Grünstadt Umstehende mit Wasser bespritzt

Als putzige Meerestiere fuhren die Kindergartenkinder beim Umzug mit.
Als putzige Meerestiere fuhren die Kindergartenkinder beim Umzug mit.

Begleitet von vier Kapellen mit flotten Rhythmen hat sich am Sonntagmittag der Asselheimer Kerweumzug durch den nördlichen Grünstadter Ortsteil bewegt (wir berichteten gestern kurz). An dem bunten Lindwurm haben 28 Fußgruppen und Motivwagen – und damit weniger als üblich – teilgenommen. „In der Regel haben wir 35 bis 40 Zugnummern“, informierte Roland Maier, Schriftführer des Kerwekomitees. Etwa ein Drittel stammte am Sonntag aus den eigenen Reihen.

Allen voran gingen die Asselemer Hexenmänner, die Gläser verkauften, damit die Zaungäste auch die reichlich ausgeschenkten edlen Tropfen genießen konnten. Richtig gut drauf waren die Organisatoren des Festumzugs, die Asselheimer Kerweborsch und -mäd, die mit Blick auf die 1250-Jahr-Feier ihres Weindorfes 2017 verkündeten: „Auch nach dem Jubiläum sind wir dabei – die Kerb ist uns nicht allerlei.“ Als putzige Meerestiere verkleidet winkten die Jungen und Mädchen der örtlichen Kita von ihrem entsprechend dekorierten Wagen, der das Motto trug: „Ob Fisch, Qualle oder Hai – auch wir sind wieder mit dabei.“ Erstmals dabei war Hansjürgen Rollar aus der Auweg-Siedlung, der seinen Lincoln Continental durch die Straßen manövrierte. Der Oldtimer von 1979 mit der beachtlichen Länge von 5,96 Meter und einer Breite von 2,20 Meter eignet sich nicht für die Fahrt in die Stadt. „Einen Parkplatz zu finden, das kann man vergessen“, sagte der stolze Besitzer der Edelmarke in der Cartier-Sonderedition, die eine Kampfansage an Cadillac sein sollte. Mit drei betagten Schleppern beteiligten sich die Oldtimerfreunde Obrigheim an dem Umzug. Die Traktorfreunde Unteres Eistal hatten ihren Anhänger voll mit Gästen aus Peine. Jungwinzer Michael Triebel kutschierte eine Horde Wikinger aus Schweden durch Asselheim. Kaum durch die schmalen Gassen passte der Riesentrecker der Jugendfeuerwehr mit mannshohen Reifen. Die Floriansjünger bespritzten die Umstehenden mit Wasser, wie im Übrigen viele Zugteilnehmer. Das wurde bei Temperaturen um 30 Grad auch als angenehm empfunden. Vielleicht aufgrund der Hitze hatten die Asselemer Grottehexe auf Hüte und lange Kleider verzichtet und sich – einschließlich ihrem kleinen Smart – lieber mit Spinnen geschmückt. In rot-weißen Gewändern eher an Römer erinnerten die Eisenberger Hexen. Rund 50 Neubürger aus dem Battenbühl hatten sich Schärpen mit den Straßennamen aus dem Baugebiet umgebunden. Auf ihrem mit Blumen geschmückten Fahrzeug stand eine Seifenblasenmaschine. In einer Kutsche ließ sich die AKK-Vorsitzende Jutta Lang durch den Ort chauffieren, ebenso wie die 69. Weingräfin des Leiningerlandes, Julia IV Denig, zusammen mit Bürgermeister Klaus Wagner (CDU). Die Landfrauen waren per pedes und mit männlicher Unterstützung unterwegs. Fröhlich schwangen sie ihre laubfroschgrünen Regenschirme, die auch gegen zu viel Sonne halfen. In der gleichen Farbe gekleidet waren die 14 Segway-Fahrer. Proseggo-Gründer Manfred Eibel erzählte: „Im nächsten Jahr haben wir schon das zehnte Jubiläum.“ Sechs Kerwekomitees aus Nachbarorten sowie einige weitere Firmen komplettierten den Lindwurm.

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