Eisenberg Letzte Schicht unter Tage steht bevor

Hans Joachim Trudrung (links), der Vorsitzende des Bergmannsvereins, ehrte Kurt van Recum für 50 Jahre Mitgliedschaft.
Hans Joachim Trudrung (links), der Vorsitzende des Bergmannsvereins, ehrte Kurt van Recum für 50 Jahre Mitgliedschaft.

Die Zeit des Untertage-Bergbaus im Eisenberger Becken geht zu Ende: In wenigen Tagen wird die letzte Schicht in der Grube Abental in Eisenberg gefahren. Damit endet eine fast 100-jährige Bergbautradion, die das Leben und die Menschen in Eisenberg und Hettenleidelheim geprägt habe wie keine andere Industrie. Im Rahmen der Barbarafeier im evangelischen Gemeindehaus berichtete dies der Vorsitzende des Bergmannsvereins „Glück Auf“, Hans Joachim Trudrung.

Der Verein, der 1966 gegründet wurde, begeht seither in jedem Jahr nach dem 4. Dezember seine Barbarafeier zum Gedenken an die heilige Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute und Gießer. Bei der kleinen Feier, an der auch politische Vertreter der beiden Gemeinden Eisenberg und Hettenleidelheim teilnahmen, trugen einige Mitglieder die traditionelle schwarze Bergmannstracht. Sie berichteten im Gespräch, dass in den 1960er Jahren rund 500 Menschen im Bergbau beschäftigt waren. Darüber hinaus waren noch viel mehr Leute in der Region in der Schamotteindustrie tätig. Der Bergmannsverein „Glück Auf“ war damals sehr lebendig: Man beteiligte sich an Bergmannstreffen beispielsweise im Saarland oder im nahen Lothringen, wo die Vereinsmitglieder, gekleidet in Bergmannstracht, an Umzügen teilnahmen. Durch den Wegfall der Bergbaubetriebe in den vergangenen Jahrzehnten sei die Anzahl der Mitglieder nach und nach gesunken. Zurzeit gibt es 85 Vereinsmitglieder, die teilweise auf eine lange Mitgliedschaft zurückblicken können. Vereinsvorsitzender Hans Joachim Trudrung konnte während der Barbarafeier Kurt van Recum für 50 Jahre Mitgliedschaft ehren. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft kann Elida Würtz zurückblicken.

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