Eisenberg In die Technik eingetaucht

Im Gespräch: Betriebsleiterin Romana Bethge (links) mit Leserin Elisabeth Osswald.
Im Gespräch: Betriebsleiterin Romana Bethge (links) mit Leserin Elisabeth Osswald.

Drei Meter geht es in die Tiefe, ins Innere des Waldschwimmbads, dorthin, wo der Schwallwasserbehälter sich im Boden neben dem Becken befindet. „Schwallwasserbehälter nennen wir die großen Tanks, in die das Rohwasser fließt, also Wasser aufbereitet werden muss. Hier wird Beckenwasser mit Frischwasser gemischt, dann geht es über die Filter, später wird Chlor zugesetzt, bevor es in die Becken zurückkommt“, erklärt die Betriebsleiterin des Waldschwimmbads Romana Bethge, die gestern eine Führung für RHEINPFALZ-Leser in den Technikbereich des Bades unternommen hat. Dabei gab es eine Menge interessanter Dinge zu erfahren. Auf den drei Etagen des Bades sind vier Becken angeordnet, die mit unterschiedlichen Wassermengen befüllt werden. 824 Kubikmeter befinden sich auf der untersten Ebene im Spaßbecken, weitere 24 im Kinderplanschbecken. Ein Stockwerk höher befindet sich das Schwimmbecken mit 1600 Kubikmetern Wasser und am höchsten liegt das Sprungbecken unter dem Zehn-Meter-Turm mit weiteren 850 Kubikmetern. Alle Becken können beheizt werden. „Im Sprungbecken halten wir die Temperatur bei 20 Grad, das liegt darin begründet, dass sich darin die Badegäste nach dem Sprung vom Turm nicht lange aufhalten“, so Bethge. Deutlich kuscheliger ist es da im Schwimmerbecken, das auf 25 Grad aufgeheizt wird, im Spaßbecken sind es dann schon 26,5 Grad und im Planschbecken dann 30 für die kleinsten Badegäste. Was Leserin Elisabeth Osswald beeindruckt, ist die Tatsache, dass der typische Schwimmbadgeruch in den Technikräumen des Waldschwimmbads komplett fehlt. „Der Geruch entsteht durch verbrauchtes Chlor, das Schmutz im Wasser bindet. Das ist Chlor, das reagiert hat“, erklärt Bethge. „Das gibt es bei uns kaum, weil wir sehr stark auf Sauberkeit achten. Im Beckenbereich kann es bei sehr starkem Besucherandrang mal zu diesem schwimmbadtypischen Geruch kommen, ansonsten gibt es das bei uns nicht“, ist die Betriebsleiterin stolz, während sie erklärt, wie die Pumpen das Wasser über die großen Filtertanks bringen. Täglich müsse eine sogenannte Rückspülung gemacht werden, mit der im Filterkies gesammelte Verschmutzungen ausgewaschen und dem Abwasser zugeführt werden. „Jeder Badegast braucht pro Tag 30 Liter Wasser, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und die Hygiene zu gewährleisten. Besonders stolz ist Bethge auf das Herzstück des Bades: das Blockheizkraftwerk. Mit einem Gasmotor wird der Strom fürs Schwimmbad selbst erzeugt, die dabei entstehende Wärme wird für die Heizung der Becken verwendet. „Nur so können wir die überdurchschnittlichen Temperaturen im Schwimm- und Spaßbecken dauerhaft halten. Vergleichbare Bäder kommen hier meist nur auf Werte von 23 bis 24 Grad - und das macht beim Schwimmen schon viel aus, der Badegast friert nicht so schnell aus“, sagt Bethge. 96.000 Badegäste besuchten 2018 das Waldschwimmbad, ein Wert, der in diesem Jahr wohl nicht erreicht werden wird. „Im Mai war es dieses Jahr recht kühl, das haben wir sehr stark gemerkt“, sagt die Betriebsleiterin, die ihre elfte Saison im Waldschwimmbad verbringt. Der beste Tag in diesem Jahr war der 30. Juni mit 3027 Besuchern. „Solche Tage würden wir uns noch einige wünschen“, so Bethge, der bewusst ist, dass auch ihr Schwimmbad immer ein Zuschussbetrieb sein wird.

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