Grünstadt Lager und schwere Lkw sorgen für Ärger

In dem sanierungsbedürftigen DRK-Heim in der Hochgerichtsstraße sollte ursprünglich ein Dorfladen eingerichtet werden. Jetzt gib
In dem sanierungsbedürftigen DRK-Heim in der Hochgerichtsstraße sollte ursprünglich ein Dorfladen eingerichtet werden. Jetzt gibt es Gerüchte, dass die DRK eine Art Unterhaltungszentrum dort plant.

Bei der Zusammenkunft des Ortsgemeinderats Wattenheim am Montag in der Festhalle hat die in der Opposition sitzende CDU-Fraktion einige Anträge gestellt und auf verschiedene Missstände aufmerksam gemacht. Auf dem Flurstück „Am Nacktersträßchen“ wollen die Christdemokraten eine Wildblumenwiese anlegen. Alt-Bürgermeister Ernst-Albert Kraft brachte unter anderem ein Ärgernis in der Leininger Straße aufs Tapet.

Dort, wo eigentlich ein Übernachtungsbetrieb mit Büro entstehen sollte, habe sich ein Lager entwickelt, das von schweren Lkw angefahren werde. Diese machten die Infrastruktur kaputt. Zwar parkten sie nun nach langer Zeit nicht mehr auf der Straße, aber dafür sei da jetzt ein großer, unbeleuchteter Container auf dem Gehweg. Kraft fand dafür deutliche Worte. Er sprach von einem „unhaltbaren Zustand“ und meinte: „Das Maß ist voll, es reicht. Die Ortsgemeinde wird an der Nase herumgeführt.“ An Bürgermeister Andreas Werle (SPD) gewandt, sagte er: „Haben Sie Mut und greifen Sie endlich durch.“ Werle stellte klar, dass an der Stelle ein Gewerbebetrieb nicht zulässig ist. „Die Firma hat dafür keine Genehmigung. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass sie ihren Standort ins Gewerbegebiet Hettenleidelheimer Straße verlegen muss“, erläuterte er. Inzwischen parkten die Fahrzeuge wenigstens auf dem Betriebsgelände. Kraft wiederholte seine Forderung, dass hier endlich etwas getan werden müsse, und versicherte dem Ortschef: „Wir stehen hinter Ihnen!“ Einen Interessenskonflikt warf Kraft seinem Amtsnachfolger bei der Entscheidung über den Erwerb des sanierungsbedürftigen DRK-Heims in der Hochgerichtstraße für den Verein Dorfladen vor: „Sie haben als Vorsitzender des Vereins mitgestimmt.“ Kraft drängte darauf, dass die Dorfparlamentarier noch einmal gefragt werden, bevor irgendwelche Aktivitäten hinsichtlich des Häuschens laufen. Auch seien Gerüchte im Umlauf, wonach der Verein gar keinen Dorfladen mehr betreiben, sondern stattdessen eine Art Unterhaltungszentrum einrichten wolle. Werle vertröstete Kraft auf den nichtöffentlichen Teil der Sitzung, wo er seine Fragen beantworten werde. Wie berichtet, gab es Anfang Dezember eine längere Diskussion über den Haushaltsansatz in Höhe von 5000 Euro für den Grunderwerb des maroden Gebäudes, das vor einer Nutzung instandgesetzt werden muss. In Ordnung gebracht werden müssten auch einige Straßen, allerdings von den Verursachern und nicht von der Ortsgemeinde, wie CDU-Fraktionssprecher Bernhard Korz betonte. Er nannte vor allem die „ramponierte Zufahrt von der Leininger Straße ins Amseltal“ und „die illegale Zufahrt übers Trottoir in der Südstraße“. Bürgermeister Werle versicherte, dass er die Angelegenheiten im Blick habe und die Eigentümer herangezogen würden. Zu dem Tagesordnungspunkt „Biodiversität“, der auf Antrag der Christdemokraten in den öffentlichen Teil verlegt wurde, entschied das Gremium einstimmig, beidseitig des Jakob-Ries-Denkmals Blühmischungen aussäen zu wollen. Zur Auswahl der Gräser und Kräuter sowie zu den Kosten sollen Experten befragt werden. Korz erbat die Erlaubnis dafür, dass der CDU-Ortsverband das gemeindeeigene Areal „Am Nacktersträßchen“ als Wildblumenwiese anlegen dürfe. „Wir übernehmen die Kosten für das Saatgut sowie die fachgerechte Aussaat und das regelmäßige Mähen im September.“ Werle nannte diesen Vorstoß „löblich“, meinte aber, das müsse mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werden, da besagter Streifen auf dem alten Kirchengrundstück Ausgleichsfläche für das Baugebiet „Am Bild“ sei. Stefan Langenstein (WG Nagel) wies darauf hin, dass es nicht damit getan sei, „einfach mal etwas einzustreuen“. Damit etwas blüht, müsse schon Arbeit investiert werden, so der Landwirt, der kein Hehl daraus machte, dass ihn der auf die Wahl gerichtete Aktionismus der CDU stört: „Deshalb wollten wir darüber im nichtöffentlichen Teil sprechen.“

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