Eisenberg Kunst aus der Gießerei

91-85491482.jpg

In der Eisenberger Aluminiumgießerei Hack entstand in den vergangenen Wochen ein zweieinhalb Meter hoher Aluminiumwürfel, der ab dem 2. Juli in Luxemburg zu sehen sein wird. Der Künstler David Rickard aus London hat seit Januar mit der Unterstützung der Firma an der Skulptur gearbeitet.

In der Arbeitshalle, in der sonst Ersatzteile für Maschinen produziert werden und normalerweise wenig Platz für kreatives Arbeiten bleibt, ragt das würfelförmige Kunstwerk in die Höhe. Unübersehbar und beeindruckend. Das abstrakte Gebilde glänzt silbrig, das in unterschiedlicher Dicke aufgetragene Aluminium gibt Struktur, die Wände sind durch Aussparungen und unregelmäßig gesetzte Löcher aufgelockert. „Eigentlich besteht unsere Arbeit hauptsächlich im Gießen von Kleinserien für den Maschinenbau“, erzählt Hubert Hack, der Geschäftsführer der Gießerei. „Aber wir arbeiten immer wieder gerne mit Künstlern zusammen. Das ist sehr abwechslungsreich.“ Das Angebot für dieses Kunstwerk bekam Hubert Hack über einen Freund, der ebenfalls einen Gießereibetrieb führt. Erstmalig sei es ihm gelungen, mit einem internationalen Künstler zusammenzuarbeiten. Der Engländer David Rickard verwendet unterschiedliche Materialen und stellt seine Exponate weltweit aus. „Im Vorfeld haben wir den Unterbau und das Gerüst gefertigt, anschließend die Außenwände der quadratischen Skulptur aus Aluminium gegossen, und seit zwei Wochen ist David Rickard mit dabei, der sich sozusagen um den Feinschliff kümmert“, sagt der Geschäftsführer. Insgesamt fast 300 Arbeitsstunden stecken in dem drei Tonnen schweren Kunstwerk, das heute abgeholt und nach Esch-Belval in Luxemburg gebracht werden soll. Die Besonderheit: Das verwendete Material, das aus recyceltem Aluminium besteht, wurde von Cafés, Schulen und Privatleuten aus Luxemburg bezogen, die dem Künstler ihre Aluminiumabfälle wie beispielsweise Fensterrahmen zur Verfügung stellten. „Das ist eine tolle Sache, die Menschen geben einen Teil zur Kunst hinzu“, erklärt David Rickard. Die Skulptur, die übrigens auch begehbar ist, wird für ein paar Jahre auf einem Gelände in Belval ausgestellt, wo früher Hochöfen für die Stahlproduktion standen und nun ein neues Stadtquartier entsteht. Anschließend wird sie wieder eingeschmolzen und jeder der Spender bekommt aus diesem Material einen kleinen quadratischen Klumpen als Andenken. Insgesamt stellen neun Künstler ihre Exponate in der Stadt aus, die ein Fonds in Belval finanziert. „Natürlich ist das auch für uns eine tolle Werbung, auch wenn Kunst nicht unser Hauptgeschäft ist“, betont Hack, der in zweiter Generation den Familienbetrieb leitet. Die Firma gründete 1969 sein Vater. Sie beschäftigt derzeit zehn Mitarbeiter, die unter anderem Teile für die Firmen KBA und KSB in Frankenthal herstellt.

x