Grünstadt Mehr Platz für Busse, weniger für Autos

Nur das Wartehaus fehlt noch: Die neue Busspur in Boßweiler wird schon genutzt.
Nur das Wartehaus fehlt noch: Die neue Busspur in Boßweiler wird schon genutzt.

Die Busspur im Quirnheimer Ortsteil Boßweiler ist mittlerweile in Betrieb. Allerdings fehlt noch ein Wartehaus. Damit ist ein lange gehegter Wunsch der Gemeinde Quirnheim in Erfüllung gegangen.

Über Jahre hinweg hatte der Gemeinderat immer wieder für die Einrichtung der Busspur gekämpft, war mit seinen Vorstößen beim Kreis, der für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig ist, und beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) auf taube Ohren gestoßen. Vor allem die enormen Gefahrensituationen, die immer dann entstanden, wenn die Busse auf der Kreisstraße anhalten mussten, dann von anderen Fahrzeugen passiert wurden, hatte die Gemeinde über Jahre hinweg immer wieder dokumentiert und gegenüber dem Kreis als Begründung für den Bau der Busspur geltend gemacht. „Verbaut wurden bislang rund 100.000 Euro für die Fahrbahn der Busspur, den Untergrund für das spätere Buswartehaus und die Absperrung zu Straße hin“, informierte Ortsbürgermeister Hubert Deubert (SPD) im Vorfeld der jüngsten Ratssitzung. In der Busspur sei zwar kein Begegnungsverkehr möglich, das sei bei der Zahl der Busse, die Boßweiler im Tagesverlauf anfahren, allerdings auch nicht nötig. Großer Vorteil der Busspur sei, dass sie aus beiden Fahrtrichtungen problemlos angesteuert werden könne. Nachteil hingegen, dass sich die Fahrbahn der Kreisstraße in Höhe der Busspur deutlich verengt habe. „Hier wird der Landesbetrieb Mobilität wohl eine 70-Kilometer-Geschwindigkeitsbegrenzung aufbauen, um der neuen Verkehrssituation Rechnung zu tragen und die Engstelle zu entschärfen“, informierte Deubert bei der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats. Das sei während einer Verkehrsschau in der Verbandsgemeindeverwaltung besprochen worden. Gebaut wurde im Zusammenhang mit der Busspur bereits eine Bodenplatte, auf der später die drei Mal fünf Meter große Bushaltestelle errichtet werden soll. „Die Bodenplatte wurde betoniert und später mit Pflaster belegt“, beantwortete Deubert eine Nachfrage aus dem Rat. Der Bau des Wartehauses soll maximal 36.000 Euro kosten, wofür Deubert hofft, Mittel aus dem Leader-Programm der Europäischen Union als Zuschuss zu bekommen. Zwei Entwürfe für mögliche Bauvarianten hatte Deubert vorgelegt, wobei der Gemeinderat sich für eine Variante entschied, die an die römische Bebauung der ehemalige Villa Rustica erinnern soll. Vor dem Auge des Betrachters soll diese wieder entstehen, wenn mittels einer App und einem QR-Code ein Mobiltelefon (Smartphone) aktiviert wird. Die nötige App werde als Bachelor-Arbeit von Studenten programmiert, die Kosten dafür werden voraussichtlich 3000 bis 6000 Euro betragen, informierte Deubert den Rat. Die Beschilderung mit dem QR-Code soll am Buswartehaus angebracht werden. „Hier hat sich, seit wir die Idee vor einigen Jahren geboren haben, vieles weiterentwickelt“, sagte Deubert, warum die Kosten mittlerweile deutlich unter den ursprünglich erwarteten 20.000 Euro liegen. Sofern die Zuschüsse bewilligt werden, soll das Bushaus 2019 gebaut werden.

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