Grünstadt Abriss wird deutlich teurer
In Tiefenthal hat die Umgestaltung des Dorfzentrums rund um das ehemalige Schulhaus begonnen. Der Abriss der alten Gebäude neben dem Dorfgemeinschaftshaus wurde am Dienstagabend vom Gemeinderat in Auftrag gegeben. 57.000 Euro kostet der Abbruch, über 21 Prozent mehr als ursprünglich kalkuliert. Der günstigste Anbieter, das Grünstadter Abrissunternehmen Schneider, erhielt den Zuschlag.
Mit 44.000 Euro hatte die Gemeinde zunächst kalkuliert, aber keiner der vier Anbieter, die sich für den Auftrag in der Tiefenthaler Ortsmitte beworben hatten, kam mit der Angebotssumme auch nur annähernd in diesem Bereich an. „Die Teuerung beruht wohl darauf, dass in jüngster Zeit die Kosten für Zertifizierungen in dieser Branche aufgrund neuer gesetzlicher Vorschriften explodiert sind“, hieß es unter anderem in der Sitzung. Mehrkosten sind wohl auch darauf zurückzuführen, dass ein Teil der Dächer mit Asbest belastet ist, was ebenfalls eine gesonderte Entsorgung erforderlich mache, wie Ortsbürgermeister Edwin Gaub (CDU) betonte. Auch die Glasfaser-Bestandteile der alten Gebäude würden zur Kostenerhöhung beitragen. Joachim Agrikola (WG Agricola) hinterfragte, ob gesichert sei, dass die Gemeinde die erforderlichen Entsorgungsnachweise erhalten werde. Er wies auf die Tatsache hin, dass der Grundstücksbesitzer stets Eigentümer von Abbruch-, oder Erdaushub bleibe, auch wenn ein Fachunternehmen vertraglich zur Entsorgung verpflichtet worden sei. „Ich kenne das aus meiner beruflichen Praxis und weiß, dass hier manche Eigentümer auf erheblichen Kosten sitzen geblieben sind, wenn die Unternehmen ihren Verpflichtungen bei der Entsorgung nicht nachkamen, oder die entsprechenden Nachweise nicht vorgelegt haben“, so Agrikola. Architekt Matthias Dichtl, der für die Gemeinde die Umgestaltung der „Neuen Mitte“ geplant hat, sagte, dass er im Rahmen der Bauüberwachung dafür zu sorgen habe, dass die Nachweise erbracht werden und dies genau überprüfen und dokumentieren werde. Am 2. Mai um 10 Uhr wird die Gemeinde die Kommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ empfangen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch die Nestschaukel am Spielplatz der Gemeinde aufgestellt werden. Neu regeln muss die Gemeinde die Bezuschussung von Vereinen für deren Jugendarbeit. „Bislang wurde das von der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim erledigt, die gibt es nicht mehr und in Grünstadt-Land war es nicht üblich, dass Vereine von der VG Zuschüsse bekamen“, so Gaub. Deshalb werde die Gemeinde hier in die Bresche springen müssen. Wie dies im Haushalt unterzubringen sei, das wolle er bei einer Dienstbesprechung in der Verwaltung klären. Am 12. Mai findet ein Dreck-weg-Tag statt, zu dem sich die Helfer um 9 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus treffen.