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Georg Dahl
Georg Dahl

Wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag ist am Freitag Georg Dahl überraschend gestorben. Dahl war von 1966 bis 1982 lang Pfarrer von Hettenleidelheim und Tiefenthal und seit 2010 Ehrenpräses der örtlichen Kolpingfamilie.

Zu seinem 90. Geburtstag am kommenden Montag war in St. Ingbert-Rohrbach, wo Dahl von 1982 bis 2000 als Pfarrer wirkte, ein Dankamt mit Empfang geplant. Von Hettenleidelheim aus war bereits die Fahrt des Pfarrbusses dorthin arrangiert, als die Nachricht von seinem unerwarteten Tod eintraf: Noch sonntags habe er beim Neujahrsempfang der Pfarrei über die kommende Geburtstagsfeier gesprochen, dienstags sei er ins Krankenhaus gekommen, in der Nacht zum Freitag ruhig eingeschlafen. Die Beerdigung wird am morgigen Donnerstag sein. Für den noch jungen Pfarrer Georg Dahl war Hettenleidelheim die erste Pfarrstelle. Er ist am 22. Januar 1928 in Neualtheim bei Homburg als Sohn von Bernhard Dahl und Maria Hoffmann geboren (die Saarpfalz, obwohl inzwischen saarländisch, gehört nach wie vor zum Bistum Speyer). Das Gymnasium absolvierte er in Speyer, studierte Theologie in Eichstätt und wurde 1956 von Bischof Isidor Markus Emanuel in Speyer zum Priester geweiht. Danach war er zehn Jahre lang Kaplan in Kaiserslautern, St. Ingbert, Ludwigshafen-Mundenheim und Deidesheim. „Pfarrer Dahl ging unters Volk. Er konnte mit den Menschen lachen“, charakterisierte ihn Heimatforscher Karl Blum in seinem Priesterbuch. Er lebte im Pfarrhaus zusammen mit seiner Schwester Maria, die den Haushalt ebenso freundlich wie energisch führte, und seiner betagten Mutter. Pfarrer Dahl lag an den katholischen Verbänden wie Kolpingfamilie und Frauengemeinschaft, er war ein engagierter Kolpingpräses und holte zum 50-jährigen Bestehen der örtlichen Kolpingfamilie Generalpräses Heinrich Festing zur Jubiläumsfeier. Er war in der Grundschule ein engagierter Religionslehrer, der Glaubenswissen vermittelte und an das Leben der Pfarrei im Kirchenjahr heranführte. Ihm oblag es, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erneuerte Messliturgie heimisch zu machen. Eine große Kircheninnenrenovierung gab 1971 der Pfarrkirche St. Peter ein nüchternes Gesicht nach damaligem Geschmack. Muschelkalkboden, Gestühl und die moderne steinerne Chorraumeinrichtung des einheimischen Bildhauers Theo Rörig sind davon geblieben. Ende 1981 bat ihn der Bischof, die Pfarreien St. Johannes und St. Konrad in St. Ingbert-Rohrbach zu übernehmen. Hier tat er Dienst von Mitte 1982 bis ins Jahr 2000 und war danach noch viele Jahre im Umkreis als gesuchte Aushilfe tätig. Bis zuletzt war er rüstig genug, sich selbst vorzustehen. Das Sterbeamt ist für morgen, Donnerstag, 13 Uhr, in der Kirche St. Konrad in St. Ingbert-Rohrbach angesetzt. Anschließend wird Dahl auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.

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