Eisenberg Schwanzwedelnd zum Tierarzt

Die Zweite Vorsitzende des Kerzenheimer Hundesportvereins Julia Teufel lässt Jack-Russel-Terrier-Mix Juno ihres Schwagers Joachi
Die Zweite Vorsitzende des Kerzenheimer Hundesportvereins Julia Teufel lässt Jack-Russel-Terrier-Mix Juno ihres Schwagers Joachim Teufel (rechts) die Spritze von Tierarzt Dr. Holger Zieris geben.

Schwanzwedelnd steht die Jack-Russell-Terrier-Dame Lucy vor dem Veterinär Dr. Holger Zieris, der gerade die Spritze aufzieht. Am Mittwochabend fand eine Sammelimpfung beim Hundesportverein Eisenberg-Kerzenheim statt. „Wir bieten das seit mindestens zehn Jahren auf unserem Clubgelände an“, informiert der Vorsitzende Norbert Klabunde.

Seine Stellvertreterin Julia Teufel sagt: „Die Erwartungen der Vierbeiner sind durchweg positiv, wenn sie auf den Übungsplatz kommen, und es riecht nicht nach Tierarzt.“ Vier Hunde lässt Teufel heute impfen, zwei von ihr und zwei von ihrer Schwester. „Das ist für die Tiere hier total entspannt“, meint sie und bringt den nächsten Kandidaten, den kleinen gefleckten Juno, an den Tisch, den Zieris mit seinen Utensilien belegt hat. Tabea, die Tochter des Veterinärs, löst die Aufkleber von den Ampullen, die der Vater gerade benutzt hat, und heftet sie in die Impfpässe, die jeder Hundehalter vorlegen muss. „Schön ist auch, dass wir hier diese Überdachung auf unserem Gelände haben. So stört uns bei diesem Termin auch der Regen nicht“, meint Teufel mit Blick in Richtung Waldparkplatz. Derweil geht ein Schauer nieder. Fröhliches Gebell schallt über das Grundstück. Juno hechelt und guckt freundlich. Dass er gerade eine Spritze bekommen hat, ist ihm nicht anzumerken. „Nicht einmal gepiepst hat er“, stellt Teufel erfreut fest und erklärt: „Sonst ist er nämlich nicht der Held.“ Zwölf Anmeldungen hat Klabunde für die Sammelimpfung entgegengenommen. Erschienen sind 18 Vierbeiner mit Herrchen und Frauchen. „Bei uns kann jeder kommen, auch wenn er nicht Mitglied ist“, sagt der Vorsitzende, der jetzt mit seinem zweijährigen Schäferhund Quero vor Zieris steht. Eine kurze Nachfrage, ob der Hund gesund ist, ein schneller Blick in den Impfpass und schon werden die passenden Spritzen gerichtet. „Mir ist es lieber, wenn die Leute zu mir in die Praxis kommen. Da kann ich die Tiere genau untersuchen. Auch habe ich dort die Karteikarten und kann mir ein umfassenderes Bild vom Gesundheitszustand des Hundes machen“, erläutert der in Hettenleidelheim ansässige Veterinär. Der gemeinschaftliche Impftermin in Kerzenheim sei etwas Besonderes. „Das kenne ich in der Region von keinem anderen Hundesportverein“, so Zieris, der zwei Tierärztinnen beschäftigt, die im Umkreis von mehr als 100 Kilometern auch Hausbesuche machen. Dafür stehen für Untersuchungen und Behandlungen voll ausgestattete Fahrzeuge zur Verfügung. Mit einer mobilen Kleintierpraxis ist Holger Zieris auch zum Waldparkplatz in Kerzenheim gekommen. Er hat Immunisierungsstoffe gegen Leptospirose, eine Viruserkrankung, die viele Organe betrifft, zu Blutungen und Nierenversagen führen kann, und die zum Zwingerhustenkomplex gehörende Parainfluenza dabei. „Gegen diese Erreger sollte jährlich geimpft werden“, rät er. Die Mittel gegen Tollwut, Staupe, Hepatitis und Parvovirose müssten nur im Drei-Jahres-Rhythmus verabreicht werden, erklärt der Mediziner. „Ich richte mich dabei nach den Herstellerangaben.“ Der oft empfohlene Jahres-Abstand bei den Impfungen sei nicht immer notwendig.

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