Grünstadt 6 mal elf Jahre Siedlerfasnacht: Die Laubi-Redd zum närrischen Jubiläum

Reimender Chronist der Siedlerfasnacht: Gerhard Laubersheimer.
Reimender Chronist der Siedlerfasnacht: Gerhard Laubersheimer.

Über die Geschichte der Grünstadter Siedlerfasnacht weiß niemand so viel wie Gerhard Laubersheimer. Seine Chronik über 66 närrische Jahre ist so verfasst, wie es dem Thema gebührt: in Reimen.

1957 bis 2023

Ein Jubelfest, wär hätt´s gedacht, 6 x 11 Jahr Fassenacht,

das Jubiläum, ist doch klar, das feiern wir in diesem Jahr,

trotz Schicksalsschlägen, hin und her, Corona, Krieg und noch viel mehr,

es bringt uns nichts, wenn wir nichts machen, nicht mehr singen, nicht mehr lachen,

so hab ich mir ganz angeregt, vieles dazu überlegt,

und dabei nicht übertrieben, die Historie aufgeschrieben.

1957 bis 1960

Gewerkschaftsjugendheim, ein Ort, heut findet man ne Kirche dort,

wer das nicht weiß, bei allem Spaße, heut heißt sie Otto-Fliesen-Straße,

das Siedlerclubheim einst dort war, viel Kappenabende pro Jahr,

bis 64 lief das Spiel, in diesem Siedler-Domizil.

Der erste Fasnachtszug fand statt, 59 durch die Stadt,

Schlüsselübergabe auch, wurd’ in Grünstadt nun zum Brauch.

Im Musikantenviertel spät, ordnungsgemäß wurde gewählt,

die Siedler-Bürgermeisterwahl, entschied für sich der Hartmann Karl,

zum ersten Präsident ernannt, wurd’ Willi Gehrmann, weit bekannt,

führte gekonnt durch das Programm, stand überall stolz seinen Mann,

die erst Prunksitzung, die es gab, umrahmten Janson-Seppi Fath.

1961 bis 1964

Premiere war’s, ne tolle Schau, erstmals gewählt, ne „Miss Helau“,

im Ratskeller in unsrer Stadt, fand eine Fremdensitzung statt.

62, so war’s halt, Sitzungen auch außerhalb,

Neuleiningen und Eisenberg, die Siedler waren sehr begehrt,

und zogen um in dieser Zeit, die alte Turnhall’ stand bereit.

Narretei seit 66 Jahren: die Siedler-Fasnachter.
Narretei seit 66 Jahren: die Siedler-Fasnachter.

Nun ging es los, die Siedlergruppe, trat erstmals auf als UNO-Truppe,

und ein Jahr später, wie man’s kennt, besuchte sie auch den Orient,

dann 64 dran und drauf, wurd’ unser Jugendheim verkauft,

die Turnhall’ war in einem fort, für uns doch nicht der richt’ge Ort,

weil dort, die Schule, Hausherr ist, die Lehrer setzten eine Frist,

die Halle musste besenrein, montags wieder nutzbar sein.

1965 bis 1968

Am Neujahrstag, bei Bier und Wein, der Elferrat, der schiffte ein,

auf einem Boot, originell, elf Mann an Bord, war’n all zur Stell,

der Rathaus-Chef sagt: „Bitte sehr, den Schlüssel geb ich gerne her,

nur an die Siedler, das ist klar, ich wünsch Euch Glück im neuen Jahr,

zumal ich weiß, gibt keinen Sinn, die Kass iss leer, is nix mehr drin.“

Die Turnstroß-Hall’, wir hatten’s schwer, ’ne neue Stadthall’, die muss her,

zwei Jahr danach, fast schon zu spät, wurden die Pläne dann konkret,

ein Stadtrat namens Ludwig Decker, manchem ging er auf den Wecker,

doch war er gut als Architekt, beim Plane völlig uffgeweckt,

der alte Luitpold hier am Ort, wurd’ abgeriss, und war schnell fort,

und es entstand, man glaubt es kaum, die neue Stadthall, welch ein Traum.

Als Neu-Narhalla, Ort der Freude, Platz für viele, viele Leute,

Siedlerfasnacht – so war’s eben, sorgt einfach für Kultur im Leben.

Büttenredner, gut und fit, viele in der Siedlerbütt,

so Otto Fath und Mayers Karl, Ludwig Dauth auf jeden Fall,

Karl Willi Dauth und Eckstein Hans, de Erich Storck, der sorgt für Glanz,

Manfred Vogel, Raubachs Dieter, Karlheinz Janson singt auch Lieder,

Garschde Hans, Karlheinz Ferino, Rothenberger, wie ein Dino,

selbst Gehrmanns Willi in der Bütt, der lacht und schunkelt kräftig mit,

das sind die Siedler-Bütten-Spitzen, dabei kommt mancher schon ins Schwitzen,

dann treten auch noch auf wie Katzen, als Viermanns-Chor, die Siedlerspatzen,

Ludwig Dauth schreitet zur Tat, Dieter Raubach, Seppi Fath,

Werner Hien, als vierter Mann, beweist beim Singen was er kann.

Die Siedlergrupp ist auch aktiv, Tenor singt hoch, der Bass singt tief,

66 heißt’s geschwind, „Auf der Alm, da gibt’s koa Sind“,

in der Turnhall’, Mitte Ort, letztmals eine Sitzung dort,

weil alle wussten, jetzt ist klar, nächscht Johr ist die Stadthall da.

67 schafft man dann neue Uniformen an,

die Smokings glänzen wunderbar, schon beim Empfang im neuen Jahr.

Zur Prunksitzung im neuen Saal, 67, ideal,

500 Karten gingen weg, wie warme Semmeln, warme Weck,

die neue Stadthall, grad getauft, war in Kürze ausverkauft.

Kurz danach steh’n Wahlen an, es wird gewählt ein neuer Mann,

Werner Hien kann herzlich lachen, wird Präsident der Siedlernarren.

1969 bis 1972

Erstmals bei den Prunksitzungen, von den Siedlern sehr gelungen,

sechs Tänzerinnen zeigten klar, wie wichtig Showtanz damals war.

Sie tanzten klasse, frisch, fromm, frei, Hauch von Erotik mit dabei,

die Presse schrieb: „Da schaute jeder, plötzlich gab’s viel Brillenträger.“

Die Damen kam’n von Bockenheim, beim BCV sind sie daheim,

und auch ein Bajazz sorgt für Lachen, damals bei den Siedlernarren,

Dietrichs Vorträge, die feinen, so mancher musste bitter weinen.

Als Donald Trump: Gerhald Laubersheimer 2017.
Als Donald Trump: Gerhald Laubersheimer 2017.

Dann kamen Wilde mit Humor, Kosaken, all vom Sieder-Chor,

angeführt von Kurti Kranz, mit Kampfeslust bei reichlich Tanz,

und eine Frau sei hier genannt, die vor dem Mund hält keine Hand,

Marianne Stegemann, sagte, was sie alles kann,

sonst gab’s nicht viel, was alles war, und damals in der Zeit geschah.

1973 bis 1976

Die Prunksitzungen, das ist wahr, steigern sich von Jahr zu Jahr,

so werden pro Saison alleine, zwei stattfinden statt nur eine.

Will, der Heiner, feiert dann, Erstauftritt als „Ehemann“,

Premiere auch im Kabinett, aus Lindenberg, ein Tanz-Ballett.

Die Siedlergruppe, habt nur Acht, sich was Besonderes ausgedacht,

im Riesen-Kannibalen-Topf, sitzt Willi Gehrmann, armer Tropf,

beim TSG-Preismaskenball, der erste Preis auf jeden Fall,

geht an die Kannibalengruppe, mit Willi Gehrmann in der Suppe.

75, ein Jahr drauf, treten Majorettes auf,

aus Grünstadts neuer Partnerstadt, Carrieres-sur-Seine auch Mädels hat.

Doch Vorsicht, das sind alles Männer, verkleidet gut, das war der Renner,

der Siedlerchor, trotz hoher Preise, begibt sich auf ne Spanienreise.

1977 bis 1980

Für Tanzdarbietung, toll und fein, sorgt ein Ballett aus Heuchelheim,

dazu kommt noch, und das komplett, ein echtes Grünstadter Ballett,

Isolde Dierks kennt keine Grenzen, begeistert mit Aztekentänzen,

dazu noch Western-Atmosphäre, servieren Turner trotz der Schwere,

und Bütt-Premiere, weit und breit, als „Anwalt der Gerechtigkeit“,

feiert damals insgeheimer, Redner Gerhard Laubersheimer.

 „Orient meets Hip Hop": Auftritt der Showtanzgruppe Claudia Dauth 2016.
»Orient meets Hip Hop«: Auftritt der Showtanzgruppe Claudia Dauth 2016.

Auch das Lindenberg-Ballett, alle Mädchen hübsch und nett,

79 sind’s gleich drei, Tanzgarden, frisch, fromm und frei,

Lindenberg und Bockenheim, fühlen sich fast wie daheim,

und zudem – ein Heimspiel wird’s, das Ballett Isolde Dierks.

80 tun sich dann entpuppe, Holzhackerbuam – die Siedlergruppe,

erstmals tritt sie auf, ganz kühn, als Tanzmariechen auf der Bühn,

begeistert sehr, vielen vertraut, Claudia Helfrich, heute Dauth.

1981 bis 1984

Ab 81, das alljährlich, tanzen sie und das nicht spärlich,

tolle Mädels, hübsch und nett, am Siedlerhimmel, ein Ballett.

Den ersten Auftritt, den sie wagen, lassen Herzen höherschlagen,

Paris, Can-Can, mit sehr viel Rasse, Showtanzmädels zeigen Klasse.

die Qualität, von Jahr zu Jahr, sie steigt und das ist wirklich wahr,

die Prunksitzungen mehr und mehr, begeistern alle Narren sehr,

von Nah und Fern reisen sie an, die Shows ham’s ihnen angetan.

Die Siedlergrupp’ macht Brände aus, ob in der Kehl oder am Haus,

der Ludwig Dauth als Ballerina, mit Tüllkrönchen wirkt er ganz prima,

und als ne Sexbomb’ in der Bütt, macht Alma Matheis alles mit.

Sechs Lenze jung, ein Diamant, Melanie ist sehr charmant,

ein neues Tanzmariechen da, ein nächster Höhepunkt wird wahr.

1985 bis 1988

Die Siedlergrupp auf dem Parkett, zeigt sich als Klassisches Ballett,

als Ballerina Richard Born, und Erich bläst ins gleiche Horn,

mit Pirouetten und solch Sachen, begeistert sie im Saal die Narren,

und auch der Bajazz gibt im Nu, zur Politik sein Senf dazu,

sollt’s mit der Stadt nicht schlimm mal enden, dann muss die Politik sich wenden,

sonst darf der Kippler, sehr bescheiden, beim Armbrust noch die Wingert schneiden.

Im Jahre 88 dann, ans Ruder kommt ein neuer Mann,

Jürgen Dietrich ersten Grades, wird Präsident des Elferrates,

und Ehrenpräsident welch Wonne, wird Werner Hien, bekannt als „Sonne“.

1989 bis 1992

89, ein Gewimmel, neue Leut am Siedlerhimmel,

Rouven Schnurpfeil, junger Springer, Christel Helwig, Christel Dinger,

August Nahstoll, Sausenheim, Christine Jutzi, Lautersheim,

gleich fünf neue Büttenstars, und Heiner Will als Ass, das war’s.

Die Siedlergrupp, für nichts zu schade, auf pälzisch gebt’s Olympiade,

im Boxkampf beide hart im Ring, Kurt Kranz und Friedel Hien, ein Ding,

Kurt wird genannt, oh weh, welch Jammer, World-Champion mit nem harten Hammer,

und Friedel Hien, manchmal sehr laut, heißt Killer mit der Pfirsichhaut,

als Kampfrichter im Ring Hans Spies, der guckt als Schnappes oftmols mies,

und auch der Rest der Grupp ist fit, der Auftritt damals war ein Hit.

Ein Jahr danach, es war das Jahr, von Dudenhöffer, das ist klar,

sein Vortrag als Olympionike, ein Knüller, Knaller, aus der Pike,

das Narrenvolk bei Mitternacht, 500 Menschen ham gelacht,

Begeisterung, da wurd’s ei’m bang, Zugaben, minutenlang,

die Menschen wollten gar nicht gehen, wollten Dudi, hören, sehen,

Standing Ovations, zehn Minuten, das war schon fast zu viel des Guten,

das gibt’s doch nicht, einsame Spitze, meinten Besucher, Super-Witze.

91 dann oh Graus, Fasnachtstreiben fällt ganz aus,

zweiter Golfkrieg, Jugo-Krise, tun den Narren viel vermiese.

Die Siedlerfasnacht, so war’s halt, 33 Jahre alt,

wurd’ gefeiert, kleiner Rahmen, viele Mitglieder, sie kamen.

Im gleichen Jahr, es wurd bekannt, dass ich zum Präsident ernannt,

dem Jürgen Dietrich, der sehr klug, waren zwei Jahre doch genug.

Ich nahm mir dann doch manches vor, öffnete gleich Tür und Tor,

neue Gesichter kamen dann, auf die Bühne, Frau und Mann.

92 so begann, eine Flut von Neuen dann,

von Owergum, fünf Mann gewisser, ihr Name lautet: die Bachschisser,

der Manfred Mayer, wer ihn kennt, Gitarre – Lieblingsinstrument,

Gerd Walther, Sausrum, ’ne Rakete, Politredner, ein Logopäde,

die Ranzengarde Sausenheim, ein wahrer Knüller obendrein,

heut’ noch immer sehr viel Rasse, sorgt für höchste Spitzenklasse.

1993 bis 1996

Zum ersten Mal, all sind sie platt, ne dritte Sitzung findet statt,

und jeder Elferrat am Platz, erhält ’nen Smoking, Farbe schwarz,

Manfred Mayer, Gitarrist, nun Chef des Siedlerchores ist,

außergewöhnlich ist dabei, der Siedlerchor, wie dem auch sei,

begleitet nur von der Gitarre, das ist ein Novum, das sind Sache.

Silke Walther, ich erzähl, tanzt graziös, wie ein Juwel,

Tanzmariechen, wie ein Reh, gelenkig, hübsch, schlank, TSG.

Ein Hotel am Ort mit Rang, bietet seinen Gästen an.

Pauschal-Narren-Wochenend’, Fasnacht ja kein Ende kennt,

im Preis enthalten, viel zu Lachen, ein Besuch der Siedlernarren.

Mottos gibt’s im Ort oh Graus, Kreisel, Globus, Kelterhaus,

und Handballer vom TVA, sind erstmals bei der Siedlerschar.

1997 bis 2000

In der Stadthalle der Stadt, findet letztmals Fasnacht statt,

Adam & The Mickeys tja, war’n als Ehrengäste da,

Norbert Lehr, nicht übertrieben, bekannt, ein Lied hat er geschrieben,

die Runkel-Riewe-Roppmaschin, ein Fasnachtshit, er stammt von ihm.

Tanzmariechen-Auftritt 2017: Regina Kindler.
Tanzmariechen-Auftritt 2017: Regina Kindler.

Die Bachschisser singen den Hit, Lehr ist begeistert und singt mit,

und sorgt dafür, dass Ihr es wisst, die Showtanzgrupp’ im Fernseh´n ist.

In Hessen III tritt auf die Truppe, auf Zirkus „Renz“, die Showtanzgruppe,

und ist im SWF zu seh’, beim „Fröhlicher Alltag“ mit „Baila me“.

98 war das Jahr, wo Fasnacht nur in Asslem war,

die Stadthall’ abgeriss’, na ja, ab in die Hall’ vom TVA.

Fünf Sitzungen und alle flott, veranstalteten wir Siedler dort,

99 dann ok, Lachen, Schunkeln, WSC,

Premiere feiern am Siedler-Himmel, Sausrummer Hexen, was ein Gewimmel,

bezaubernd und hübsch, jung oder alt, jede mit Besen, so isses halt,

fegen die Bühne, charmant mit viel Rasse, die Sausrummer Hexen, sie sind einfach Klasse.

Auf einen Rutsch ins neu Jahrtausend, hieß 2000 das Motto und wirkte aufbrausend,

sein letzter Auftritt mit viel Politik, Jürgen Dietrich war lange ein Hit,

Jahre zuvor stand er noch in der Bütt, sein Kumpel, Gerd Zimmermann, machte fest mit,

als Zweiergespann, da war’n alle platt, vom Auftritt des Duos „Müd und Matt“.

Nicht vergessen darf man auch, bei den Siedlern ist es Brauch,

jede Sitzung, die bestreitet, wird musikalisch eingeleitet,

viel Qualität, ein toller Dreh, die Blaskapell der TSG.

2001 bis 2004

4 x 11 Jahr Fassenacht, Prunksitzungen alles lacht,

nach elf Jahren Dirigent, sag ich Ade als Präsident,

2001 mein letztes Jahr, als Präsident war wunderbar.

Abschied nimmt und das ganz still, nach vielen Jahren Heiner Will,

28 Büttenjahre ist gewaltig, keine Frage,

und alle Älteren dabei, treten auch in Reihe zwei.

So auch Kurt und Friedrich Kranz, beide gehen auf Distanz,

ebenso die Brüder Hien, Edgar, Werner, wie es schien,

Dauthe Ludwig und de Karl, hören uff, uff jeden Fall,

Persching Hien und Schnappes Spies, zählen auch zu den Oldies,

Karl-Heinz Ferino obendrein, will auch nicht mehr ganz vorne sein,

gehen in Pension ist wahr, für ’ne jüngere Narrenschar.

Gerd Walther, neuer Präsident, aus Sausrum ihn ein jeder kennt,

mein Nachfolger ist damit klar, ein grauer Esel mit I-AH,

jedes Jahr und immer wiedern, war er Till, hier bei uns Siedlern,

ein zweiter Mann als Polit-Redner, ist Paul Conrad, ihn kennt jeder,

Prosa ist sein Vortragsstil, von seiner Art, da halten viel,

weil Politik er kritisiert und sich dabei auch nicht geniert.

Als junger Redner dran und drauf, tritt Ockels Sohn als Redner auf,

sehr viele Jahr, seit langer Zeit, ist Manuel immer bereit,

erstklassig seine Ausdrucksweise, niemals zu laut und niemals leise,

sein Vortrag hat auch immer Stil, und Selbstvertrauen hat er viel.

2002 beginnt im Winter, Fernsehkarriere unseres Ginter,

als Dudi weit bekannt bei Narre, sein Markenzeichen, ’ne Gitarre.

Viele Jahr war er zu seh, Südwestfernsehen und ARD,

im Hessenfernsehen trat er auf, hat immer beste Witze drauf,

gehört eindeutig zu den Besten, Solisten, Sängern im Südwesten.

Auch er steigt nicht mehr in die Bütt, mit Schößlers Heinz singt er noch mit,

als Dubbeglaskehlcher treten sie auf, beide sind immer noch gut drauf.

2004, da wurd’ bekannt, Siedler, Mitglied im Verband,

im Sommer wollten wir im Freien, im Juli Karneval mitfeiern,

das taten wir, Gehweiler war, der Ort, wo alles dann geschah,

Prunksitzung samstags, großes Zelt, so hatten wir’s uns vorgestellt,

30 Grad und stolz darauf, Dudi, Nahstoll, traten auf.

Sonntags, es ging wirklich schnell, stand in der RHEINPFALZ aktuell,

Siedler-Sommerkarneval, im Saarland, das auf jeden Fall.

Ich war am Montag kaum daheim, ein Eilbrief kam nach Sausenheim,

Absender las ich, und da stand, Badisch-Pfälzischer-Verband.

Noch nicht zwei Tage Mitglied dort, die Abmahnung traf uns sofort,

wir wussten damals leider nicht, dass Karneval verboten ist,

nur vom 11.11. dann, bis Aschermittwoch irgendwann,

ist Fasnacht feiern doch erlaubt, das hatte selbst ich nicht geglaubt,

das sollt uns eine Lehre sein, wir sahen auch die Gründe ein.

2005 bis 2008

Der Chor der Siedler hier genannt, „Siedlerchor“ ist weit bekannt,

2006, November war’s, da hatten alle ihren Spaß,

Südwestfernsehen, es musst gelingen, wollt, dass wir mit dem Dudi singen,

für die Sendung „Sonntagstour“, 30 Minuten Siedler pur,

im Weingut Schenk in Sausenheim, da sangen wir und tranken Wein,

zwei Lieder gaben wir zum Besten, das kam im Fernsehen, im Südwesten,

wir waren stolz, Chor auf Tournee, davon gab’s dann ne DVD.

Bei der Siedler-Fasnacht 2017: Olli Herrmann.
Bei der Siedler-Fasnacht 2017: Olli Herrmann.

Am Siedlerhimmel, welch ne Schau, drei Damen, all’ vom KSV,

Wörner Heidi, Meinert Ursel, Larissa Iriohn, ein Wusel,

standen erstmals in der Bitt, schunkelten auch kräftig mit.

Premiere gab´s auch für Ciara, ein Redner, dem auch nichts zu viel war,

und eine Glanznummer, die gab’s, „Schacklien aus Asslem“ – Gabi Narz.

Das Motto damals „Leine los – Hans Jäger in de Bahnhofstroß“,

so hieß es zweitausendundacht, das „Jägerbächel“ ist erwacht,

auf der Kulisse insgeheimer, AIDA-Blu, ein Luxusliner.

Komplettiert – tut viel erfreuen, wird die Serie von den Neuen,

vom Tanzpaar Feja-Brandenburg, ein Enkelche vom Kranze Kurt.

2009 bis 2012

Die Siedler starten mit Helau, eine Mega-Musical-Schau,

bei diesem Motto – ungemein, schwebt Gerd als Hexe sanft herein,

vergisst da vor Begeisterung, früh zu bremsen, das war dumm,

knallt hart und schnell bei seinem Stunt, voll auf die linke Bühnenwand.

Zum Thema Fasnacht 2010, „Safari in Afrika“, das war sehr extrem,

so haben wir dann ganz besonnen, eine Patenschaft bekommen,

ein Erdmännchen, Landauer Zoo, das schien sehr glücklich und sehr froh,

dass Siedlernarren inserierten, und diesen Erdmann adoptierten,

für uns bedeutete wie’s war, Futtergeld, das jedes Jahr.

Premiere feiern gleich zwei gute, neue Solisten, Heinz und Ute,

Schößler, Platzer, beide singen, haben hohe, tiefe Stimmen.

auch Vito singt – oh sole mio, nicht in Italien und nicht in Rio,

er singt das laut im WSC, Heinz Schößler hatte die Idee,

dass unsern Vito singen soll, die Gäste fanden das auch toll.

Ein Jahr später, es ist wahr, 5 x 11 Jahr Siedler-Schar,

mit Märchen und Kostümen bunt, begeistern sie für fünf, sechs Stund,

in Derkem in de Salier-Hall, feiern sie, auf jeden Fall,

mit Grawler gemeinsam richten sie aus, die Vorderpfälzer Prunksitzung in hohem Haus.

800 Gäste, Salierhalle, und jedem hat’s sehr gut gefalle,

von uns, den Siedler, traten auf, Dudi, setzte einen drauf,

als Gourmet im Restaurant, war er überall bekannt,

die Turner waren auch dabei, TSG, frisch, fromm und frei,

Zwerge kamen auf die Bühn’, alle mutig und auch kühn,

und nicht zuletzt die Showtanzgruppe, vom Tanzstudio, ’ne Spitzentruppe,

ein Tanz, Italien, höchster Klasse, Ciao Bella Bene, mit viel Rasse.

Zwei Konzerte, Benefiz, waren stets die großen Hits,

2011, im Mai, das passt, die Mainzer Hofsänger zu Gast,

vier Jahre später mit Humor, gastiert nochmals der gleiche Chor,

ne schöne Summe obendrein, erhielt manch Grünstadter Verein,

Jugend-Werkstatt, Kindergarten, waren zwei von den drei Sparten,

selbst Grünstadts Tafel melodiös, erhielt ein Anteil vom Erlös.

2013 bis 2016

Starclub Hamburg steht dann an, im WSC Musik-Programm,

der Siedler-Orden für die Narre, zeigt vorderseits Hendrix-Gitarre,

ein Jahr danach mit viel Helau, ne mittelalterliche Schau,

das alte Rathaus nach Vollendung, findet als Motiv Verwendung,

auf dem Jahresorden breit, des Verbandes landesweit.

In der Prunksitzung darauf, tritt erstmals Stefan Nadge auf,

ein Präsident nicht arrogant, als Gogeljodler weit bekannt,

Abschied nimmt von Narren-Rio, die Brados, ein bekanntes Trio,

als Kurschatten tritt Dudi auf, und gibt so manchen Gag noch drauf,

beginnt soi Redd, und das bewusst, bei dem gleich jeder Lachen muss:

„Liegt der Kurgast platt im Bett, war der Kurschatten zu fett.“

Ein Bütten-Ass im Narrenclan, ist de Härtzschd, Fischbach bei Dahn,

Premiere in der Siedlerbütt, als „Baby“, was ein Riesenhit.

Heinz Schößler vor Begeisterung, springt von der Bühn’ ins Publikum,

so bietet Siedler-Fasnacht Rasse, Qualität und Spitzenklasse.

Neu am Siedler-Horizont, auf der Bühne sehr gekonnt,

Crazy Jumpers, Eisenberg, von riesengroß bis hin zum Zwerg.

Sie zeigen Akrobatik pur, und auch ein Tanzpaar, mit Bravour,

Leo Werner, Nina Broch, allesamt ein dreifach hoch.

2016 man glaubt’s kaum, erhalten wir ’nen neuen Raum,

als Clubheim nutzen wir den gleich, das Fremdwort heißt Backstage-Bereich,

dank unserem Ehrenelferrat, Klaus Wagner, der das für uns tat.

Wir haben Küche und nen Raum, Badezimmer, welch ein Traum,

wir ham jetzt Platz, können laut singen,

wir können duschen, können springen,

wir können uns waschen, wir können nun tagen,

wir können nun feiern, ein Tänzchen nun wagen,

das macht allen Spaß, wir freuen uns sehr,

wir sind sehr zufrieden, wir wollen nichts mehr,

lieber Klaus Wagner, bleib treu uns als Siedler,

wir versprechen Dir hiermit, wir wählen Dich wieder.

2017 bis 2020

„Sangria im Dubbeglas, ja das macht uff Malle Spaß“,

Prunksitzungen unterdessen, die wir nicht so schnell vergessen,

denn, wie man sich denken kann, warben wir für Ballermann,

hatten dabei nicht bedacht, dass dieser Slogan überwacht,

urheberrechtlich ist geschützt, dieses Wort, das niemand nützt,

so mussten wir für dieses Wörtchen, Geld bezahlen hier im Örtchen,

700 Euro viel, für uns war das kein Pappenstiel,

wir zahlten schließlich den Betrag, und sagten keine Sitzung ab,

und die Moral von der Geschicht, werb mit fremden Wörtern nicht.

Premiere feierten im Rausch, Olli Herrmann – Willi Brausch,

Dubbeglas-Brieder genannt, sind in de Palz weithin bekannt,

und selbst Luisa Stöckel jung, mit 12 sorgt sie für neuen Schwung,

mit Bodyguards, vier Mann umkreist, war Donald Trump hierhergereist,

ein neues Tanzmariechen, prima, Regina Kindler, Ballerina,

ein Jahr danach, das Motto top, „CabaLela – Alla Hopp!“

Martin Berberich dabei, erstmals bei der Narretei,

und Claudia Wilhelm, etwas Wahres, die Entdeckung dieses Jahres,

Gerd Walther wird, weithin bekannt, zum Ehrenpräsident ernannt,

und ein Jahr später heißt’s „Ade, was war die Fasnacht doch so schee“,

18 Jahre Präsident, da wird so mancher resistent,

Heinz Schößler, stimmgewaltig, nett, singt „My Way“ für Walthers Gerd,

dieser ist den Tränen nah, das merkt man auch am lichten Haar.

Zum Nachfolger in höchsten Stufen, wird Manu Walther dann berufen,

zum Vize von ihm, welch ein Knüller, wählen alle Rainer Müller,

und erstmals treten auf als Narr, Alex Heilmann – Steffen Pfarr,

und Ingrid Born – sie spielt dabei, Akkordeon, frisch, fromm und frei.

Premiere in der Clubgeschichte, kann ich erfreut mit Stolz berichte,

Saisoneröffnung, noch nie da, am Schillerplatz vor ein paar Jahr,

2019 war’s – ne Schau, ich weiß noch alles ganz genau,

auf Einladung, wir taten’s gern, Fasnachtsclubs – von nah und fern,

und viele Hexen nahmen teil, die Veranstaltung war geil,

Guggemusik war dabei, 600 Narren – Eintritt frei,

unter Regie, in Siedlerhand, Debüt gefeiert – Leiningerland.

2020 gings von statten, Prunksitzungen die’s in sich hatten

es war’n die letzten – jemin(i)e, vor Corona-Pandemie,

Manu führte durch’s Programm, zeigte deutlich, was er kann,

am Siedler-Himmel, man hört’s knallen, Debüt feiern die Eckbach-Schnallen.

Dann kam Corona, zeigt ganz klar, dass nichts mehr ist, wie es mal war,

ob groß, ob klein, ob jung, ob alt, das ist egal, so isses halt,

schon fast drei Jahr, wer hätt’s gedacht, fehlt sie uns sehr, die Fassenacht,

Corona-Virus -Pandemie, bestimmen klar die Szenerie,

jetzt kam auch noch der Krieg dazu, der Putin, der gibt keine Ruh,

doch wollen alle Siedlernarren, möglichst bald schon wieder lachen,

Fasnacht feiern, fröhlich sein, ganz egal, ob Bier, ob Wein,

ein Blick zurück, wird allen klar, wie schön die Siedler-Fasnacht war.

2021 bis 2023

In diesen Jahren gibt es nichts, zu berichten angesichts,

der Lage, die ist immer noch, unbefriedigend, jedoch,

die Geschichte reißt nicht ab, hält uns Dichter sehr auf Trab,

ich mach jetzt Schluss und sage „Aus“, Ihr habt’s gehört, macht’s Beste draus.

HELAU!

2020 bei seiner estern Siedler-Büttenrede: Jonas Wessel.
2020 bei seiner estern Siedler-Büttenrede: Jonas Wessel.
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