Grünstadt Rohrbruch: Neugasse ist nächste Woche noch gesperrt

Baustelle in der Neugasse.
Baustelle in der Neugasse.

Die Neugasse wird kommende Woche im nördlichen Teil noch nicht zu befahren sein. Grund ist ein Wasserrohrbruch unweit der Friedenskirche, dessen Reparatur doch etwas aufwendiger ist als angenommen: Weil Löcher im Boden sind, kann nicht einfach ein neues Rohr in die Erde gelegt werden. Bauarbeiter müssen erst den Boden auffüllen.

Im nördlichen Teil der Neugasse füllen Bauarbeiter in den nächsten Tagen die Löcher im Untergrund auf. Sie sorgen damit für einen festen Boden, auf den dann eine neue Wasserleitung gelegt werden kann. Denn es bringe ja nichts, wenn man die alte Leitung rausnimmt und eine neue reinsetzt – und unter der Leitung klafften große Löcher, sagen Rohrnetzmeister Hans-Jürgen Nödling und Ingenieur Timo Thierfelder von den Stadtwerken. Die Hohlräume stammten zum Teil vom Rohrbruch, zum Teil seien es „Überraschungen“. Bei der kaputten Leitung handelt es sich um eine Gussleitung aus dem letzten Jahrhundert – wann genau sie in den Boden gelegt wurde, ist nicht bekannt. Solche Leitungen könnten bei Druck oder wenn sich der Boden bewege brechen, weiß Nödling. Normalerweise schießt das Wasser an der Stelle aus der Straße oder dem Boden, an der eine Leitung gebrochen ist. Hier war es anders: Denn Keller in ganz unterschiedlichen Teilen der Umgebung wurden geflutet: So hatten die Anwesen in der Neugasse 39, 41, 45 und 32 nasse Keller, außerdem die Häuser in der Lämmergasse 1 und 12 a. Die Feuerwehr hatte die Keller am Dienstag bis in die Abendstunden ausgepumpt (wir berichteten). Es könnte eine Erklärung dafür geben, warum das Wasser in manche Keller gelaufen ist, in andere aber nicht: Einige der Häuser sind durch Schächte verbunden. So erzählt Anwohnerin Annemarie Conrad, dass vom Haus Nummer 41 zur Scheune in Nummer 45 quer hinüber ein etwa kindshoher Gang verläuft – und anscheinend hat sich das Wasser genau diesen Schacht als Weg ausgesucht, um von einem Keller in den anderen zu fließen. Auch in der Neugasse verläuft ein aus Ziegeln gemauerter Schacht. „Ja“, sagt Conrad, „der soll von hier zur alten Malzfabrik gehen.“ Diese befindet sich am Anfang der Gasse. Ingenieur Thierfelder fasst es so zusammen: „Hier ist alles miteinander verbunden.“ Wenn der Boden verfüllt ist, werden auf einer Länge von etwa 50 Metern Wasserleitungen aus Kunststoff verlegt. Da in dem betreffenden Bereich in der Neugasse mehrere Häuser unbewohnt sind, müssen während der Bauarbeiten nur die Bewohner zweier Anwesen notversorgt werden. Am Dienstag war das Wasser in der ganzen Straße abgestellt, die Anwohner von 20 Anwesen wurden über zwei Zapfstellen (Hydrantenstöcke) mit Wasser versorgt. Sie konnten es dort mit Eimern abholen, Mitarbeiter der Stadtwerke hätten den älteren Leuten beim Tragen geholfen, berichtet Thierfelder. Zusätzlich wurde Wasser in Flaschen (etwa zum Zähneputzen oder Kaffeekochen) ausgeteilt. Die betroffenen Anwohner hätten sich alle sehr kooperativ gezeigt. Zur Sache 500 Kubikmeter Wasser sind bei dem Rohrbruch am Dienstag weggelaufen und in Kellern in der Neugasse und der Lämmergasse gelandet. Das entspricht einer Wassermenge von 3333 vollen Badewannen.

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