Donnersbergkreis In der Nordpfalz ist man optimistisch

Szenen, an die man sich gerne erinnert: So bejubelte der damalige Bundestrainer Heiner Brand 2007 den letzten WM-Sieg im eigenen
Szenen, an die man sich gerne erinnert: So bejubelte der damalige Bundestrainer Heiner Brand 2007 den letzten WM-Sieg im eigenen Land.

«Göllheim.» Heute Abend beginnt die Handball-WM mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Korea. Zusammen mit Dänemark ist Deutschland Ausrichter. Die letzte WM im eigenen Land war 2007 – mit Deutschland als Weltmeister. 20 Millionen sahen das Finale im Fernsehen. Wir haben bei den Nordpfälzer Wölfen nachgefragt, welche Rolle die WM dieses Jahr einnimmt.

Niemand von den Verantwortlichen der Handball-Region (HR) Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim hätte etwas gegen eine erneute Euphorie wie vor zwölf Jahren einzuwenden. Johannes Finck, sportlicher Leiter und Interimstrainer der Nordpfälzer Wölfe, erinnert sich noch gerne an das Endspiel in Köln. Mit rund 50 Wölfen war er beim Finalsieg gegen Polen dabei. „Das war für uns alle ein unvergessliches emotionales Erlebnis“, erinnert sich Finck. „Handball hatte in dieser Zeit viele sportbegeisterte Menschen elektrisiert.“ Sasa Ilic, Trainer der Damen, sieht das ähnlich. „Ich hatte auch das Glück, die Mannschaft in der damaligen Kölnarena anfeuern zu dürfen. Es war schon ein tolles Gefühl“, so Ilic. Finck und er hoffen, dass mit guten Leistungen des Nationalteams eine ähnliche Euphorie wieder entfacht werden kann. In Göllheim wird die HR ihren eigenen Teil dazu beitragen. Für die Spiele gegen Russland (14. Januar um 18 Uhr) und gegen Frankreich (15. Januar um 20.30 Uhr) wird es ein Public Viewing im Haus Gylnheim geben. „Wir haben die letztjährige Weihnachtsfeier aufgrund dieses Großereignisses ausfallen lassen, um bei der WM ein großes Handball-Familienfest zu feiern. Die komplette HR-Familie und alle Handballinteressierten sind dazu eingeladen“, sagt Ludger Heissler, Vorsitzender der „Nordpfälzer Wölfe“. Innerhalb der Damenmannschaft ist die WM natürlich auch ein Thema. „Das Public Viewing ist sicherlich auch eine Teambuildingmaßnahme. Beim Spiel am 14. Januar ist beispielsweise eine Backaktion mit Deutschlandwaffeln geplant“, verrät Sina Graf, Spielertrainerin des Verbandsliga-Teams. Sie geht auch davon aus, dass es bei den Wölfen das ein oder andere Tippspiel zur WM geben wird. Erfreulich findet sie, dass der Handball in der Medienlandschaft zurzeit sehr präsent ist. Einen Kritikpunkt hat Graf allerdings: „Ich finde, das Turnier könnte noch aktiver beworben werden. Durch die Aufteilung der Spielorte in Deutschland und Dänemark scheint sich auch die Aufmerksamkeit zu verlagern. Einige wissen sicherlich noch gar nicht, dass es eine Heim-WM ist.“ Sollte es der Nationalmannschaft gelingen, mit guten Leistungen Schlagzeilen zu schreiben, wird sich das jedoch schnell ändern. In der Nordpfalz ist man sehr optimistisch, dass dies auch der Fall sein wird. Graf ist sich sicher, dass die deutsche Mannschaft mindestens die Gruppenphase überstehen wird. „Mein Favorit auf den Titel ist aber Frankreich“, gesteht sie. Ihr gleichberechtigter Partner auf der Trainerbank der HR hat da eine komplett andere Meinung: Ilic ist felsenfest davon überzeugt, dass das deutsche Team um Torhüter Andreas Wolff das Turnier gewinnen wird. Auch Johannes Finck hält dies für realistisch. „Das deutsche Team muss seine eigene Geschichte schreiben und seinen eigenen Weg gehen. Sie tun gut daran, nicht etwas wiederholen zu wollen. Ich denke, es ist eine gute Truppe mit einem guten Trainer, der immer noch im Lernprozess ist. Mit dem Glück des Tüchtigen ist dann auch alles möglich.“ Sein Finaltipp lautet Dänemark gegen Deutschland. Damit dürften sich die beiden Gastgeberländer der WM durchaus anfreunden können.

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