Grünstadt Mindestens drei Jahre bis das erste Gebäude steht

Bis zur Realisierung des Baugebiets Schulwiesengraben müssen noch einige Steine aus dem Weg geräumt werden.
Bis zur Realisierung des Baugebiets Schulwiesengraben müssen noch einige Steine aus dem Weg geräumt werden.

Drei Stunden dauerte es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Hettenleidelheim, bis sich drei mögliche Erschließungsträger für das Baugebiet Schulwiesengraben dem Gremium jeweils einzeln vorgestellt hatten. Was alle drei Unternehmen dem Rat klarmachten, war die Tatsache, dass die bisherigen Restriktionen aus dem noch bestehenden Bebauungsplan aufgegeben und dieser grundlegend überarbeitet werden müsste.

Was den rund 20 Zuhörern und den Gemeinderäten während der Sitzung klar wurde: alle drei Unternehmen sind sicher kompetent genug, um die Erschließung zu bewältigen, alle halten sich an das gleiche Schema, alle werden die gleichen Arbeitsschritte durchführen, sich nötigenfalls selbst an der Vermarktung der Flächen beteiligen. Dennoch gab es in den Präsentationen von WVE Kaiserslautern, der SFB Projekt GmbH & Co KG aus Worms sowie der Pfalzwerke deutliche Unterschiede. WVE, das als erstes Unternehmen seine Ideen vorstellte, arbeitet bereits in Wattenheim an der Erschließung des Baugebiets „Am Bild“ sowie für die Gemeinde Carlsberg an der Umsetzung des Baugebiets „Ringelsberg“. Schon dessen Vertreter machte dem Rat klar, dass der Zuschnitt der Grundstücke, wie er vor 18 Jahren mit 650 bis 750 Quadratmetern gewählt wurde, heute deutlich zu groß ist. Nachgefragt würden heute maximal 500 Quadratmeter große Flächen. Gebaut ist im potenziellen Baugebiet bereits ein Mischwasserkanal, der heute nicht mehr zeitgemäß ist, allerdings bei der Erschließung durch die Lage der Rohre Zwangspunkte vorgibt, das diese nicht mehr verlegt werden können. Der WVE-Vertreter machte als Erster dem Rat klar, dass das Verhältnis von Wohnbaufläche zu öffentlichen Flächen unverhältnismäßig hoch ist, zudem die Straßenbreiten überaus breit gewählt wurden. Es werde drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen, die Planung zu verändern, das Gebiet zu erschließen und zu vermarkten. Ins gleiche Horn stießen die Vertreter von SFB aus Worms, die maximal 35 Prozent öffentliche Flächen als vertretbar einstufte. Als einziges Unternehmen gab SFB dem Gemeinderat einen Abriss darüber, welchen Kosten für die Erschließung entstehen. Aus dem Rat kamen von Norbert Mittrücker (CDU) und Axel Mattern (SPD) Einwürfe, die jeweils auf die vor 20 Jahre gewählte ökologische Ausrichtung des Baugebiets hinwiesen. Sehr deutlich wurde dann der Vertreter der Pfalzwerke, der am Beispiel konkreter Vorschriften des bestehenden Bebauungsplans klarmachte: „Das Gebiet ist durch die Vorgaben sehr stark überreglementiert“. So legt die Planung genau fest, wo Bauherren Garagen bauen dürfen. Der Pfalzwerke-Vertreter zeigte, wie unsinnig die Vorgaben zum Teil sind und bestätigte die Meinung seiner Kollegen, dass die Planung in jedem Fall geändert werden muss.

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