Grünstadt Zur Person: Johann Georg Faust

Vielen nur als literarische Figur aus Goethes Faust bekannt, gab es tatsächlich einen realen Johann Georg Faust. Geboren um 1480 galt er als Wunderheiler, Magier, Wahrsager und Alchemist. Vor allem im süddeutschen Raum trat er in Erscheinung, wurde aber damals von vielen als Hochstapler angesehen. Vor allem die Geistlichen feindeten ihn als Gegner an und auch Ärzte sahen in ihm einen Konkurrenten, der ihnen Patienten abwerben könnte. Dennoch verkehrte Faust auch in Adelskreisen, erstellte Geburtstagshoroskope für Fürsten und fand als illustrer Gast Zutritt zur gehobenen Gesellschaft. Auch wenn oder vielleicht gerade weil sein Leben und Wirken an sich aber weitestgehend im Dunkeln liegt, rankten sich bereits kurz nach seinem Tod viele Geschichten um Faust, was letztlich zur Legendenbildung beitrug und ihn zur Inspiration vieler Künstler, Schriftsteller und Musiker machte. Allein sein Tod soll spektakulär gewesen sein: Im Rahmen eines Experiments, das Faust in einem Hotel in Staufen durchgeführt haben soll, sei er bei einer Explosion ums Leben gekommen. In der ersten Biografie „Historia von D. Johann Fausten“ heißt es dazu: „Das Hirn klebte an der Wandt, weil jhn der Teuffel von einer Wandt zur andern geschlagen hatte“. In der damaligen Zeit ein eindeutiger Beweis für seinen angeblichen Pakt mit Luzifer höchst persönlich, um das Wissen der Welt zu erlangen.

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