Eisenberg „Kerweborsch haben guten Job gemacht“

Wollen die Kerwe am Leben halten: die Biedesheimer Kerweborsch.
Wollen die Kerwe am Leben halten: die Biedesheimer Kerweborsch.

Mit dem üblichen Zug der Kerweborsch durchs Dorf ist die Biedesheimer Kerwe am Dienstagabend zu Ende gegangen. Eine Bilanz.

Auf den letzten Metern vor dem Bürgerhaus schallt es noch einmal durch die Straßen des Orts. Die „Birresemer Kerwborsch“ lassen noch einmal die Kerwe hochleben, bevor sie mit dem prallgefüllten Bollerwagen in den großen Saal ziehen. Traditionell laufen die Kerweborsch am Kerwedienstag durch die Ortstraßen, klingeln an den Häusern und sammeln Essen und Trinken ein. Fleischwurst, Schinken, Brot, viele Gläser saure Gurken und nicht zuletzt Sekt und Wein werden dann stolz auf einem Tisch im Bürgerhaus präsentiert. In den nächsten Stunden wird diese Ausbeute verzehrt, ehe ab 23 Uhr Schweigen eintritt. Die Kerweborsch verschwinden um Mitternacht zu einem geheimen Ort, an dem die Kerwe (symbolisiert durch eine Flasche Wein) vergraben wird. In diesem Jahr ist dieser Ort im Unterdorf. Vor fünf Tagen sah die Welt noch rosiger aus: Am Kerwe-Freitag wurde die Kerwe im Oberdorf ausgegraben. Beim Leberknödelessen im Bürgerhaus startete das Fest des Jahres der 600-Seelen-Gemeinde. Wie immer am dritten Wochenende im September. Und wie immer stellte die Gemeinde das Bürgerhaus-Areal für Schausteller zur Verfügung. Kostenlos, so Bürgermeister Holger Pradella. Die zwölf jungen Frauen und Männer, die sich in diesem Jahr als „Birresemer Kerweborsch“ zusammengefunden haben, hatten die Kerwe wochenlang vorbereitet. Ehrensache, sie sehen sich in der Verantwortung, dass „die Kerwe im Ort an Leben bleibt“. Geld für den Umzug musste gesammelt und, Themen für die Kerwerede aufgestöbert werden. Den letzten Schliff verpasst ihr am Ende Gerhard Wegner, der viel Erfahrung in diesem Metier hat. Am Kerwesamstag war die Arbeit dann körperlicher Natur: Aus einem Waldstück wurden Äste geholt, im Dorf verteilt und die Biedesheimer gebeten, die Straße für den Umzug zu schmücken. Belohnt wurde die Anstrengung abends durch Kerwemusik mit DJ Achim. Bürgermeister Pradella zeigte sich zufrieden mit der Resonanz aus der Bevölkerung, auch wenn der Saal nicht voll gewesen sei. „Mit einer Saalkerwe haben wir eine deutlich schlechtere Resonanz als beispielsweise in einem Zelt“, meint er. In Anbetracht der vielen Feste ringsum sei die Resonanz in Ordnung gewesen. „Die Kerweborsch haben einen klasse Job gemacht“, fügt er lobend hinzu. Höhepunkt der Kerwe war auch in diesem Jahr wieder der Umzug. 14 Zugnummern waren dabei, die Kerweborsch selbst hatten zwei Motivwagen am Start. Gut besucht waren auch Mittags- und Abendtisch am Montag. Der Männerkochclub, die Hexen und die Landfrauen zauberten Kulinarisches.

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