Grünstadt Affen am Computer

Verspielt: der Lemur Bato am Bildschirm.
Verspielt: der Lemur Bato am Bildschirm.

Im Zoo Heidelberg können Tiere ihre Fähigkeiten am Computer üben. Noch – denn die Förderung des Forschungsprojekts zur digitalen Beschäftigung von Zootieren läuft zum Jahresende aus. Um es fortführen zu können, wird jetzt Crowdfunding eingesetzt.

Das mobile Touchscreen-Computer-System, das die Wissenschaftlerin Vanessa Schmitt bei Forschungsarbeiten im Zoo Heidelberg entwickelt hat, begeistert nach Angaben des Zoos sowohl Affen als auch Vögel und stellt für die Zootiere eine wichtige Beschäftigungsform dar. Bei dem Forschungsprojekt habe man bereits interessante Erkenntnisse über die Denk- und Wahrnehmungsfähigkeiten der Tiere gewonnen, heißt es in der Mitteilung des Heidelberger Zoos. So zeigte sich, dass individuell angepasste und abwechslungsreiche Beschäftigungsprogramme für Zootiere besonders wichtig sind. Sie werden dadurch nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert und gefördert. Vor allem intelligente Tierarten wie Papageien oder Affen benötigten besonders abwechslungsreiche Beschäftigung. „Durch die Arbeit mit den Tieren am Touchscreen möchten wir nicht nur den Tieren eine ihrer liebsten Beschäftigungsformen erhalten. Die wissenschaftliche Auswertung ermöglicht es zudem, die Erkenntnisse auch in anderen Zoos zu nutzen und die Tierhaltung bestmöglich zu fördern“, sagt Verhaltensforscherin Schmitt. Um herauszufinden, was den Zootieren am meisten Spaß bereitet, werten sie und ihre Kollegen die Aktivitäten der Tiere wissenschaftlich aus: „Wir schauen uns an, wie lange sich die Tiere mit den Aufgaben am Computer beschäftigen.“ Bei den Lemuren etwa hat sich das Tier mit dem Namen Katta Bato als besonders ehrgeizig und schlau entpuppt. Das Heidelberger Zooteam freut sich daher über jede Unterstützung des Crowdfunding-Projekts: „Wenn wir es schaffen, das Projekt erfolgreich zu finanzieren, werden die Tiere künftig zwischen verschiedenen Denkaufgaben, Malprogrammen und Filmen wählen dürfen, die auf die einzelnen Vorlieben abgestimmt sind. Außerdem könnten wir weitere Tierarten, die noch nie zuvor mit Touchscreen-Systemen arbeiten durften, in das Forschungsprojekt aufnehmen“, sagt Schmitt. Mitmachen kann jeder noch bis 15. Januar 2019 unter www.startnext.com/computerspiele-fuer-zootiere.

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