Eisenberg Vergehen und Werden

Dieses Naturphänomen musste der Steinborner Harald Herboth ganz einfach fotografieren und der RHEINPFALZ zumailen – zeigt der Baumstumpf doch eindrucksvoll, wie aus etwas Totem wieder neues Leben entstehen kann. Und das sogar im Herbst. Entdeckt hat Herboth die vermeintlich tote Spitzpappel mit den frischen Trieben auf einer Koppel am Münsterhof zwischen Standenbühl und Dreisen. Dorthin bringen Opa Harald und Oma Brigitte regelmäßig ihre Enkelin Paige; die Elfjährige hat dort ihr Reitpferd untergestellt. Übrigens: Der Münsterhof liegt direkt am Jakobs-Pilgerweg. Der Hof verdankt seinen Namen dem vom Gaugrafen Nanthar 872 gegründeten Benediktinerinnen-Kloster Sankt Saturnin, das zu den Urklöstern der Pfalz gehörte. Aus theologischer Sicht kommt der Standort der austreibenden, totgeglaubten Spitzpappel sicher nicht von ungefähr, könnte der Baum als eindrucksvolles Symbol für Vergehen und Werden, für Tod und Auferstehung stehen. Ein Hingucker ist er allemal.

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