Grünstadt Räume im Rathaus zu vermieten

Wer will künftig im Hettenleidelheimer Rathaus arbeiten?
Wer will künftig im Hettenleidelheimer Rathaus arbeiten?

Mieter gesucht: Mehrere Büros im Hettenleidelheimer Rathaus sind verwaist. Deswegen will die Verbandsgemeinde Leiningerland einen Teil des Gebäudes vermieten.

Jürgen Esser ist eigentlich Büroleiter der Verwaltung – derzeit beschäftigt er sich aber auch mit einer Immobilie: Denn das Gebäude, in dem vor der Fusion die Verbandsgemeindeverwaltung Hettenleidelheim untergebracht war, steht zum Teil leer. 570 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoss sind ungenutzt – und die würde die Verwaltung gerne vermieten. Allerdings stieß sie bei zwei Krankenkassen, Ärzten und Physiotherapeuten, die bislang als mögliche Mieter angesprochen wurden, auf taube Ohren. Nun soll – so ist das Stimmungsbild der Hauptausschussmitglieder der Verbandsgemeinde Leiningerland – nicht mehr nur mit Mundpropaganda, sondern mit Inseraten nach Mietern gesucht werden. Bürgermeister Frank Rüttger (CDU) sagte in der Ausschusssitzung am Donnerstagabend: „Wir haben keine potenziellen Interessenten an der Hand. Und fürs Leerstehen ist es zu schade.“ Im Gebäude gibt es drei Stockwerke: im Untergeschoss sind Ratssaal und Bürgermeisterbüro der Ortsgemeinde Hettenleidelheim, Lagerräume (OG und VG) und weitere Räume untergebracht. Die Mitarbeiter der Werke sitzen im ersten Stock. Die Büroräume im Erdgeschoss stehen komplett leer, genutzt wird lediglich das Bürgerbüro (drei Mitarbeiter) am Eingang. Im Ausschuss und in der Verwaltung ist es Konsens, dass Hettenleidelheim als Verwaltungs-Standort mit Bürgerbüro erhalten bleiben soll. Und auch Hettenleidelheims Ortsbürgermeister Steffen Blaga (CDU) betonte gestern im RHEINPFALZ-Gespräch, wie wichtig das Bürgerbüro in zentraler Lage für den Ort ist: „Der Bürgerservice muss erhalten werden.“ Valentin Hoffman (SPD, Carlsberg) hatte in der Sitzung einen Verkauf des Gebäudes und die Anmietung von Räumen für die Werke-Mitarbeiter und das Bürgerbüro als Möglichkeit angesprochen. Wenn man das Gebäude jetzt verkaufen würde, müsse die Verbandsgemeinde Zuschüsse zurückzahlen, die es für den Umbau gegeben habe, antwortete Rüttger. Er verwies darauf, dass Hettenleidelheim auch als Standort für die Gemeindeschwester plus, ein vom Land gefördertes Unterstützungsprogramm für alte Menschen, im Gespräch war, und sich möglicherweise auch hierfür noch ein kleiner Raum-Bedarf ergeben könnte. Hettenleidelheims Ortsbürgermeister Blaga hat eine Palette von Ideen, was die Verbandsgemeinde mit dem Gebäude anstellen könnte: Zum einen bräuchte die Ortsgemeinde (im Untergeschoss) einen weiteren Lagerraum. Zum anderen weist er mit Blick auf den geplante Hochstraßen-Abriss in Ludwigshafen darauf hin, dass die VG großen Firmen aus der Metropolregion leerstehende Büros mit Homeoffice-Ausstattung einzeln zur Miete anbieten könnte. Der Bedarf bei den Firmen wäre da, weiß Blaga. Weitere Möglichkeiten, die Hettenleidelheims Ortsbürgermeister anführt, sind ein medizinisches Grundversorgungszentrum (Parkplätze, Fahrstuhl vorhanden) und auf mittlere Sicht auch die Unterbringung von Kindergartenkindern: „Wir werden uns aufgrund des Neubaugebiets Gedanken machen müssen über neue Kindergarten-Plätze.“

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