Grünstadt Noch Schäden zu beseitigen

Viele kleine filigrane Arbeiten: Bei der Sanierung musste auch auf Schäden an den Säulen und die Bemalung der Figuren geachtet w
Viele kleine filigrane Arbeiten: Bei der Sanierung musste auch auf Schäden an den Säulen und die Bemalung der Figuren geachtet werden.

Heute geben die Handwerker den Ton in der Dreifaltigkeitskirche an. Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird erneut ein großer Teil der Kirche eingerüstet. Damit startet der letzte Bauabschnitt für die Innensanierung der traditionsreichen Kirche. Doch auch danach steht mit der Orgel noch ein weiteres Projekt an.

Die Besucher der Dreifaltigkeitskirche müssen schon genau hinsehen, sonst bemerken sie den Unterschied nicht. „Hier oben ist es deutlich zu sehen“, sagt Henri Franck. Der Vorsitzende des Bauvereins der Dreifaltigkeitskirche deutet auf einen Gewölbebogen und die direkt daneben liegenden Nadelholzplanken, auf denen die prachtvollen Deckenbilder aufgebracht sind. Tatsächlich erscheinen die Szenen im hinteren Teil der Kirche dunkler als die bereits sanierten Bilder im Altarbereich der Kirche. „Zwei Drittel der Emporenbilder und der Deckengemälde sind noch nicht restauriert“, sagt Franck und setzt sich wieder neben Christine Gölzer, die Pfarrerin der Dreifaltigkeitskirchengemeinde. Beide sind froh, dass sie die Kirche zur 300-Jahr-Feier rechtzeitig öffnen konnten. „Der Zuspruch war enorm“, sagt Gölzer mit Blick auf die Spendenbereitschaft. Einen siebenstelligen Betrag haben Kirchengemeinde und Bauverein zu der über vier Millionen Euro teuren Sanierung beigetragen. „Darauf können wir stolz sein“, sagt Gölzer. Viele Besucher, die die Dreifaltigkeitskirche in den vergangenen Wochen besucht haben, seien voller Anerkennung für die geleistete Instandsetzungsarbeit. Der Sakralbau war nach rund zweijähriger Schließung Ende November feierlich wiedereröffnet worden. Die positiven Reaktionen freuen Gölzer und Franck natürlich. Doch der Bauvereinsvorsitzende macht deutlich, dass die Sanierung noch längst nicht gelaufen sei. 200.000 Euro an Spenden seien für den letzten Bauabschnitt noch eingeplant. „Dazu werden wir noch einmal um Spenden bitten müssen“, sagt er. Der wunderschöne Eindruck täusche. „Wir müssen noch immer Schäden beseitigen.“ Geplant ist es, die Kirche trotz der verbleibenden Innensanierungen weiter offen zu lassen. In den nächsten Wochen steht der Gemeinde nur das vordere Drittel um den Altar zur Verfügung. „Da müssen die Gottesdienstbesucher in den ersten beiden Reihen Platz nehmen“, sagt Gölzer und schmunzelt. Dies müsse ja nicht schlecht sein, sagt sie mit Blick auf den Zusammenhalt der Gemeinde. Nach Ostern soll das Gerüst dann weiter nach hinten gebaut werden. Gölzer hofft, zur Konfirmation Ende April den Haupteingang wieder nutzen zu können. Die Pfarrerin hält den Entschluss, die Kirche nach der Wiedereröffnung weiter offen zu halten, für richtig. „Alles andere wäre ein falsches Signal gewesen“, sagt sie. Wenn die Restaurierung der restlichen Emporen- und Deckenbilder sowie des Gestühls auf der Empore abgeschlossen ist, soll die Orgel erneuert werden. Zwar gebe es dafür bereits 80.000 Euro an eingesammelten Spenden. Franck schätzt den Aufwand jedoch auf über eine Million Euro. Noch stehe kein Zeitplan, denn es sei noch nicht klar, ob die alte Orgel restauriert oder ein neues Musikinstrument angeschafft werde. Es gebe Risse in den Holzpfeifen und etliche mechanische Teile seien verschlissen, sagt Franck. Die 90 Jahre alte Orgel sei laut Sachverständigem auch schlecht zu warten.

x