Grünstadt Nachgefragt: Was brauchen Wohnmobil-Reisende?

Petra Lupp
Petra Lupp

Was ist für den Wohnmobil-Touristen an einem Stellplatz wichtig? Nach welchen Kriterien sucht er diesen aus? Das wollte Dorothea Richter gestern von Petra Lupp wissen. Die Grünstadter Reisejournalistin ist selbst eine leidenschaftliche Wohnmobil-Reisende und hat zusammen mit Martin Klug den Ratgeber „Wohnmobil für Einsteiger“ geschrieben.

Sie fahren selbst mit dem Wohnmobil um die Welt. Wie finden Sie die Idee, dass es möglicherweise bald in Asselheim einen Wohnmobilstellplatz gibt?

Grundsätzlich begrüße ich die Entscheidung, endlich einen Stellplatz in Grünstadt zu errichten. Erfahrungsgemäß benötigen Wohnmobilisten Stromanschlüsse, eine Mülltonne und eine V/E-Station für die Ver- und Entsorgung von Wasser und Abwasser. Schließlich hat man Toilette und Dusche bereits mit an Bord und viele Wohnmobilstellplätze kommen sehr gut ohne diese zusätzlichen, auch kostentreibenden Ausstattungen aus. Eine fußläufig erreichbare Gastronomie mit guter Küche und entsprechenden Öffnungszeiten hingegen ist ein Grund mehr, bestimmte Plätze immer wieder anzufahren. Ebenso ist ein Bäcker oder Supermarkt für kleine Einkäufe wichtig. Wie viel gibt ein Wohnmobilfahrer im Ort aus? Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass Reisemobilisten – so sie denn die Gelegenheit für Einkäufe und Gastronomie haben – knapp 50 Euro pro Person und Tag in der Nähe des Stellplatzes ausgeben. So ist der Reisemobil-Tourismus also ein nachweislich großer Wirtschaftsfaktor und somit sicherlich auch für unsere Gewerbetreibenden in der Innenstadt von Interesse. Welchen Bewegungsradius haben Wohnmobilfahrer, wenn das Mobil stehen bleibt? Hat die Mehrzahl Räder dabei, oder sind es eher Wanderer? Das Fahrrad oder eher noch das E-Bike sind bei einer großen Anzahl ständige Begleiter und werden entsprechend gerne genutzt, um Ausflüge in die nähere Umgebung zu machen. Ergänzend gelten ebenso Spazierengehen oder Wandern – mit oder ohne Hund – als beliebte Freizeitbeschäftigungen. Je mehr Aktivitäten in unmittelbarer Nähe möglich und für Ortsfremde am Platz beschrieben sind, umso eher werden sich Standort und Infrastruktur des neuen Wohnmobil-Stellplatzes herumsprechen. Denn die Neuzulassungszahlen von Reisemobilen steigen seit Jahren und erreichten 2017 einen neuen Höchststand, zusätzlich zum vorhandenen Bestand älterer Fahrzeuge. Um diesen Trend zu nutzen, sollte Grünstadt daher schnellstmöglich aktiv werden.

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