Eisenberg Sammeln für den guten Zweck

Packen bei der Christbaum-Sammlung des DRK-Ortsvereins Lautersheim an: Moritz, Carlotta und Christoph Übler (von links).
Packen bei der Christbaum-Sammlung des DRK-Ortsvereins Lautersheim an: Moritz, Carlotta und Christoph Übler (von links).

In vielen Dörfern sind am Wochenende Freiwillige durch die Straßen gezogen und haben gegen kleine Spenden ausgediente Christbäume eingesammelt. Zum 15. Mal waren in Lautersheim Mitglieder des DRK-Ortsvereins und deren Nachwuchs unterwegs. „Mit dem Geld unterstützen wir etwas Soziales in der Region“, erläutert Carsten Graf, der Hauptorganisator der Aktion, die immer am ersten Samstag nach dem Dreikönigstag stattfindet.

Der Beisitzer des 1983 gegründeten Vereins hatte im Januar 2005 die Idee für die Sammlung. „Damals, nach der Tsunami-Katastrophe in Thailand im Dezember 2004, wurde ein riesiger Spendenaufruf im Donnersbergkreis initiiert“, erinnert er sich. Der DRK-Kreisverband sei dabei sehr aktiv gewesen, und in den einzelnen Ortsgruppen sei überlegt worden, wie man Einnahmen generieren könne. Seither brauchen sich die Lautersheimer nicht mehr um die Entsorgung ihrer Weihnachtsbäume zu kümmern. Bevor die fleißigen Sammler losziehen können, muss der Zweite Vorsitzende Kay Beyer zusammen mit Stefan Krieg den kleinen Lastwagen ausräumen, mit dem der Ortsverein die Verpflegung von Rettungskräften bei größeren Einsätzen gewährleistet. Die beiden räumen unter anderem ein Zelt, Werkzeug, Schaufeln und Schilder, eine Versorgungsbox mit Geschirr und eine Spüle für die Feldküche aus dem Fahrzeug. Mit Rollwagen wird die Ausrüstung ins Vereinsheim gebracht. Währenddessen tauchen mit Carsten Graf die ersten kleinen Helfer auf: die siebenjährige Pauline, ihre Freundin Emma (acht) und Carlotta, die zehn Lenze zählt und stolz berichtet: „Ich hab’ schon vier- oder fünfmal mitgemacht.“ Der Vater von Emma, Kassenwart Christoph Übler, verteilt Warnwesten. Der 16-jährige Moritz zieht auch eine über. Er wisse schon gar nicht mehr, wie lange er bereits bei der Aktion dabei sei, meint er. Graf sagt, es seien in der Regel sechs bis sieben Personen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Beyer setzt sich ans Steuer, die beiden Jüngsten hocken sich zu ihm ins warme Führerhaus. Carlotta dagegen läuft neben her. Sie ist für das Einsammeln der Spenden zuständig: Entweder muss sie an den Nadelbäumen befestigte Geldtütchen abmachen oder bei den Anwohnern klingeln. „Die älteren Menschen haben das ganz gern, wenn wir an die Haustür kommen und mit ihnen ein paar Worte wechseln“, weiß Graf. Übler berichtet, dass es einen festen Kreis von Mitbürgern gebe, die ihren einstigen Lichterbaum gern vom DRK abholen lassen. Etwa 40 sind es laut Graf. Martina Wilding reicht ein Scheinchen über den Gartenzaun. Günther Neu, Bäcker im Ruhestand, der früher ans Schaufenster seines Geschäfts Plakate geklebt hat, mit denen auf die Sammlung aufmerksam gemacht wurde, sagt: „Ich unterstütze die Aktion schon seit langem gern.“ Er drückt Moritz fünf Euro in die Hand und seinen Christbaum. Mit Schwung wirft der 16-Jährige das Bäumchen auf die Ladefläche des Lasters, die sich schon gut gefüllt hat. Schließlich klettert der Junge hinauf und beginnt, mit der Astschere für mehr Platz zu sorgen. Wichtig ist es, zu schauen, ob noch Weihnachtsschmuck an den Zweigen hängt, denn der Grünabfall wird verfüttert. Graf: „Die Wollschweine von Axel Straube freuen sich darüber.“ Mit den durchschnittlich 150 Euro, die pro Sammlung zusammenkommen, ist allein noch nicht viel anzufangen. Deshalb wird das Geld über ein paar Jahre gespart. Graf erzählt: „2013 haben wir einer Familie 500 Euro Zuschuss für die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs gegeben.“ Bei der letzten Spendenidee für 2017 verstarb die vorgesehene Empfängerin leider kurzfristig.

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