Grünstadt Was tun, ehe es zu spät ist

Soll die Beton-Brücke am Landgraben saniert werden? Oder ist es angebracht, die Brücke abzureißen, ein Rohr in den Boden zu legen und den Weg in der Heerstraße zu asphaltieren? Diese Frage muss der Stadtrat entscheiden. Zuvor muss die Stadtverwaltung nach Wunsch des Haupt- und Finanzausschusses klären, wie viel eine Verrohrung kosten würde.

Brücken werden immer mal wieder von einem Gutachter untersucht. Die Brücke am Landgraben im Osten der Stadt ist im November geprüft worden, ihr Zustand ist mit einer 2,8 bewertet worden. Brücken werden etwas anders benotet als Schüler, wie Bauamtsleiterin Natalie Holzer in der Hauptausschusssitzung am Dienstagabend darstellte. Die Note 2,8 bedeute „noch ausreichender Zustand“. Heißt für sie: Wenn man sich entscheide, die Brücke zu sanieren, dann sei es sinnvoll, das bald zu machen – genauer: „Bevor sie zusammenbricht.“ Alles in allem würde es rund 58.000 Euro kosten, die alte Brücke in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Die Betondecke müsste zum Teil entfernt, frischer Beton aufgebracht werden. Auch der Unterbau und die Bitumen-Schichten müssten erneuert werden. Eine Betonsanierung würde etwa 30 Jahre halten, so Holzer. Neben der Sanierung der alten Brücke gibt es eine weitere Variante, die im Spiel ist. Diese sieht vor, ein stabiles Metallrohr in die Erde zu legen und die darüberliegende Straße zu asphaltieren. Wie viel das kosten wird, ist unklar, das klärt die Bauabteilung jetzt. Fest stehe aber, dass der Einbau dieses Wellstahlrohres günstiger käme als die Sanierung der alten Brücke, sagt Holzer, die zudem davon spricht, dass der Hersteller eine „Lebensdauer“ von 70 Jahren für das Rohr verspricht. Ausschussmitglied Johannes Adam (FWG) sprach sich für den jetzigen Zeitpunkt für eine Sanierung des Bauwerks aus: „Die Brücke ist perfekt, so gut wird sie nicht mit Wellblech.“ Für irgendwann später könne er sich mit der Rohr-Lösung jedoch anfreunden. Adam betonte, dass an der Stelle ein Geländer fehle: „Das fordere ich schon seit elf Jahren.“ Eine Absicherung zum Graben hin soll – egal welche Lösung kommt – aufgestellt werden, sicherte Holzer zu (Kosten für das Geländer: 6000 Euro). Die anderen Redner sprachen sich dafür aus, die Brücke bald zu sanieren und brachten auch die Idee ins Spiel, anstatt des Stahl- ein Betonrohr zu nehmen. „Wir sollten nicht warten, bis kein Traktor mehr drüber fahren kann“, sagte Mimmo Scarmato (CDU). Heike Mrosek-Handwerk (SPD) fürchtet: „Wenn man wartet, wird’s nur schlimmer.“ Die Landwirte und Winzer zahlen über die Wegebeiträge 75 Prozent der Kosten der Brücken-Arbeiten, die Stadt zahlt den Rest.

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