung vom Tabellenende. Zwar schaffte die Mannschaft in den letzten Spielen nur noch einen Punkt, blieb damit aber auf Platz 14. Gerber war insgesamt mit der Leistung zufrieden. „Ich habe in meiner Trainerlaufbahn bislang noch nie eine so lernbereite Mannschaft erlebt“, betont Gerber. Dass es im Team stimmt, zeige auch die Tatsache, dass nur eine einzige Spielerin den SVO verlassen hat – und das auch nur wegen eines Wohnortwechsels. „Die beiden wichtigsten Spielerinnen waren aus meiner Sicht Jaqueline Oetken und Sandra Hanewald, die auf dem Feld und für den Zusammenhalt der Mannschaft viel bewältigt haben.“ Die Verbandsligasaison soll am 15./16. August wieder beginnen, wobei Gerber hofft, den ersten Spieltag noch verlegen zu können, da ihm in jedem Fall zu diesem Termin urlaubsbedingt mindestens zehn Spielerinnen fehlen werden. Mit der Vorbereitung für die neue Saison begann Gerber am vergangenen Samstag. Getestet werden soll gegen Westhofen, Bitburg, Wormatia Worms und Münchweiler an Alsenz.