Grünstadt „Jetzt kann ich etwas zurückgeben“

Mehmet Bayar
Mehmet Bayar
Mehmet Arif Bayar (45) aus der Türkei:

„Der Liga habe ich viel zu verdanken und deshalb unterstütze ich sie seit rund 13 Jahren. Ich war schon von 1996 bis 2000 hier, wurde dann aber abgeschoben. Doch als Kurde bin ich in meiner Heimat nicht sicher und so kam ich 2005 wieder. Nach langem Kampf darf ich endlich bleiben. Ich arbeite bei einer Landschaftsgartenbaufirma in Kindenheim, wo ich schon 1996 tätig war. In der Türkei war ich mit meinen Brüdern Bauunternehmer. Ich kann Flüchtlingen in allem Handwerklichen helfen und zum Beispiel als Übersetzer.“ Solange Buch (39) aus Ruanda: „Ich habe die Liga als sehr hilfreiche Organisation kennengelernt, als ich Probleme hatte. Jetzt kann ich etwas zurückgeben. Anfangs habe ich vor allem kleine Kinder betreut und sie beim Spracherwerb unterstützt. Neben Deutsch kann ich Französisch und Englisch. Inzwischen springe ich da ein, wo man mich braucht. In meiner Heimat habe ich Psychopädagogik studiert. Mein Diplom wurde hier anerkannt, und ich bin als Erzieherin in einer Kita in Ludwigshafen tätig. Seit März 2011 bin ich hier.“ Khaled Daoud (21) aus Syrien: „Drei Monate vor meinen Abiturprüfungen musste ich wegen des Krieges mein Land im Herbst 2015 verlassen. Hier, wo auch mein Bruder und ein Onkel von mir leben, musste ich wieder beim Realschulabschluss anfangen. Bis September mache ich ein Praktikum bei einer Tageszeitung in Mannheim, dann folgt die Ausbildung zum Mediengestalter. Da ich außer Deutsch Kurdisch, Arabisch und ein bisschen Englisch spreche, helfe ich bei der Liga gern als Übersetzer. Aber ich begleite die Asylbewerber zum Beispiel auch zu Behörden oder Ärzten.“ Leyla Mohammadi (32) aus Afghanistan: „Wenn die Flüchtlinge zum Jobcenter oder zur Ausländerbehörde müssen, bin ich als Dolmetscherin dabei. Neben Deutsch spreche ich Dari, Persisch und ein wenig Englisch. Es gefällt mir, anderen zu helfen. Bei der Liga engagiere ich mich seit etwa einem Jahr. Im Dezember 2015 kam ich in die Bundesrepublik. Ich habe das Glück, in meinem Beruf als Schneiderin arbeiten zu können. Derzeit ist es noch ein Minijob in einem Grünstadter Modehaus, aber es besteht die Aussicht auf eine Festanstellung.“ Ahmad Jawed Habib (36) aus Afghanistan: „In meiner Heimat, die ich im August 2012 verlassen musste, war ich Buchhalter in einer deutschen Firma. Seit 2016 bin ich bei einem Landauer Unternehmen als Sozialarbeiter tätig und betreue neun Wohngemeinschaften. Die Vollzeitstelle bekam ich aufgrund meines Engagements bei der Liga, wo ich seit Anfang 2014 helfe. Das macht mir sehr viel Spaß, und ich bin da, wenn Herr Frietsch mich anruft. Weil ich neben Deutsch, Englisch, Dari und Persisch auch Urdu beherrsche, kann ich Pakistani helfen.“ Mahmoud Saleh (45) aus Syrien: „Ich kam vor drei Jahren in die Bundesrepublik. Derzeit absolviere ich ein Praktikum bei einem Baumarkt in Grünstadt. Ab Juni werde ich in Mannheim als Lagerhelfer ausgebildet. Ich habe den B2-Schein in Deutsch und kann neben Arabisch etwas Englisch. Vor meiner Flucht mit meiner Familie war ich Beamter im Sozialministerium in Damaskus und habe jugendliche Straftäter betreut. Seit Februar dieses Jahres engagiere ich mich bei der Liga. Ich sehe das als Gegenleistung für all die Hilfe, die mir hier in Deutschland zuteil wurde.“

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