Eisenberg Vom Berg auf den Kreis

Der Donnersberg steht im Zentrum, aber das Kreisentwicklungskonzept soll über das Thema Tourismus hinaus ausgeweitet werden.
Der Donnersberg steht im Zentrum, aber das Kreisentwicklungskonzept soll über das Thema Tourismus hinaus ausgeweitet werden.

Wie Landrat Rainer Guth (parteilos) sagte, geht es darum, in das Konzept möglichst eine Gesamtschau einfließen zu lassen. Vorbild sei hier der Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mobilität, gesundheitliche Versorgung, Tourismus und Schulen sind Themen, die der Landrat gerne in ein integriertes Kreisentwicklungskonzept einbinden würde. „Von der ursprünglichen Idee, nur das Plateau des Donnersberges zu betrachten und von dort aus eventuell eine Sommerrodelbahn abzuleiten, sind wir nach Gesprächen mit den kommunalen Entscheidungsträgern, aber auch mit der Universität in Kaiserslautern, die sich mit Raum- und Umweltplanung hochprofessionell auseinandersetzt, etwas weggekommen“, hatte der Landrat bei seiner digitalen Sprechstunde gesagt. Ziel sei es, das Projekt „Donnersberg 2025“ größer aufzustellen. Laut Reiner Bauer, Standortentwickler und Wirtschaftsförderer des Kreises, hängt vieles miteinander zusammen. Für ein Tourismuskonzept sei beispielsweise der Öffentliche Personennahverkehr von Bedeutung, zu guten Wanderwegen gehöre auch eine Dorfentwicklung. „Und junge Mediziner bekommen wir nur in die Region, wenn sie auch attraktiv ist“, so Bauer. In vielen Teilbereichen seien Dinge bereits angestoßen. Guth erinnert an das vom Kreistag beschlossene Gutachten zur medizinischen Versorgung im Kreis. Diese Ergebnisse sollen dann auch in ein solches Konzept einfließen. Im Fokus solle dabei weiterhin die Entwicklung des Donnersberges stehen – der Titel „Donnersberg 2025“ bleibe erhalten. „Er ist ein identitätsstiftendes, großes Naturdenkmal“, betont Guth. Hier sollen auch die an dem Berg liegenden Gemeinden eingebunden werden. Wie auch die Bürgerbeteiligung bei dem Konzept eine wichtige Rolle spiele. Auch beim Thema Tourismus gehe der Blick noch weiter in den Kreis. „Vom Wald zum Wein“, nennt es Reiner Bauer. In einem nächsten Schritt soll es bei einem Termin in Mainz darum gehen, sich über ein Kreisentwicklungskonzept und Fördermöglichkeiten zu unterhalten. Auch fehle hier noch eine politische Beschlusslage. Die erwartet der Landrat nicht vor der Kommunalwahl. Die nächste Kreistagssitzung findet am 15. April statt. „So schnell sind wir noch nicht sprechfähig.“ Was das Thema Sommerrodelbahn betrifft, so gelte nach wie vor die Beschlusslage des Dannenfelser Ortsgemeinderates, betont Bauer. Dieser hat im Dezember beschlossen, das Projekt erst einmal auf Eis zu legen und im Zuge des Konzeptes „Donnersberg 2025“ zu behandeln. „Wenn am Ende dieses Weges herauskommt, dass man in Dannenfels eine Sommerrodelbahn nicht will, dann wird sie nicht gebaut“, betonte Ortsbürgermeister Ernst-Ludwig Huy damals. So sieht es auch Rainer Guth: „Wir müssen die Untersuchung abwarten, was da herauskommt. Aber die Leute müssen das auch wollen.“ Grundsätzlich sei für ihn der Donnersberg weiterhin ein idealer Standort – der aber nicht in Stein gemeißelt sei. Sowohl Bauer als auch Guth berichten, dass es bereits einige andere Ortsgemeinden gebe, die Interesse an einer Sommerrodelbahn haben. „Es kommen immer wieder Interessenten um die Ecke. Wir sind da offen“, sagt Guth. Um welche Gemeinden es sich handelt, wollen der Landrat sowie der Standortentwickler noch nicht sagen. „Natürlich braucht es dafür entsprechende Höhenunterschiede“, so Bauer. Untersuchungen habe es hierfür noch keine gegeben. Genauso wie auch weiterhin keine detaillierte Planung zu einer Rodelbahn am Donnersberg vorliege. So etwas werde erst dann verfolgt, wenn es einen „Grundwillen“ für eine solche Bahn am Donnersberg gebe. „Ohnehin liegt die Planungshoheit dort dann bei der Ortsgemeinde Dannenfels“, verdeutlicht Bauer. Bei der digitalen Sprechstunde äußerten Anwohner erneut Sorgen und Bedenken – etwa in Bezug auf den Tourismus. „Unsere Ruhe ist uns sehr wichtig in Dannenfels“, sagte eine Bürgerin in einem Video von „Kibo Media“ – und fügte an: „Wir haben ein bisschen Angst vor Überschwemmung.“ Landrat Guth meinte hierzu: „Angst vor Überschwemmung muss man wohl eher bei Starkregen haben als wegen zu vieler Touristen in unserem Kreis.“ Er zeigte aber Verständnis für die Bürgerinitiative. „Ich freue mich über Initiativen in Dannenfels und auch darüber hinaus. Initiative heißt Ehrenamt, viele Menschen, die sich engagieren wollen in ihrer Umwelt, in ihrem Dorf und darüber hinaus unseren Lebensraum verbessern. Und darum geht es uns als Verwaltung, als Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung und auch dem Tourismusverband“, versicherte der Landrat.

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