Grünstadt Krumbiegel spielt um den Titel

Nicht aufzuhalten: Mit der TSG Hoffenheim II hat die 17-jährige Paulina Krumbiegel die Meisterschaft in der Zweiten Fußball-Bund
Nicht aufzuhalten: Mit der TSG Hoffenheim II hat die 17-jährige Paulina Krumbiegel die Meisterschaft in der Zweiten Fußball-Bundesliga gewonnen.

«Kindenheim.» Für Paulina Krumbiegel beginnt heute ein neues Kapitel in ihrer noch jungen Karriere als Fußballerin. Als Teil der deutschen U19-Nationalmannschaft geht es für die 17-jährige Kindenheimerin zur Europameisterschaft in die Schweiz (18. bis 30. Juli). Mit dem DFB-Team will sie dort den ersten deutschen Titel in dieser Altersklasse seit 2011 einfahren.

Sieben Jahre wartet der erfolgsverwöhnte DFB schon auf einem europäischen Titel der U19-Juniorinnen. Und das als Rekordhalter mit bereits sechs Turniersiegen. „Es ist nicht mehr so, dass Deutschland im Frauenfußball alles gewinnt“, sagt Paulina Krumbiegel. „Aber natürlich wollen wir jetzt so weit kommen wie möglich.“ Seit das 17-jährige Nachwuchstalent einst beim TV Kindenheim mit dem Fußball begann, gibt es offenbar nur noch eine Richtung: nach oben. Bereits in ihrer zweiten Saison beim amtierenden Zweitliga-Meister TSG Hoffenheim II hat sie sich zur absoluten Stammkraft im Mittelfeld entwickelt. „Paulina ist auf jeden Fall eine Spielerin, die ein großes Talent mitbringt und eine tolle Entwicklung vollzogen hat“, sagt ihr Trainer bei der TSG, Siegfried Becker. „Wir rechnen deshalb auch damit, dass sie früher oder später den Sprung in unsere Erstliga-Mannschaft schafft.“ Becker schwärmt geradezu von der Vielseitigkeit seiner Spielerin: „Sie ist offensiv und defensiv einsetzbar, schnell, hat eine gute Technik und strahlt viel Torgefahr aus.“ Auch Bundestrainerin Maren Meinert hat die Entwicklung der Hoffenheimerin offenbar überzeugt. Bei der EM-Qualifikationsrunde wurde Krumbiegel in drei Spielen eingesetzt und traf dreimal. Die Nominierung für die anstehende Endrunde war da nur konsequent. Krumbiegel selbst gibt sich bescheiden. „Natürlich ist es schön, wie es gerade läuft. Aber meine großen Ziele habe ich ja noch lange nicht erreicht. Da kommt auch nach dem Turnier hoffentlich noch einiges auf mich zu.“ Sie träumt von der A-Nationalmannschaft, der Ersten Bundesliga und irgendwann einmal einem Wechsel nach England. „Der Frauenfußball hat dort einen viel höheren Stellenwert als in Deutschland“, sagt sie. Bei einer von den Eltern zum Abitur geschenkten London-Reise will sie bald zum ersten Mal Insel-Luft schnuppern. Jetzt geht es aber erst einmal in die Schweiz. Dort warten Dänemark, die Niederlande und Italien auf Meinerts Team. „Die Gruppe ist nicht gerade einfach“, meint Krumbiegel. „Die Teams sind vielleicht spielerisch nicht so stark, aber dafür körperlich sehr robust.“ Allerdings: „Wir wären nicht in der Endrunde, wenn wir auf diesem Niveau nicht mithalten könnten.“ Bei der vergangenen Europameisterschaft verlor die deutsche Elf im Halbfinale gegen Frankreich. „Für mich selbst hoffe ich natürlich, dass ich auf viele Einsatzzeiten komme“, sagt die Nationalspielerin. Heute startet Krumbiegel mit dem DFB-Tross ins schweizerische Biel – und wenn es nach ihr ginge, könnte die Rückreise gerne noch etwas auf sich warten lassen.

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