Eisenberg Manche verschwinden für immer

Die Wildformen der Deutschen Schwertlilie wurden jahrelang nicht gesichtet – jetzt sind sie wieder da.
Die Wildformen der Deutschen Schwertlilie wurden jahrelang nicht gesichtet – jetzt sind sie wieder da.

Sie ist wieder da. Die Deutsche Schwerlilie. „Schon seit 30 Jahren suche ich die Wildformen der Schwertlilie und wurde jetzt am Höllenberg in Asselheim fündig“, freut sich Susanne Bentz, die Vorsitzende des Naturschutzbunds (Nabu) Eisenberg/Leiningerland. Als Hänge und Terrassen früher noch kultiviert wurden, sei die Pflanze am ganzen Haardtrand heimisch gewesen. Doch durch das Vordringen des Waldes und das Einstellen der Kultivierung der Hänge sei die Pflanze verdrängt worden. „Auf den Terrassen auf dem Höllenberg wurden scheinbar lange Jahre Mandeln und Schwertlilien mit Liebe kultiviert – die Pflanzen waren wohl die ganze Zeit da, wurden aber nicht als solche erkannt“, meint die Gärtnerin. Bei den Orchideen gibt es eine Sorte, die aus bislang unerklärlichen Gründen im Umkreis verschwunden ist. Es handelt sich um die Sumpf-Stendelwurz. „Diese Orchideenart ist in Deutschland weit verbreitet und kam auch bei uns, beispielsweise in der Erdekaut, zu Hunderten vor“, weiß Rüdiger Engling vom Nabu Eisenberg/Leiningerland. 2013 habe der Nabu noch 600 Stück in der Erdekaut gezählt, bereits ein Jahr später waren alle verschwunden und seien seither nicht wieder aufgetaucht. Dafür gibt es verschiedene Theorien. „Die Pflanze ist sehr empfindlich bezüglich ihres Wuchsortes. Der Nährstoffgehalt im Boden ist entscheidend für ihr Wachstum. Es könnte also am Beweidungskonzept der Erdekaut liegen“, überlegt Engling. 2014 habe eine „außerplanmäßig Beweidung“ in dem Gebiet stattgefunden, in dem die Orchideen wuchsen. Die Pflanzen seien komplett abgefressen und die Wiese mit Dung übersät worden, der erst ein Jahr später entfernt werden konnte. „Obwohl die Fläche von uns gepflegt wird, konnten wir inzwischen zwar wieder einige Pflanzen sichten, sie kommen jedoch über den Rosettenstatus nicht hinaus“, bedauert der Naturschützer. Aber auch der wechselnde Wasserstand in der Erdekaut könnte mit dem Verschwinden der Pflanze zu tun haben. „Im Winter haben wir in diesem Gebiet wenig Wasser, im Sommer viel“, weiß Engling. Auch aus den Quellgebieten bei Tiefenthal sei die Pflanze verschwunden. Manfred Ilzhöfer aus Grünstadt hat eine erstaunliche Sichtung im Pfälzer Wald gemacht. „Der Sperlingskauz, über den alle Ornithologen bis zum Jahr 2000 immer wieder geschrieben haben, er käme nicht im Pfälzerwald vor, wurde genau dort gesehen“, freut er sich. Nachdem die ersten beide Hinweise auf das Vorkommen im Jahr 2002 bekannt geworden seien, sei ein ornithologischer Arbeitskreis (AK) gebildet worden, dem er angehöre. In den Jahren zwischen 2002 und 2016 habe er gemeinsam mit zwei anderen Mitgliedern dieses AK den Pfälzerwald bei Bad Dürkheim „auf den Kopf gestellt“ und nach dem Sperlingskauz abgesucht. „Unser Vorteil war, dass der Sperlingskauz die einzige Kleineule ist, die dämmerungs- und tagaktiv ist und nicht dämmerungs- und nachtaktiv, wie alle anderen Eulenarten“, berichtet er. In den 14 Jahren intensiver Suche habe der Sperlingskauz tatsächlich in mehr als zwölf Revieren und vier Brutstätten im Leinbachtal, im Isenachtal und im Elmsteinertal nachgewiesen werden können. „Der Schwarzspecht legte die Grundlage für die Existenz des lebhaften, etwa Amselgroßen Sperlingskauzes und für die noch anderer Waldvögel, denn sie alle sind auf den Höhlenbau des Spechts angewiesen“, so der Vogelkundler. Dass der Biber in Rheinland-Pfalz als ausgestorben galt, weiß Anita Bastian, die Zweite Vorsitzende des Nabu. Um ihn wieder zu anzusiedeln, seien deutschlandweit Schutzprojekte und Wiederansiedelungsmaßnahmen durchgeführt worden. In Rheinland-Pfalz habe man keine Wiederansiedlung durchgeführt, nachdem nachgewiesen werden konnte, dass der Biber zwischenzeitlich wieder eingewandert war. Wie die RHEINPFALZ am 8. Dezember 2017 berichtete, wurden in der Pfalz an unterschiedlichen Orten Biber nachgewiesen – so etwa in der Nähe des Eiswoogs bei Ramsen.

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