Grünstadt Leiningerland: Bürgermeister für neue VG

Gespannt hören Ratsmitglieder und Publikum die Amtsantrittsrede von Bürgermeister Frank Rüttger.
Gespannt hören Ratsmitglieder und Publikum die Amtsantrittsrede von Bürgermeister Frank Rüttger.

Grünstadt/Gerolsheim: Es ist geschafft. Die Verbandsgemeinde Leiningerland existiert seit Donnerstagabend nicht nur auf dem Papier, sondern auch leibhaftig. Bei einer Mischung aus Festakt, Bürgerempfang und Ratssitzung hat die neue Gebietskörperschaft einen Bürgermeister und ein Parlament bekommen – und Regeln für die künftige politische Arbeit.

Das Gerolsheimer Dorfgemeinschaftshaus ist mit 370 besetzten Stühlen proppenvoll, als Jürgen Schraut (FWG) die Veranstaltung mit einer zehn Minuten langen Begrüßung der Ehrengäste eröffnet. Der ehemalige Beigeordnete blickt auf die Gebietsreform vor mehr als 40 Jahren zurück, als die Verbandsgemeinden gegründet wurden. Rückblickend seien diese „ungeliebten Retortenkinder“ ein Glück gewesen. Und so will Schraut auch den neuen Verbund aus 21 Ortsgemeinden auf 145 Quadratkilometern und mit mehr als 30.000 Einwohnern verstanden wissen: als effiziente Möglichkeit, gemeinsam die Infrastruktur der Region Leiningerland zu erarbeiten und zu erhalten.

Mut für die Zeit nach der Fusion

Nachdem der Battenberger den 46-jährigen Neuleininger Frank Rüttger (CDU) vereidigt und ins Amt des Bürgermeisters eingeführt hat (wir berichteten gestern), zieht dieser ebenfalls die Historie der Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Hettenleidelheim heran, um den Politikern und Bürgern im Saal Mut zu machen für die Zeit nach der Fusion. Wie auch Schraut dankt Rüttger den Architekten der neuen VG, allen voran den früheren Bürgermeistern Reinhold Niederhöfer (SPD) und Karl Meister (FWG). Neben Mut und Optimismus legt Frank Rüttger dem Verbandsgemeinderat, dessen 40 Mitglieder Jürgen Schraut per Handschlag verpflichtet hat, aber auch ans Herz, mit dem festen Willen zur Zusammenarbeit für das Wohl der Menschen in der Region zu wirken: „Alle sind aufgefordert, unsere Heimat attraktiver zu machen.“

Historischer Tag

Rüttger spricht von einem historischen Tag, von einem „neuen Wir“, das es zu gestalten gelte. Sich selbst verpflichtet der Bürgermeister als „erster Diener“ der Verbandsgemeinde unter anderem zu einer offenen Gesprächskultur in der Verwaltung und zur Förderung ihrer Mitarbeiter. Unter seiner Führung soll die Politik den Vereinen unterstützend zur Seite stehen und die Ortsgemeinden stärken, indem diese durch Senkung der Verwaltungskosten mehr finanzielle Spielräume erhalten. Frank Rüttger will den Umfang der Dienstleistungen der VG erhöhen, zu Sprechstunden in die Dörfer kommen und mehr Bürgerbeteiligung wagen. Seine Amtsantrittsrede beendet der Bürgermeister so: „Wovor sollten wir Angst haben? Packen wir’s gemeinsam an für unser Leiningerland!“

22 Prozent der Kreisbevölkerung

Als Gast, der nicht nur ein Grußwort, sondern eine längere Rede vorbereitet hat, tritt der Landrat des Kreises Bad Dürkheim, Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU), in Aktion. Er führt dem Publikum den Stellenwert der Verbandsgemeinde Leiningerland vor Augen: Sie mache von der Fläche her knapp ein Viertel der Kreisfläche aus und stelle 22 Prozent der Kreisbevölkerung. Jedoch: Die neue VG sei „kein Kreis im Kreis“. Sie müsse mit ihren Nachbarn, insbesondere mit der Stadt Grünstadt kooperieren und mit dem Landkreis Bad Dürkheim eng zusammenarbeiten. Ihlenfeld lobt seinen bisherigen Stellvertreter – Frank Rüttger war hauptamtlicher Kreisbeigeordneter – als kompetente Führungspersönlichkeit und appelliert an die Ratsmitglieder jeder Couleur, ihn zu unterstützen, auf dass die Fusion ein nachhaltiger Erfolg werde. Doch nach zweieinhalb Stunden wird jetzt erst einmal gefeiert. Für die gute Stimmung sorgen Beiträge der beiden Musikschulen, ganz besonders aber das reichhaltige Büfett, das die Gerolsheimer Landfrauen gezaubert haben.

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Diese Frauen und Männer treffen künftig die politischen Entscheidungen im Leiningerland. Bei der ersten Sitzung des Rats waren nicht alle seine Mitglieder anwesend.
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