Grünstadt Rätsel ums Aroma

Auf seiner Sommertour besuchte der Bundestagsabgeordneten Johannes Steiniger (CDU) auch das Weinlabor Neumann in Bockenheim und
Auf seiner Sommertour besuchte der Bundestagsabgeordneten Johannes Steiniger (CDU) auch das Weinlabor Neumann in Bockenheim und durfte dort auch durchs Mikroskop gucken. Von links: Jörg Ludwig Neumann, Johannes Steiniger.

Auf seiner Sommertour durch die Pfalz hat Johannes Steiniger (CDU) gestern im Weinlabor Neumann in Bockenheim Station gemacht. Der Bundestagsabgeordnete nutzt derzeit die parlamentarische Sommerpause und besucht 30 Betriebe, Vereine und Institutionen in seinem Wahlbezirk Neustadt-Speyer.

Wie funktioniert eigentlich die Arbeit in einem Weinlabor? Mit dieser Frage kam Johannes Steiniger in das Unternehmen, das zudem auch Kellereibedarf anbietet. Um die unterschiedlichen Arbeitsfelder zu erläutern, hatte Weinanalytiker Jörg Ludwig Neumann in seinem Betrieb gleich mehrere Infostände aufgebaut und sagte: „Früher stand die reine Analytik der Proben im Vordergrund, heute geht es zudem um die Verkostung und die Optimierung des Geschmacks der Weine.“ Zur Arbeit gehörten das Bestimmen von Inhaltsstoffen sowie die Kontrolle der gesetzlichen Parameter zur Qualitätssicherung. Neben den vielen technischen Geräten seien jedoch die Nase und der Geschmackssinn unersetzlich. Davon konnte sich Steiniger auch selbst überzeugen. Bei einer Blindverkostung musste der Bundestagsabgeordnete herausfinden, welche Aromen einem Silvaner beigemischt waren. Dass dies gar nicht so einfach wie vielleicht gedacht ist, zeigte der Geruchstest, bei dem Steiniger zunächst nur an den drei schwarzen Gläsern riechen durfte. „Das Problem ist, dass man den Geruch kennt, jedoch kann man ihn oft nicht zuordnen“, erklärte der 49-jährige Chef. So ging es auch Steiniger: „Es riecht süß, aber irgendwie auch sauer.“ Der im Anschluss folgende Geschmackstest war dann schon etwas einfacher. „In diesem Glas ist auf jeden Fall Zitrone dabei“, tippte der Bundestagsabgeordnete und bewies damit einen guten Geschmackssinn. Die zwei weiteren Proben konnte er allerdings nicht definieren. „Das hier ist Pfirsich. Mit diesem Vorwissen erkennt jeder den bekannten Geruch sofort. Das andere Aroma ist Banane“, löste Neumann das Rätselraten auf. Zahlreiche Informationen über den Betrieb mit vier Angestellten und die Tätigkeiten im Labor erhielten die rund zehn Gäste während des Rundgangs. Im Lager berichtete Neumann über die unterschiedlichen Hefen, die dem Wein beigemischt werden. Wie die Mini-Abfüllanlage für Kleinstmengen funktioniert, erklärte er. An der Mikroskopstation durfte Steiniger selbst durchs Mikroskop schauen und analysieren. „Das ist sehr spannend, vor allem sehr vielfältig“, so Steiniger. Der ideale Werdegang eines Weinanalytikers sei zunächst eine Winzerlehre, dann ein Weinbaustudium oder ein Studium der Getränketechnik, erklärte Neumann. Wichtig sei, dass man den Stil des Winzers nicht verändere, sondern optimiere. Eine ganzheitliche Beratung von Beginn des Rebenanbaus bis zur Ernte sei möglich. „Das heißt, ihr begleitet bei Wunsch den Winzer während des gesamten Jahres und geht auch in die Weinberge, um zu beraten“, stellte Steininger fest. Für ihn sei dies die perfekte Gelegenheit, verschiedene Bereiche kennenzulernen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Am Vormittag besuchte Steiniger noch die Firma Hagenburger in Grünstadt.

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