Grünstadt Kirchheim: Verein Pro Ost trägt symbolisch Deutsche Weinstraße zu Grabe

Trauermarsch: Rund 50 Menschen haben gestern bei der Einweihung der Kirchheimer Ortsumgehung demonstiert. Sie wollen keine Westu
Trauermarsch: Rund 50 Menschen haben gestern bei der Einweihung der Kirchheimer Ortsumgehung demonstiert. Sie wollen keine Westumgehung von Herxheim.

Die Einweihung des Teilstücks der B 271 war nicht für alle ein Grund zur Freude: Die Teilnehmer eines Trauermarschs des Vereins Pro Ost trugen auf dem Anhänger eines Traktors symbolisch die Deutsche Weinstraße zu Grabe.

„Ihr zerstört unsere Landschaft. Ihr zerstört unsere Zukunft“, lautete die Anklage unter der Nachbildung eines Sargs. „Wir gönnen den Kirchheimer Bürgern, dass sie hier Entlastung erfahren, das war auch dringend notwendig“, sagte Karola Bender-Haaß, Vorsitzende der Initiative Pro Ost. Die Gruppe werde aber weiterhin für die Ost-Umgehung von Herxheim streiten. Bender-Haaß glaubt nicht, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit schon gesprochen sei. Man könnte die Pläne immer noch ändern. „Aber die Politik geht nicht auf Argumente ein“, klagt die Vorsitzende. Die Initiative werden keine Ruhe geben, „weil das einfach zu existenziell für uns ist“. Sie ergänzte: „Die Orte hier leben vom Weinbau.“ Von der Weinherstellung selbst, aber auch vom Tourismus, der damit verbunden ist. „Und das geht nicht ohne eine schöne Weinlandschaft.“ Rund 25 Traktoren hatten sich gestern zu einem Trauermarsch eingefunden. Von Dackenheim ging es zum Ende der Ortsumgehung von Kirchheim, die gestern eingeweiht wurde. Die Winzer auf den Fahrzeugen und auch die meisten Demonstranten, die mitliefen, waren schwarz gekleidet, aus einer Musikanlage ertönten traurige Klänge. Auf Plakaten und Leinwänden forderten die Teilnehmer „keine Westtrasse für Herxheim“. Ein Riesenplakat auf einem weiteren Anhänger zeigte Winzer und Touristen, die unter dem Schwerlastverkehr der neuen Bundesstraße leiden.

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