Grünstadt Vereinsvorsitzender vermutet Konspiration

«Hettenleidelheim.» „Die Ortsgemeinde ist für den Unterhalt ihrer Sportstätten verantwortlich.“ Das schreibt Olaf Badey, Vorsitzender des ASV, in einer Stellungnahme zum Artikel „ASV will mehr Unterstützung“ vom 15. Juni. Darin berichteten wir, dass der Verein, der jährlich 5300 Euro Zuschuss für die Nebenkosten der Jahnsporthallen erhält, mehr fordert und deshalb vors Landgericht gezogen ist.

Aus Sicht des Bürgermeisters Steffen Blaga (CDU) hält sich der neue ASV-Vorstand nicht an die bisherige Unterstützungsregelung, die ihre Berechtigung habe, weil die alte Jahnsporthalle nicht der Allgemeinheit zur Verfügung steht, sondern nur von Beiträge zahlenden Mitgliedern genutzt werden kann. Im Vorfeld hatte sich die RHEINPFALZ bemüht, auch etwas über die Sichtweise des Vereins in Erfahrung zu bringen, doch die Anfragen blieben unbeantwortet. Nun hat der Vereinsvorsitzende Olaf Badey eine schriftliche Stellungnahme geschickt. „Wir fordern von der Gemeinde Hettenleidelheim mehr finanzielle Unterstützung für Betriebskosten wie Heizung, Strom, Wasser, Reinigung, Müll und Versicherung“, heißt es darin. Badey verweist auf das rheinland-pfälzische Sportstättenförderungsgesetz. Es regele, welche Kosten die Gemeinden für Sporthallen tragen müssen, die in ihrem Eigentum stehen. Die Gemeinde Hettenleidelheim sei demzufolge für die Unterhaltung ihrer Stätten selbst verantwortlich. „Untermauert wird das durch einen notariellen Übergabevertrag aus dem Jahr 1977, in dem die kostenfreie Nutzung für den ASV beschrieben ist“, erklärt Badey weiter. Ebenso lägen Verträge mit der Gemeinde vor, die eine mögliche kommerzielle Nutzung der Halle und des Geländes in Betracht zögen. Badey beklagt, dass seit nunmehr 42 Jahren keine Renovierung der Jahnhalle stattgefunden habe, „obwohl dies im Übergabevertrag vereinbart wurde“. Selbst kleine Reparaturen seien nur schleppend erledigt worden. So laufe bei starkem Regen das Wasser in den Eingangsbereich. Die Äußerung eines Gemeinderatsmitglieds am Rande der Gerichtsverhandlung am 11. Juni lasse vermuten, warum seitens der Gemeinde lediglich halbherzig agiert werde: „Es hieß, die Halle solle sowieso abgerissen werden, hätte eigentlich schon lange rückgebaut werden sollen.“ Diese Art von konspirativen Plänen könnte die Ursache für den ganzen Ärger sein, meint Badey. „Denn sollte unser Verein aufgelöst werden, fallen alle Besitztümer an die Gemeinde, inklusive des zirka 13.000 Quadratmeter großen Grundstücks in exponierter Lage, auf dem künftig gebaut werden könnte.“ Warum ehemalige Vorstände des ASV geltendes Recht in der Vergangenheit nicht eingefordert hätten, sei ihm nicht bekannt. Der Übergabevertrag beziehe sich auf die Eigentumsüberschreibung der Jahnhalle und des umliegenden Areals, auf dem heute auch die Kita „Am Alten Steinbruch“ stehe.

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