Eisenberg Kinder kommen geimpft in die Kita

In Eisenberger Kindertagesstätten sind die Kinder geimpft, heißt es. Es gebe mit dem Thema keine Probleme. Unser Symbolfoto zeig
In Eisenberger Kindertagesstätten sind die Kinder geimpft, heißt es. Es gebe mit dem Thema keine Probleme. Unser Symbolfoto zeigt die Impfung eines Erwachsenen.

Ob Eltern ihre Kinder impfen lassen, war bisher eine freiwillige Entscheidung. Obwohl die Impfquote bei Kindern in Deutschland sehr hoch ist, gibt es Eltern, die dem Thema eher kritisch gegenüber stehen und ihre Kinder nicht oder nur sehr eingeschränkt impfen lassen. Wie sieht es in Eisenberger Kindergärten aus?

„Bisher haben wir keine Probleme mit Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen“, sagt Bürgermeister Adolf Kauth (FWG) als Träger der Eisenberger Kindergärten. Bei Aufnahme in die Kindertagesstätte (Kita) wird der Impfschutz überprüft und werden dann Lücken festgestellt, wird das an das Gesundheitsamt weitergeleitet. „Die Mitarbeiter setzen sich dann mit den wankelmütigen Eltern in Verbindung und bieten ein Beratungsgespräch an, das als Entscheidungshilfe zu sehen ist und das helfen soll, eventuelle Ängste abzubauen und Sicherheit zu geben“, erklärt Kauth. Doris Scheufling, die Leiterin der Kita „In den Ortswiesen“ bestätigt, dass es in ihrer Einrichtung bisher keine Kinder gab, die nicht mit den üblichen Kinderschutzimpfungen geimpft waren. Ähnlich sieht es in der Kita St. Elisabeth aus. „Wir halten uns an die gesetzlichen Vorgaben und die Maßgaben des Trägers“, betont Christiane Becker, die Kita-Leiterin und ergänzt: „Bei uns sind alle Kinder geimpft.“ Sie weiß, dass eine Beratungspflicht für Eltern kommen soll. „Bei der Entscheidung, impfen ja oder nein, sollten Eltern das Wohl der gesamten kleinen Menschen im Blick haben und daran denken, welche Folgen die Nichtimpfung eines einzelnen Kindes für die restliche Gruppe bedeuten kann“, gibt sie zu bedenken. Judith Schattner-Noe ist Leiterin der Kindertagesstätte in Steinborn und sagt: „Jeder sollte verantwortlich mit dem Impfen umgehen und dann für sich und seine Kinder entscheiden – die Verantwortung, ob impfen oder nicht, sollte nicht an den Staat abgegeben werden.“ Sie halte viel von der Aussage von Anthroposophen, dass jede durchgemachte Kinderkrankheit den Organismus eines Kindes stärke. Fest stehe für sie außerdem, dass durchgemachte Krankheiten einen lebenslangen Schutz bieten, was mit keiner Impfung erreicht werde. Früher war das so: die Kinder hatten Windpocken, Masern, Keuchhusten und Mumps – heute seien die meisten Kinder geimpft und die Möglichkeit der Ansteckung entsprechend gering. „Krank sein passt ja auch nicht mehr so richtig in die Zeit, in der jeder und alles ohne lästige Unterbrechung durch Krankheit funktionieren muss“, meint Schattner-Noe. „Besonders die Mehrfachimpfungen von Babys und Kleinkindern, deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist, halte ich für problematisch“, so Schattner-Noe, die für manche Kinderkrankheiten eine Impfung im Jugendalter durchaus für sinnvoll hält. Sie spricht von Studien, die einen Zusammenhang zwischen frühkindlicher Impfung und Diabetes, Allergien oder Autismus aufzeigen sollen. „Der Gesetzgeber und die Kinderärzte sollten aufklären und nicht Angst machen, jeder sollte hier das Recht auf die eigene Entscheidung haben und nicht per Gesetz regelrecht entmündigt werden.“

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