Eisenberg „Zeichen für buntes Miteinander“

Die IGS will mit dem Titel „Schule mit Courage“ ein Zeichen setzen.
Die IGS will mit dem Titel »Schule mit Courage« ein Zeichen setzen.

Die Integrierte Gesamtschule Eisenberg wird heute mit dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bedacht. Sie erhält ihn, da sie sich verpflichtet hat, aktiv ein Schulklima zu schaffen, „das Ungleichwertigkeits-Ideologien ächtet, bei Diskriminierung einschreitet und solidarische Konfliktlösung sucht“, heißt es in einer Mitteilung der Landeszentrale für politische Bildung. Darüber sprach Hermann Schäfer mit Schulleiterin Christa Mayer und Verbindungslehrer Maximilian Speith.

Wer hatte in der Schulgemeinschaft die Idee, sich an dieser Aktion zu beteiligen? Speith:

Das Projekt wurde von den Verbindungslehrern als Impuls in die SV-Tage 2016 gegeben, die über zwei Tage in Speyer stattfanden. Gemeinsam wurde durch einen Workshop erarbeitet, wie sich die Idee an unserer Schule umsetzen lässt und was wir schon in diesem Bereich machen. Wir konnten feststellen, dass die Schulgemeinschaft sich bereits in großen Teilen im Bereich Courage und Gleichberechtigung engagiert. Die Schülervertretung ist schließlich mit ihren Ideen auf einzelne Kollegen zugegangen und hat versucht, einige dieser Ideen umzusetzen. Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung ist das Projekt „Sozialer Tag“, das seitdem jährlich stattfindet. Gibt es an Ihrer Schule mit doch zahlreichen Schülern mit Migrationshintergrund konkreten Handlungsbedarf gegen Rassismus? Mayer: In einer Schule, in der es so viele unterschiedliche Kulturen und persönliche Hintergründe gibt, ist es selbstverständlich, dass nicht immer alles ohne Konflikte abläuft. Gerade deshalb ist wichtig, dass hierüber kommuniziert wird und wir einen lebendigen Austausch über diese unterschiedlichen Lebenswelten schaffen. Das Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ bietet viele tolle neue Ansätze und Ideen, wie sich damit arbeiten und umgehen lässt. Es macht immer wieder auf die Thematik aufmerksam und die Landeskoordination unterstützt uns als Schule mit interessanten Anregungen und Ressourcen. Seien es Workshops oder Unterrichtsmaterial. Rassismus ist jedenfalls immer etwas, egal an welcher Stelle unserer bunten Gesellschaft, gegen das man seine Stimme erheben und einstehen muss. Wissen eigentlich die Schülerinnen und Schüler mit den Begriffen „Rassismus“ und „Courage“ etwas anzufangen? Speith: Bei uns an der IGS Eisenberg wird das Thema Rassismus und Engagement in den unterschiedlichen Jahrgängen mit all seinen Facetten angegangen. Wir legen darauf Wert, dass die Thematik altersgerecht vermittelt wird, binden aber stets die ganze Schulgemeinschaft in unsere Wohltätigkeitsprojekte mit ein. Denn wir denken, dass jeder Lernende an unserer Schule einen Teil für einen guten Zweck beitragen kann. Es ist wichtig, dass alle Kinder schon früh lernen, wie wichtig der Einsatz für die Gesellschaft ist und dass es immer Menschen gibt, denen es schlechter geht und die für Hilfe sehr dankbar sind. Insbesondere die aktuelle politische Lage gibt unserem Vermittlungsauftrag für demokratische und humanistische Werte einen ganz neuen Stellenwert. Welchen Stellenwert hat nach der offiziellen Verleihung dieser Titel künftig im schulischen Alltag? Gibt es dazu bereits Überlegungen? Mayer: Der Titel bedingt, dass wir an der IGS Eisenberg jedes Jahr ein Projekt zum Thema Rassismus und Courage durchführen. Da wir dies in den letzten Jahren auch ohne den Titel gemacht haben, wollen wir diese Praxis beibehalten und sie mit anderen interessanten und sinnvollen Projekten ergänzen. Der Titel gibt dem Ganzen jetzt einen öffentlicheren Stellenwert und es ist wichtig, dass wir an manchen Stellen im Schulalltag bewusster über dieses Thema diskutieren. Gerade jetzt, im Rahmen der Schulhofneugestaltung von Gebäude 1, engagieren sich unsere Lernenden für eine finanzielle Unterstützung, ohne die wir diese Umgestaltung nicht umsetzen könnten. Auch ist bei der Schülervertretung angedacht, eine Demo gegen Rechts zu initiieren, die auf den Rechtspopulismus und menschenfeindliche Tendenzen in unserem Landkreis aufmerksam macht. Wir wollen damit ein Zeichen für ein buntes und friedliches Miteinander in der Gesellschaft setzen.

Christa Mayer
Christa Mayer
Maximilian Speith
Maximilian Speith
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